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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Sterne kehrten in seine Augen zurück.
    Ohne den brennenden Blick von ihr zu nehmen, legte er die rechte Hand auf den Tisch. Schon lagen sieben Anhänger darin. Sahara drängte die Tränen der Freude zurück und beugte sich vor.
    Kaleb zog die Hand fort.
    Zorn stieg in ihr auf. »Sie gehören mir.«
    »So geht das nicht.«
    Mit finsterem Blick und nach wie vor mit dem Wunsch, die Anhänger zu bekommen, lehnte sie sich im Stuhl zurück, als er aufstand und geschmeidig um den Schreibtisch herumkam. Wie immer konnte sie die Augen nicht von ihm abwenden und spürte eine sehr erwachsene Anspannung im Körper. Ihr Atem ging flach, als sie das Armband überstreifte, den Verschluss einrasten ließ und den Arm ausstreckte. »Jetzt.«
    Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tischplatte und hielt einen einzelnen Anhänger hoch. »Siebzehn.«
    »Ein Kompass.« Um den Weg nach Hause zu finden. Ihr Herz brach, als sie ihn dabei beobachtete, wie er den Anhänger am Armband befestigte, und wieder fragte sie sich, was er für sie war. Was er damals für sie gewesen war – dieser wunderschöne Mann, der vielleicht schon so zerstört war, dass nichts ihn mehr retten konnte.

15
    Er sah hoch, und eine dunkle Strähne fiel ihm in die gebräunte Stirn. Einen kurzen Augenblick sah sie einen Jungen mit seidigem Haar und ruhigem, stetem Blick. Die Erinnerung täuschte nicht. Was auch immer Kaleb und sie verband, es hatte lange vor ihrem dreizehnten Geburtstag begonnen, zu einer Zeit, als sie beide noch Kinder gewesen waren.
    »Schneller«, flüsterte sie und konnte nicht anders, als ihm die Locke aus der Stirn zu streichen.
    Er hielt still, wehrte die Berührung nicht ab. »Achtzehn.« Und wieder tauchte ein Anhänger zwischen seinen Fingern auf.
    Sie wandte den Kopf, doch er verstellte ihr absichtlich die Sicht, als er an dem Armband nestelte. Den Grund erkannte sie, als er sich wieder aufrichtete. »Ein blankes Schwert.« Das war aus ihm geworden am Tag, als sie verschwunden war.
    »Neunzehn.« Wieder befestigte er den Anhänger, bevor sie ihn sehen konnte.
    Ein kleines Haus.
    Das Herz wurde ihr noch schwerer. »Zwanzig.«
    »Zwanzig.« Den zeigte er ihr.
    Ein Miniaturherz aus dunkelblauem Edelstein, so wunderschön, dass ihr ein Seufzer entfuhr. »Ein Saphir?«
    »Ein Tansanit.« Er sah ihr in die Augen. »Sehr selten. Einzigartig.«
    Ein zu Eis erstarrtes Herz. Staunen mischte sich mit Sorge. War es sein Herz oder ihres?
    »Einundzwanzig.«
    Ein Stundenglas.
    »Zweiundzwanzig.«
    Ein Stück scharfkantiger Obsidian, nur gerade so weit zurechtgeschliffen, dass er nicht in die Haut schnitt.
    »Dreiundzwanzig.«
    Ein vollkommener Stern.
    Sie sah ihn an. »Das verstehe ich nicht.«
    Er befestigte ihn an ihrem Armband. »Es ist das Einzige, was zählt.« Sein Daumen strich über ihr Handgelenk. »Wird dieser Stern ausgelöscht, haben auch alle anderen das Recht auf Leben verwirkt.«
    Ich würde eher die Straßen mit Leichen pflastern, als dir etwas anzutun.
    Eine dunkle Welle erfasste sie, als sie die Bedeutung der Worte begriff, ihr der Albtraum bewusst wurde. »Was wird die vierundzwanzig?«, brachte sie gerade noch heraus und legte die Hand auf die schmerzende Brust.
    »Das ist noch nicht entschieden.«
    »Ich weiß, was ich möchte.« Diese Schlacht musste sie gewinnen, nicht nur, damit die Welt eine Zukunft hatte, sondern auch für sich selbst und für Kaleb, für das, was sie hätten sein können … und was sie immer noch sein konnten.
    Der Mann, der aus Rache für sie eine ganze Zivilisation ausrotten und Millionen das Leben nehmen konnte, Unschuldigen und Schuldigen gleichermaßen, dieser Mann schwieg und wartete.
    »Eine Scheide für das Schwert«, flüsterte sie.
    Die Sterne in seinen Augen verblassten. »Das ist vielleicht nicht möglich.«
    Es darf nicht zu spät sein. Sie verweigerte sich einfach dem Gedanken, wollte nicht glauben, dass Kaleb verloren, auf immer zerstört war. »Und ich möchte Juwelen auf der Scheide, leuchtend und in vielen Farben.« Voller Hoffnung.
    »Das erfordert eine Menge Arbeit«, sagte er sanft mit obsidianschwarzen Augen. »Es könnte eine Aufgabe sein, die nicht zu schaffen ist.«
    »Dann gibst du auf?« Ebenso sanft. »Du verlässt mich?«
    Seine Antwort war so besitzergreifend, dass er sie damit völlig gefangen nahm. »Ich werde dich niemals verlassen.«
    Nach dem Gespräch mit Sahara, das er schon nicht mehr für möglich gehalten hatte, nach allem, was sie über ihn erfahren hatte und was ihr

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