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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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und den Stern am Armband betrachtete. »Weißt du, wer für dich verantwortlich war?«
    Kopfschütteln. »Wenn sie kam, waren mir stets die Augen verbunden, Sinne und Hände gefesselt.«
    Sie.
    Ein weiterer Nagel zum Sarg, aber das reichte noch nicht. Die Tatsache, dass er den Mann, den er heute getötet hatte, als einen Mitarbeiter einer Strohfirma Tatianas identifiziert hatte, war zwar äußerst vielversprechend, doch Kaleb musste hundertprozentig sicher sein, bevor er sein Urteil fällte. Aber die Falle war leicht zu stellen.
    Tatiana hatte viel Sorgfalt darauf verwandt, ihr Schlupfloch zu schützen, weshalb sich Kaleb auf ihre Finanztransaktionen konzentriert hatte. Wie erwartet, war ihr Imperium sehr verschachtelt und äußerst profitabel. Schon lange hatte er die Schattenorganisationen aussortiert, die offiziell ihr Geld verwalteten, und dann Stück für Stück Geschäft und Privates getrennt.
    Irgendwo in den Akten musste ein Hinweis auf ihre Basis zu finden sein. Tatianas größte Schwäche war, dass sie nicht loslassen konnte, nicht einmal innerhalb einer Strohfirma, die sie vollkommen kontrollierte. Wenn man tief genug grub, stieß man in den Büchern stets auf ihren Namen. Man brauchte nur sehr viel Geduld – aber daran mangelte es Kaleb nicht, wenn es darum ging, die zu bestrafen, die ihm Sahara vorenthalten hatten.
    Schon zu Beginn der Suche war Australien als mögliches Versteck mehrmals aufgetaucht, doch er hatte den Kontinent nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, da Tatiana sich schon einmal in einen abgelegenen Teil dieses Landes zurückgezogen hatte. Es passte nicht zu ihr, sich ein weiteres Mal denselben Ort auszusuchen. Erst später war ihm aufgegangen, dass Tatiana auch gerissen genug sein konnte, um genau damit alle an der Nase herumzuführen. Wenn nicht am gleichen Ort, so doch diesem nahe genug, um die Infrastruktur zu nutzen, die sie bereits aufgebaut hatte.
    Nach diesen Überlegungen hatte es nicht mehr lange gedauert, bis er das Versteck etwa vier Kilometer von dem bereits bekannten Hauptquartier gefunden hatte. Für das Bild, das er für die Teleportation brauchte, hatte er über hunderttausend Dollar bezahlt, doch der Mann, den er eingeschleust hatte, war damit durchgekommen. Nun nutzte Kaleb das Bild, um an die Grenze des Geländes zu teleportieren, das der Frühnebel in dunstiges Licht hüllte. Sorgsam suchte er jeden Zentimeter mit den Augen ab.
    In einer ganz normalen Holzhütte mitten im weiten, nur spärlich bewachsenen Land brannte Licht. Spuren im Sand sagten ihm, dass Tiere vorbeigelaufen waren – augenscheinlich Kängurus –, doch näher am Haus lag Stolperdraht.
    Er nahm ein Hightech-Fernglas zur Hand und richtete es auf das erleuchtete Haus, bis Tatiana aufstand, um etwas zu holen, und am Fenster vorbeiging. Er hatte sein Ziel gefunden, stellte das Fernglas auf eine ganz bestimmte Maserung in den Holzpaneelen gegenüber der Fensterseite ein.
    Jetzt würde jemand für die sieben Jahre in Saharas Leben bezahlen.
    Da es bei Machtspielen häufig darauf ankam, was der andere wahrnahm, steckte er das Fernglas weg. Tatiana sollte wissen, dass er sie überall finden würde, sie sollte Angst bekommen, das Gift in ihren Adern spüren.
    Sie sollte um ihr Leben flehen.
    Tatiana saß hinter dem Schreibtisch und richtete eine Waffe auf seinen Kopf, als er auftauchte, doch Kaleb hatte schon lange herausgefunden, wie er die kurze Phase der Verletzlichkeit in einer noch unbekannten Situation kompensieren konnte. Geschickt wich er dem Laserstrahl aus, schlug Tatiana die Waffe aus der Hand und blockierte gleichzeitig die telepathischen Schläge.
    »Eine sehr unfreundliche Art, einen Kollegen willkommen zu heißen, der etwas Geschäftliches besprechen möchte«, sagte er zu der Frau mit dem brünetten Haar, bevor er das Jackett aufknöpfte und sich setzte.
    Obwohl Tatianas haselgrüne Augen immer noch misstrauisch schauten, griff sie nicht zu einer weiteren Waffe. »Was hast du hier zu suchen, Kaleb? Wir hatten keine Verabredung.«
    »Mir ist etwas in die Hände gelangt, an dem du vielleicht Interesse hast.«
    Gleichmütigkeit heuchelnd, lehnte sich Tatiana in ihrem schwarzen Ledersessel zurück und tippte mit einem Stift auf den elektronischen Notizblock auf dem Schreibtisch. »Ach, wirklich?«
    Kaleb lächelte ganz bewusst. Die Mimik hatte er sich zugelegt, um Menschen und Gestaltwandler zu beruhigen, mit denen er Geschäfte machte, doch er wusste genau, dass dieses Lächeln bei seiner

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