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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Sanitäter. Sie braucht besondere Betreuung, falls die Wirbelsäule auch verletzt ist.«
    Als Nächstes fanden sie zwei mediale Studenten mit schweren Verletzungen. Danach noch drei weitere. Alle anderen waren tot – unter ihnen auch eine Gestaltwandlerin, die ein Schildchen am Laborkittel als Professorin auswies. Der Gestaltwandler schloss die toten Augen mit zitternden Fingern, aus deren Spitzen Krallen hervorschauten.
    »Keine weiteren Lebenszeichen. Bitte bestätigen!«, rief der Mensch, der die Trümmer mit einem Spezialradargerät untersuchte.
    Der Gestaltwandler nickte betrübt. »Die Witterung ist nicht klar … doch ich rieche nur Tod.«
    Kaleb suchte nach einem lebenden Bewusstsein in Reichweite und fand ebenfalls nichts. »Wir sollten uns lieber zu neuen Aufgaben zurückmelden.«
    Zwei Sanitäter rannten an ihnen vorbei zum nächsten Abschnitt; ein Arzt war bereits vor Ort, der Mensch wurde von einer Gestaltwandler-Krankenschwester unterstützt. Eine solch weitreichende Kooperation der drei Gattungen hatte Kaleb noch nie erlebt – und er war nicht der Einzige, dem das auffiel. Journalisten aus der ganzen Welt befragten die Geretteten, Überlebende der ersten Explosion, erschöpfte Retter und einfach jeden, der nur ein paar Minuten stillsaß.
    Kaleb, du musst völlig erschöpft sein. Nach den neuesten Berichten bist du seit deiner Ankunft pausenlos unterwegs.
    Er hatte schon fast mit der telepathischen Nachricht gerechnet.
Meine Energiereserven sind größer als die der meisten Kardinalmedialen.
Tatsächlich wusste er nicht genau, wie lange er überhaupt durchhalten konnte. Seit er erwachsen war, war er noch nie an seine Grenzen gestoßen.
    Hast du etwas gegessen?
    Ja.
Es nutzte nichts, wenn sein Geist noch fit war, der Körper aber versagte.
Keine Gefahr durch Überlastung. Wie geht es deinem Vater?
    Er hält durch.
    Er hatte vermutet, dass Sahara sich zurückziehen würde, sobald er weitermachte, doch sie blieb bei ihm, der telepathische Kanal stand weit offen, obwohl sie schwieg.
    Niemand außer Sahara hatte sich je genug um ihn gekümmert, um sich Sorgen zu machen.
    Erst zwanzig Stunden später brach er ab. Weder die Geräte noch die Gestaltwandler konnten noch Lebenszeichen ausmachen. Weil so viele Rettungskräfte vor Ort waren, war die telepathische Suche der Medialen weniger wirksam, wurde aber dennoch eingesetzt.
    »Keine weiteren Überlebenden«, gab die Frau mit dem silbernen Schopf bekannt, die sich auch nicht einen Moment Ruhe gegönnt hatte. »Vielen Dank allen Helfern. Abmarsch nach Hause, ihr könnt euch ausruhen. Jetzt übernehmen die Leichenräumkommandos.«
    Körperlich erschöpft wie schon lange nicht mehr, überlegte sich Kaleb die nächsten Schritte. Die heutige Kooperation war in den Nachwehen einer Tragödie entstanden – sie würde nicht halten, falls die Makellosen Medialen weiterhin Ziele angriffen, in denen alle Gattungen vertreten waren, vor allem wenn sich die Angriffe gegen junge Leute richteten.
    Ein Großteil der Bevölkerung begriff zwar, dass das Blutvergießen einer radikalen Gruppe von Medialen zuzuschreiben war, doch den Medienberichten im Medialnet zufolge gab es zunehmend Personen, die glaubten, dass die Medialen eigene Leute opferten, um ihre wahren Absichten zu verschleiern: den Mord an einer möglichst großen Anzahl von Gestaltwandlern und Menschen, um die Weltmacht zu übernehmen.
    Wenn diese Leute ihre Gattungen mit Gewalt gegen den vermeintlichen Feind verteidigen wollten, konnte der Bürgerkrieg im Medialnet sich zu einem Weltkrieg ausweiten. Das Schlachten würden den Planeten verwüsten und in Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung versinken lassen.
    Der perfekte Zeitpunkt, um einen neuen Imperator an die Macht kommen zu lassen.

Makellose Mediale
    Vasquez verfolgte beunruhigt die neuesten Nachrichten. Die Situation war noch schlimmer, als er befürchtet hatte. Mediale Journalisten priesen nicht nur die Fähigkeiten und die Hilfe der niederen Gattungen nach dem Universitätsanschlag, sie bezeichneten das Ganze auch noch als den Hoffnungsstreifen am Horizont einer ungeahnten Kooperation aller Gattungen.
    Wenn das so weiterging, würde sein Volk noch anfangen, die animalischen Gefühle der Gestaltwandler und Menschen in einem positiven Licht zu sehen, und die Verräter im Medialnet hätten neue Munition im Kampf gegen Silentium. Das durfte er nicht zulassen – der nächste Angriff der Makellosen Medialen würde dafür sorgen, dass alle Hoffnung auf Kooperation

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