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Geheimnisvolle Botschaften

Geheimnisvolle Botschaften

Titel: Geheimnisvolle Botschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Dittert
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da ist es ja, das verflixte Dokument.« Er riss ein grünes Blatt von einem bedruckten Block und legte es vor seine Besucher.
    Der Professor füllte es aus.
    »Welche Akten sind denn für Ihre Forschungen wichtig? Sie wissen ja sicher, dass Sie in die neueren Angelegenheiten offiziell keinen Einblick bekommen dürfen, ne? Je nachdem kann ich aber vielleicht etwas für Sie tun und …«
    »Das ist nicht nötig«, unterbrach Justus. »Die Aktennummer ist RM311. Wohl ein älterer Vorgang.«
    Der Stadtverordnete stieß pfeifend die Luft aus. »Das kann man wohl sagen! Der Systematik nach mindestens hundert Jahre, ne? So ein Elend! Das ist dann im Kellerarchiv zu finden, ne?«
    »Ist das ein Problem?«, fragte Mathewson, ohne im Schreiben innezuhalten.
    »Nein, nein. Ich war nur lange nicht mehr da unten. Für die ollen Kamellen interessiert sich doch keiner mehr.«
    Justus dachte, dass sich das schlagartig ändern würde. Jones und Shu Liin ließen sicher nicht mehr lange auf sich warten. »Sie können uns doch einen Gefallen tun, Sir«, sagte er.
    »So?«
    »Wenn morgen noch jemand kommt und die Akte sehen will, sagen Sie nicht, dass wir hier waren.«
    »Das ist sowieso geheim, ne? Aber was soll das alles? Die wissenschaftliche Schnitzeljagd eines Junior-Forschungsprojekts?«
    »So ähnlich«, antwortete Mathewson.
    Mr Baker nickte. »Ich zeige Ihnen den Weg und schließe das alte Archiv auf. Den Schlüssel gebe ich Ihnen, ne? Legen Sie ihn einfach hier in die Schublade, wenn Sie fertig sind. Dann benutzen Sie diesen Ausgang.« Er zeigte schräg hinter sich auf eine Glastür, ohne sich umzudrehen. »Die fällt von allein ins Schloss. Dann muss ich hier nicht warten, bis Sie alles erledigt haben, ne? Normalerweise dürfte ich Ihnen zwar nicht von der Seite weichen, aber weil der Inspektor nun mal für Sie gebürgt hat, kann ich mir das doch sicher sparen.«
    »Das wird gehen«, sagte Justus und verkniff es sich nur mit großer Mühe, ein ne anzuhängen.
    Kurz darauf ging es über eine alte Steintreppe in die Kellergewölbe des Rathauses. Von der Decke hingen nackte Glühbirnen. Irgendwo tropfte es.
    Es platschte, als Bob in eine Pfütze trat. »Wo kommt denn die Feuchtigkeit her?«, fragte er.
    »Wir liegen unterirdisch«, sagte Baker. »Und der Grundwasserspiegel ist ziemlich hoch, weil das Rathaus direkt über einer alten Wasserader steht. Es drückt sich durch den Boden hin und wieder nach oben. Überflutungen gibt’s hier öfter. Duhattest Pech, dass du in ein abgesenktes Bodenstück getreten bist.
    »Und das hier ist ein offizielles Archiv?«, staunte Bob. »Da ist es bei mir in der Ablage der noch nicht abgehefteten Fälle ja ordentlicher!«
    Über die kahle Steinwand huschte eine faustgroße Spinne davon.
    »Was heißt schon offiziell?«, fragte William Baker. »Hier lagern die alten Sachen, die unsere Vorvorgänger bearbeitet haben, ne? Das waren noch andere Zeiten.« Er reichte Mathewson einen überdimensionalen, verrosteten Schlüssel. »Am Ende des Ganges die linke Tür. Die Regale sind mehr oder weniger systematisch nach Jahren geordnet.«
    »Das nützt uns nicht viel, wenn wir die Jahreszahl unserer Akte nicht kennen«, wagte Bob anzumerken.
    »Da hilft nur suchen, Junge, ne?« Ein leises Kichern folgte. »Ihr müsst in jedem Jahr nachsehen. Da es alphabetisch sortiert ist, werdet ihr wohl recht schnell fündig werden. Ich weiß, kein optimales System, aber es stammt nicht von mir, also keine Vorwürfe, ne?«
    »Keine Vorwürfe, ne?«, wiederholte Barbara.
    Baker verabschiedete sich.
    Mathewson schloss die genannte Tür am Ende des Ganges auf. Muffige Luft schlug ihnen entgegen. Ein Kippschalter ließ eine alte Leuchtstoffröhre flackernd aufflammen.
    »Seht euch das an«, meinte Justus. »Die Röhre hängt an nackten Kabeln direkt unterhalb der feuchten Decke! Haben die noch nie etwas von Brandgefahr gehört?«
    Peter betrat den Raum als Erster und versank fast bis zu den Knöcheln in einer eiskalten Pfütze. Erschrocken zog er den Fuß zurück. Es tropfte von seinem Schuh. »Verflixt! Das gibt’s doch nicht!«
    Justus schüttelte den Kopf. »Überflutungen scheinen mir nicht gerade dienlich zu sein, um alte Akten zu lagern.«
    Professor Mathewson lachte. »Ich kenne das von einer Menge alter Archive, die ich besucht habe. Deshalb stehen die Regale auch auf Holzpaletten. Seht ihr? Behelfsmäßig und morsch, aber besser als nichts.«
    »Aber eines Tages wird das doch faulen und zusammenbrechen«, wandte

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