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Geheimnisvolle Botschaften

Geheimnisvolle Botschaften

Titel: Geheimnisvolle Botschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Dittert
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stellst du dir das vor? Ich bin Polizeibeamter, kein Bürgermeister. Wie du weißt, ist die Stadtverwaltung am Sonntag nicht besetzt.«
    »Deshalb rufe ich Sie an, Sir. Wir brauchen Ihre Hilfe. Es ist sehr wichtig.«
    »Wenn dort nicht gerade ein Verbrecher auf der Toilette eingeschlossen worden ist und darauf wartet, hinter Gitter gebracht zu werden, sehe ich da ehrlich gesagt schwarz.«
    »Bitte vertrauen Sie mir, Inspektor. Es ist wichtig für unsere Ermittlungen in einem Fall.«
    »Ich wüsste nicht, dass es derzeit ein unaufgeklärtes Verbrechen in Rocky Beach gäbe. Glaubt mir das – sonst würde ich nicht hinter meinem Schreibtisch sitzen und mir die Pobacken platt drücken, während ich Berge von langweiligen Akten abarbeite.«
    »Oh, es gibt ein Verbrechen«, versicherte Justus. »Und ich bin guter Dinge, dass es uns gelingt, dem Verbrecher … genauer gesagt, den Verbrechern, eins auszuwischen. Wenn Sie uns helfen, Sir.«
    Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Ins Rathaus, ja?«
    »Genau.«
    »In einer Stunde?«
    »Exakt. Etwas später wäre natürlich auch …«
    »Ich rufe den Zweiten Stadtverordneten an und melde mich dann bei dir. Aber seid bloß pünktlich! Um eins, klar?«
    »Danke, Sir.«
    »Schon gut.«
    Es klickte.
    Justus war zufrieden. »Alles klar. Ich bin sicher, dass wir ins Rathaus kommen werden. Inspektor Cotta wird es möglich machen. Manchmal ist er ein wenig mürrisch, aber immer hilfsbereit. Wir gehen wie folgt vor: Sie, Professor Mathewson, sagen, es wäre dringend nötig, in den alten Akten etwas nachzusehen. Da es sich zweifellos um eine längst vergangene Angelegenheit handelt, wird man Ihnen den Zugriff kaum aus Datenschutzgründen verweigern. Außerdem bürgt ja Cotta für uns.«
    »Du bist ganz schön zielstrebig, Junge«, sagte Mathewson.
    Justus fühlte, wie ihm leichte Röte ins Gesicht stieg. »Ich meine, selbstverständlich nur, wenn Sie damit einverstanden sind. Aber es dient der Wahrheitsfindung. Wir müssen schneller sein als Jones und das finden, was immer am Ende dieser Schatzjagd steht. Wenn wir nun einen Vorteil erringen, kann das nur gut sein, denn in einem ist uns Mr Jones zweifellos weit voraus: Er weiß, wonach er sucht. Wir nicht.«
    Barbara drehte sich auf dem Vordersitz halb um. »Er wird mitspielen. Nicht wahr, Dad, das wirst du doch?« Dabei legte sie den Kopf leicht schief und sah ihn aus großen Augen an. Was ihr Vater wiederum nicht sehen konnte, weil er sich auf den laufenden Verkehr konzentrierte.
    »Selbstverständlich«, sagte der Professor. »Das Stichwort dringender Forschungsaufenthalt wirkt gerade in Kleinstädten wie Rocky Beach oft Wunder. Da ist man über jede Aufmerksamkeit froh.«
    »Hoffentlich gilt das auch für einen Stadtverordneten, der aus seiner Wochenendmuße gerissen wird.«
     
    »Ihr seid das also, ne?« Der Mann stellte sich als William Baker vor und war ein wahrer Hüne, der seiner Gestalt und der Muskelmenge nach gut und gerne als Boxer oder auch mobiler Kleiderschrank durchgegangen wäre. »Ich sag euch, wenn Cotta nicht angerufen hätte, würd ich jetzt auf der Couch liegen, ne?«
    »Wir danken Ihnen herzlich für die Mühe, die …«, begann Justus.
    »Geschenkt, ne?« William Baker schloss den Haupteingang ins Rathaus auf. Seine Sätze ständig als Frage zu beenden, schien ein Tick zu sein. »Wenn Cotta für euch bürgt, wird schon alles in Ordnung sein. Allerdings muss ich etwas ins Protokoll schreiben, warum ich euch reingelassen habe, ne?«
    Bob ertappte sich dabei, wie er die Menge der ›ne‹ , die derKleiderschrank von sich gab, zu zählen begann. »Das verstehen wir natürlich.«
    »Also, fünf Personen. Eure Namen müsst ihr vermerken und den Grund, warum ihr so dringend ins Rathaus müsst, ne?«
    Mathewson trat vor. »Ich bin Historiker der Universität Los Angeles, und dies ist ein dringender Forschungsaufenthalt. Ich muss unbedingt einen Blick ins Archiv des Rathauses werfen.«
    »Oh, ein Wissenschaftler.« Bakers wabbelnde Wangen erinnerten an die eines Hamsters. »Also, wenn Sie Fragen zu Rocky Beach haben, bin ich selbstverständlich bereit, alles …«
    »Nicht nötig«, unterbrach Mathewson. »Wenn Sie uns nur den Weg ins Archiv zeigen würden?«
    »Klar. Gleich wenn Sie das Formular ausgefüllt haben, ne?« Er trat ein, ging hinter den Empfangstresen und nestelte dort in einer mehrstöckigen Ablage. »Heutzutage muss eben alles bürokratisch festgehalten werden, ne? Ach,

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