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Geheimnisvolle Botschaften

Geheimnisvolle Botschaften

Titel: Geheimnisvolle Botschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Dittert
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Bob ein.
    »Dann sind die jetzigen Beamten aber nicht mehr im Dienst und können deshalb nicht zur Rechenschaft gezogen werden.« Mathewson lachte. »Ihr glaubt gar nicht, was es alles gibt.«
    Die billigen Regale bogen sich unter der Last der Akten. Als Justus probeweise eine beliebige Akte hervorzog, regneten zwei Käfer von deren Unterseite herab. Sie fielen ihm genau auf die Füße. Erschrocken ließ er die Akte los, die noch in der Luft aufklappte. Die Blätter verteilten sich rund um ihn. »Das geht ja gut los.« Er bückte sich, um die Einzelteile einzusammeln. Die Insekten krabbelten davon.
    Die drei ??? blickten an einer entmutigend langen Regalreihe entlang. An den Seiten hingen verwitterte Schilder mit kaum lesbaren Jahreszahlen, die bei 1930 begannen und Regal für Regal rückwärts zählten.
    »Machen wir uns auf die Suche«, forderte Mathewson. »Ich habe mich schon durch ganz andere Archive gequält. Am besten trennen wir uns. Wir halten in jedem Jahrgang nach RM311 Ausschau. Viel Spaß dabei.«
     
    Peter war bereits ganz durcheinander und wusste nicht mehr, wie viele mit Spinnweben bedeckte Akten er schon aus Kisten und Kästen gezogen hatte. Eben beschäftigte er sich mit dem Regal des Jahres 1909 – es überraschte ihn nicht, dass sich Barbara ausgerechnet die Nachbarreihe vornahm, um in seiner Nähe zu bleiben. Sein Blick wanderte über staubige Beschriftungen.
    RA1011 . Da war er dicht dran. Er wischte mit dem Zeigefinger über das benachbarte Täfelchen. WA151 . Nein, das passte ja gar nicht. Viel zu weit hinten im Alphabet. Offensichtlich hatte das jemand falsch einsortiert. Der nächste Versuch brachte wieder ein alphabetisch passendes Ergebnis, aber die Reihe war damit schon beim Buchstaben S angelangt. Also erneut Fehlanzeige.
    Nun gut, zum nächsten Regal. Er ging zurück und sah in der Nachbarreihe Barbara, die in einer alten Akte las. »Was gefunden?«, fragte er.
    Sie reagierte nicht gleich, drehte sich dann aber doch um. »Hier geht’s um irgendeine alte Scheidung. Wegen Ehebruchs.« Sie grinste verlegen. »Hat aber nichts mit unserem Fall zu tun.«
    »Dann stell das zurück und such weiter!«
    »Es ist …«
    Ehe sie aussprechen konnte, hörten sie Bob einen Jubelschrei ausstoßen.
    »Kommt her! Ich hab sie!«
    Peter eilte los, während Barbara die Akte zuklappte und zurückstellte. Er war als Erster bei Bob. Dieser reckte einen Zettel in die Höhe. »Die Akte ist leer gewesen – bis auf dieses eine Blatt.«
    »Glaubst du, es gehört zum Rätsel des verborgenen Textes?«, fragte Justus, der soeben dicht hinter den beiden auftauchte.
    »Ganz sicher! Sieh es dir doch an. Allerdings weiß ich nicht, ob uns das gefallen soll. Denn von einer zweiten Station auf dem Weg zum Schatz kann keine Rede sein.«
    Peter schnappte sich den Zettel und seufzte entnervt.
    Was er sah, kam ihm verblüffend bekannt vor. Eine anscheinend völlig sinnlose Abfolge von Buchstaben und Ziffern, genau in der Art, wie sie auch der verborgene Text des Palimpsestes enthalten hatte.
     
    n e v l a e d i t n r n e s i m i z i h n 8 20 49 68 112 132 148 177 187 209 230
     
    Justus schaute ihm über die Schulter. »Rätselhaft«, gab er zu, »aber offenbar genau das, was wir gesucht haben. Die beiden Botschaften ähneln sich so sehr, dass es daran keinen Zweifel geben kann! Steck den Zettel ein, Bob. Zerbrechen wir uns in der Zentrale den Kopf darüber, was es zu bedeuten hat.«
    Wenig später verließen sie das feuchte, muffige Archiv. Barbara ging als Letzte und löschte das Licht. Ihr Vater schloss sorgsam ab. Auf dem Weg nach oben fragte er, ob er die Jungs noch nach Hause bringen solle. »Ich jedenfalls werde mich erst mal zurückziehen und das Rätsel euch überlassen. Aber ihr haltet mich auf dem Laufenden, wenn ihr irgendetwas herausfindet!«
    »Selbstverständlich, Sir. Wir können von hier aus übrigens gerne zu Fuß zum Gebrauchtwarencenter meines Onkels gehen. Es ist nicht weit. Wir rufen Sie und Barbara sofort an, wenn wir mehr wissen.«
    Barbara öffnete den Mund, als wolle sie widersprechen, schloss ihn aber wieder, ohne etwas zu sagen. Justus war froh darüber – sie war eine Klientin, und es gefiel ihm nicht, wenn sie sich zu sehr in die Ermittlungsarbeiten einmischte. Sie waren nun lange genug zu fünft unterwegs gewesen. Es fehlte gerade noch, dass Barbara am Ende mit in die Zentrale gehen wollte.
    »Peter muss noch mit zu uns«, sagte sie schließlich doch noch. »Sein Wagen steht dort.«
    Peter

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