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Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Titel: Geheimnummer. Kein Sex nach Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Leipert
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Baby an. Ich war richtig erleichtert, mein unfreiwilliges Geheimnis endlich mit jemandem teilen zu können. Und zum ersten Mal seit heute Morgen freute ich mich auf das, was da auf mich zukam.

Die schlechteste Lüge der Welt
    Das Problem war nur, dass Tim sich nicht mit mir freuen konnte. Denn er hatte recht behalten. In den nächsten Wochen arbeitete ich ohne Unterbrechung. Wenn ich nicht gerade quer durch Deutschland reiste, um für meine Artikel zu recherchieren und Interviews zu führen, saß ich bis spät in die Nacht am Computer. Ich fand kaum Zeit für ihn, geschweige denn für ein klärendes Gespräch in Sachen Nachwuchs. Andererseits passten meine nächtlichen Überstunden wunderbar in meinen neuen Plan. Tim sollte schließlich genug Zeit für seine Übungen mit Mona haben. Denn nachdem wir uns drei Wochen nur sporadisch und eine Woche lang gar nicht gesehen hatten, war die ideale Gelegenheit für ihren One-Night-Stand gekommen. Das wussten sie natürlich nicht, und daher sollte Tina etwas nachhelfen. Sie hielt meine Idee immer noch für total bekloppt. Aber als ich ihr drohte, dass ich es durchziehen würde, ob mit oder ohne sie, siegte ihre Schwäche für kleine Intrigen schließlich über ihre moralischen Bedenken. Sie erklärte sich bereit, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen, damit ich nicht mehr Blödsinn anstellen würde als nötig.
    Wir hatten uns ein ausgeklügeltes Szenario überlegt: Das Wintersemester hatte begonnen, und wie jedes Jahr gab es zu diesem Anlass an der Sporthochschule eine große Party. Tina und ich waren früher oft hingegangen, um Sportstudenten abzuschleppen. Inzwischen waren die Studenten längst nicht mehr in unserer Altersklasse, und ich kam mir etwas albern vor, als ich Tim dazu drängte, unbedingt mit Tina und mir zu dieser Party zu gehen. Aber die Spoho-Partys waren für Alkoholexzesse bekannt, und daher war dies vermutlich der einzige Tag im Jahr, an dem selbst Tim über die Stränge schlagen würde. Die Details unseres Plans waren schnell entwickelt. Da Tim sehr zurückhaltend war, hatten wir den Schwerpunkt auf Mona verlagert. Tina würde auf der Party ein wenig auf sie einwirken und sie zum ersten Schritt überreden, den Tim nach drei oder vier Bier kaum noch abwehren könnte. Alles, was ich tun musste, war, Tim heute Abend überraschend per Telefon abzusagen und zu warten.
    Aber schon diese Aufgabe überforderte mich. Ich war früher als erwartet aus Frankfurt zurückgekommen, wo ich den neuen Stürmer der Eintracht interviewt hatte. Ich ließ mir daher sofort ein Bad ein, um gar nicht erst in Versuchung zu geraten, doch noch zur Party zu gehen. Baden war die ideale Ablenkung. Ich hatte das Baden regelrecht zu einer Kunstform erhoben. Keine konnte besser baden als ich. Mit einem guten Buch und einer Flasche Rotwein konnte ich sogar stundenlang baden.
    Nur heute nicht. Nachdem ich viermal hintereinander die erste Seite meines neuen Krimis gelesen hatte, weil die Buchstaben inhaltslos an mir vorbeiflogen und der Kirschsaft sich als schlechter Ersatz für Rotwein entpuppte, schwang ich mich nach nur zwanzig Minuten wieder aus der Wanne. Einschließlich Trockenrubbeln, dem gründlichen Einmassieren der Bodylotion und Haare fönen hatte mein Bad gerade mal eine halbe Stunde gedauert. Das war ein absoluter Negativrekord.
    Es war erst Viertel vor neun. Tina und ich hatten abgemacht, dass ich Tim zwischen halb zehn und zehn anrufen sollte, um abzusagen. Ich schaffte es bis sieben nach neun, dann rief ich an. Tim nahm sofort ab, als hätte er schon auf meinen Anruf gewartet. Ich horchte, ob ich Monas Stimme im Hintergrund hören konnte, aber schon Tim war bei der Geräuschkulisse kaum zu verstehen.
    »Karina?«, kam seine Stimme viel zu laut aus dem Handy, und sofort schlug mein Herz doppelt so schnell. Ich war keine gute Lügnerin, und im Prinzip hätte ich froh sein können, dass Tim die Nervosität in meiner Stimme vor lauter Technomusik nicht hören konnte. Aber ich war nicht froh. Ich war kurz davor, das Ganze abzublasen und Tim dazu zu überreden, zu mir nach Hause zu kommen.
    »Wo steckst du?«, schrie Tim in sein Handy.
    »Zu Hause. Kannst du vorbeikommen?«, fragte ich leise.
    »Was? Ich kann dich nicht verstehen. Warte mal.« Die Partygeräusche wurden leiser. Tim war offenbar nach draußen gegangen, denn jetzt konnte er sich in einer einigermaßen normalen Lautstärke mit mir unterhalten.
    »Wo bist du?«, fragte er noch mal. »Bist du schon

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