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Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Titel: Geheimnummer. Kein Sex nach Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Leipert
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sein sollte, immerhin lagen wir bereits halbnackt ineinanderverknotet im Bett.
    »Ich will dich ja nicht unter Druck setzen, Daniel, aber fällt dir das nicht vielleicht ein ganz kleines bisschen zu spät ein?«
    »Vielleicht, aber ich liebe dich nun mal.«
    »Ach so, das ist natürlich ein Grund.«
    Ich rollte mich auf den Rücken und starrte etwas beleidigt an die Decke. Daniel stützte sich auf seinem Ellenbogen auf und sah mich ernst an.
    »Nein, das ist natürlich kein Grund, aber ich habe das Gefühl, dass du nicht wirklich wegen mir vorbeigekommen bist.«
    Ertappt! Ich hatte mit einem Schlag nicht nur Tim, sondern auch Daniel betrogen. Ich war gemein. Hinterhältig. Schlimmer als Tim und Tina zusammen, weil ich meine Rache auf dem Rücken eines Unschuldigen austrug. Ich spürte, wie ich rot anlief, und zog mir die Decke über den Kopf.
    »Es tut mir leid, Daniel. Ich wollte dich nicht ausnutzen«, flüsterte ich schließlich.
    Daniel steckte seinen Kopf zu mir unter die Decke. »Ist doch nicht so schlimm. Ist ja nicht gerade die unangenehmste Art, ausgenutzt zu werden.«
    »Entschuldigung. Das war nicht fair. Ich haue am besten sofort ab.«
    Ich schlug die Bettdecke zurück und wollte aufstehen, aber Daniel hielt mich zurück. »Nein, du bleibst hier und erzählst mir erst mal in Ruhe, was passiert ist.«
    Ich rang mir ein müdes Lächeln ab und schüttelte den Kopf, während ich mir umständlich mein T-Shirt wieder anzog.
    »Ist was mit deinem Freund? Habt ihr euch getrennt?«
    Kraftlos blieb ich auf der Bettkante sitzen und versuchte, den Tränenausbruch durch heftiges Schlucken zu verhindern. Aber es ging nicht. Plötzlich kam alles gleichzeitig heraus. Tränen, Schluchzer, Wörter. Daniel strich mir über den Rücken, und ich erzählte. Alles. Von Anfang an, bis ich völlig ausgelaugt war.
    Als ich fertig war, zog er mich an sich, ohne etwas zu sagen. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter, und er schmiegte sich an meinen Rücken und schlang seinen Arm um meinen Bauch. So lagen wir einfach nur schweigend da. Irgendwann schlief ich ein.

Problemfreie Zone
    Ich verschlief den ganzen nächsten Tag. Daniel stand auf und ging zum Training, ohne dass ich etwas davon mitbekam. Ich wollte nur noch schlafen. Solange ich schlief, konnte ich nicht nachdenken. Und solange ich nicht nachdachte, musste ich auch nichts tun. Ich hätte einfach immer weiterschlafen können. Aber als Daniel abends wiederkam, zog er mir die Bettdecke weg. Dafür gab es bei mir normalerweise die Höchststrafe, aber heute warf ich nur halbherzig ein Kissen nach ihm. Unbeeindruckt von meiner Kissenverteidigung sprang Daniel aufs Bett.
    »Gib mir sofort die Bettdecke wieder«, fuhr ich ihn an. Aber Daniel grinste nur und drückte mir einen Kuss auf den Mund, der mich einigermaßen sprachlos machte. Eigentlich dachte ich, wir hätten uns gestern Abend wenn auch unausgesprochen auf eine rein freundschaftliche und demnach platonische Beziehung geeinigt. Aber Daniel konnte diese Abmachung offenbar problemlos mit mehr oder weniger deutlichen Zeichen seiner Zuneigung vereinbaren. Er küsste mich wieder, diesmal etwas länger, und befahl mir im gleichen Atemzug, mich endlich anzuziehen.
    »Wo gehen wir denn hin?«, fragte ich, schon wesentlich besser gelaunt, auf dem Weg zur Dusche.
    »Auf ein Konzert, ich habe nämlich gerade noch die letzten beiden Karten ergattert, und deswegen bleibt dir auch nichts anderes übrig, als mich zu begleiten.«
    Ich machte mir zwar nicht viel aus Musik, aber mir war alles recht, was die Rückfahrt nach Köln hinauszögerte. Solange ich in Hamburg war, hatte ich das Gefühl, in einer anderen, Tim-, Tina-, Chris- und mutterfreien Welt zu sein. Keiner wusste, wo ich war, und keiner außer Daniel kannte mich hier. Keiner stellte unangenehme Fragen oder überraschte mich mit unerwünschten Nachrichten. Ich musste vor keinem verbergen, dass ich schwanger war, und ich musste es auch keinem erzählen.
    Ich fühlte mich hier wie auf Reisen, wenn man schon weg, aber noch nicht angekommen war und alle Sorgen und Pflichten auf später verschieben konnte.
    An diesem Abend gelang es Daniel auf jeden Fall, mich in eine absolut beziehungsproblemfreie Zone zu entführen.
    Nach einem dreigängigen Menü beim Inder um die Ecke schlenderten wir zu Fuß in die Fabrik , wo das Konzert stattfand. Es war ein großer, mehrstöckiger Club, was auch meine letzten Befürchtungen zerstreute, mich in einen vollgequalmten, verschwitzten Raum mit

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