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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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man glaub­te, uns auf die­sem We­ge am ehe­s­ten be­ru­hi­gen zu kön­nen. Es fand kei­ne Ge­fan­gen­nah­me statt. Der ur­sprüng­li­che Kom­man­deur be­feh­ligt nach wie vor die Ex­pe­di­ti­ons­flot­te. Nur uns ge­gen­über wird ein neu­er Mann vor­ge­scho­ben.«
    »Das be­deu­tet, daß die Or­ghs wei­ter­hin mit der Mög­lich­keit rech­nen, sie könn­ten uns be­zwin­gen oder we­nigs­tens ab­schüt­teln«, fol­ger­te ich. »Wie stellt man sich die wei­te­re Ent­wick­lung vor?«
    Han­ni­bal grins­te.
    »Das ist eben der Trick. Sie er­in­nern sich dar­an, daß un­ser nächs­tes Ziel das Or­gh-Sys­tem ist. Sie sind fest da­von über­zeugt, daß wir die La­ge­ko­or­di­na­ten der Or­gh-Hei­mat­welt nicht ken­nen. Sie rech­nen da­mit, daß wir sie auf­for­dern, für uns den Pi­lo­ten zu ma­chen. Sie wis­sen zwar nicht, wel­ches An­trieb­s­prin­zip wir für den über­licht­schnel­len Flug ver­wen­den, aber sie neh­men an, daß es dem ih­ren zu­min­dest ähn­lich ist. Für die­sen Fall ha­ben sie sich ein paar Tricks zu­recht­ge­legt, wie sie vor­zei­tig aus der Re­so­nanz­krüm­mungs­zo­ne auf­tau­chen und sich recht­zei­tig aus dem Staub ma­chen kön­nen, be­vor wir eben­falls auf­ge­taucht sind.«
    Ich war zu­frie­den. Je ver­we­ge­ner die Hoff­nun­gen der Or­ghs wa­ren, um so grö­ßer wür­de ih­re Ent­täu­schung sein, wenn sie fest­stell­ten, daß sie uns nicht so wie ge­plant an der Na­se her­um­füh­ren konn­ten.
    »Gut«, nick­te ich. »Dann ma­chen wir uns an die Ar­beit.«
    Jo­sua Aich er­hob sich und über­reich­te mir ein Bün­del Druck­fo­li­en. Er lä­chel­te. Die Sa­che schi­en ihm Spaß zu ma­chen.
    »Ga­lak­to­zen­tri­sches Ko­or­di­na­ten­sys­tem, Sir«, sag­te er. »Z-Ach­se und der Vek­tor der ga­lak­ti­schen Ro­ta­ti­ons­ge­schwin­dig­keit stim­men über­ein. X-Ach­se will­kür­lich durch einen hy­po­the­ti­schen Fix­punkt ge­legt. Steht al­les dort, Sir. Sie brau­chen es nur ab­zu­le­sen.«
     
    Der Or­gh hat­te treu und brav ge­war­tet. Ein neu­gie­ri­ges Leuch­ten trat in sein Au­ge, als er das Bün­del Fo­li­en be­merk­te, das ich vor mir auf dem Pult aus­brei­te­te.
    »Da Ihr Bordrech­ner mit dem un­se­ren nicht kom­pa­ti­bel ist, muß ich Ih­nen die Flug­da­ten per Funk über­mit­teln. Sind Sie be­reit zum Emp­fang?«
    »Ich bin be­reit, Eu­er Ver­klärt­heit«, ant­wor­te­te er.
    »Wir be­nut­zen ein ga­lak­to­zen­tri­sches Ko­or­di­na­ten­sys­tem. Die Z-Ach­se ist mit dem Vek­tor des ga­lak­ti­schen Dreh­mo­ments iden­tisch. Er­faßt?«
    Ich sah ihn zur Sei­te rei­chen. Wahr­schein­lich setz­te er mei­ne An­ga­ben in Zah­len um und tipp­te sie in die Kon­so­len­tas­ta­tur ei­nes Rech­ners.
    »Er­faßt, Eu­er Ver­klärt­heit«, kam sei­ne Ant­wort aus dem Trans­la­tor. »Wir sind mit dem ga­lak­to­zen­tri­schen Ko­or­di­na­ten­sys­tem ver­traut.«
    »Zur Ka­li­brie­rung ge­be ich Ih­nen die Po­si­ti­ons­da­ten des Pla­ne­ten Ye­do­ce­kon – oder viel­mehr sei­ner Son­ne – in ga­lak­to­zen­tri­schen Ko­or­di­na­ten. Be­reit?«
    »Be­reit, Eu­er Ver­klärt­heit.«
    Ich glaub­te zu er­ken­nen, wie sei­ne Span­nung wuchs. Aus der Ori­en­tie­rung ei­nes Ko­or­di­na­ten­sys­tems kann man ge­wöhn­lich wich­ti­ge Schlüs­se zie­hen. Die ir­di­sche Raum­schif­fahrt hat­te bis­lang zwar we­nig An­laß ge­habt, sich mit dem Pro­blem ga­lak­ti­scher Ko­or­di­na­ten zu be­fas­sen. Aber theo­re­tisch war an der Sa­che na­tür­lich schon ge­ar­bei­tet wor­den, und es stand fest, daß die ers­ten ter­ra­ni­schen in­ter­stel­la­ren Raum­fah­rer sich ei­nes Sys­tems be­die­nen wür­den, des­sen X-Ach­se durch die ir­di­sche Son­ne hin­durch­ging, in dem al­so die Son­ne die Ko­or­di­na­ten y = 0, z = 0 ha­ben wür­de. Auf solch ei­ne Ei­gen­art un­se­res Ko­or­di­na­ten­sys­tems lau­er­te der Or­gh. Viel­leicht er­war­te­te er, daß die Ori­en­tie­rung der Ach­sen ihm die Rich­tung zur Zen­tral­welt des Zwei­ten Rei­ches wei­sen wür­de, denn von Mars wuß­te er ja – wenn er über­haupt et­was da­von wuß­te! – daß er nur ei­ner mei­ner Au­ßen­pos­ten war.
    Ich las

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