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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ir­di­schen Son­nen­sys­tem ge­nä­hert hat­ten, um zu er­for­schen, wer da we­ni­ge Wo­chen zu­vor die Frech­heit be­ses­sen hat­te, ei­nes ih­rer Agen­ten­schif­fe kur­zer­hand in die Luft zu spren­gen. Beim An­flug war ei­ne der drei Ein­hei­ten in­fol­ge ei­ner Un­acht­sam­keit auf un­se­rer Sei­te – wir hat­ten die Durch­schlags­kraft der mar­sia­ni­schen Bord­waf­fen un­ter­schätzt! – zer­stört wor­den. Die bei­den an­de­ren hat­ten wir zur Lan­dung ge­zwun­gen und ih­nen auf dem Mars das Schau­spiel von Tu­madschin Khan, dem Be­herr­scher des Zwei­ten Rei­ches, ge­bo­ten. Schließ­lich hat­ten wir sie wie­der zie­hen las­sen, und sie wa­ren lie­bend gern ge­gan­gen – sehr zu un­se­rer Er­leich­te­rung, denn wenn sie un­se­ren Bluff durch­schaut hät­ten, wä­re es ih­nen ein leich­tes ge­we­sen, Mars und Er­de im Handum­dre­hen ein­zuä­schern.
    Man kann­te mich al­so. Es war an­zu­neh­men, daß die Mit­glie­der der zu­rück­keh­ren­den Ex­pe­di­ti­on auch nach dem lan­gen Flug noch hin­rei­chend von dem be­ein­druckt wa­ren, was wir ih­nen auf dem Mars vor­ge­führt hat­ten. Ihr Be­richt wür­de dement­spre­chend aus­fal­len. Wir stan­den in die­sem Au­gen­blick knapp drei­tau­send Ki­lo­me­ter über der Ober­flä­che von Ghost­ly Cast­le, und un­se­re Ge­schwin­dig­keit war na­he­zu auf­ge­zehrt. Es wur­de Zeit, daß ich mich den Leu­ten da un­ten vor­stell­te.
    Der große Hy­per­sen­der lief an. Sei­ne Leis­tung reich­te aus, Ent­fer­nun­gen von meh­re­ren tau­send Licht­jah­ren zu über­brücken. Ich war si­cher, daß in dem Au­gen­blick, in dem er zu ar­bei­ten be­gann, un­ten auf Ghost­ly Cast­le bei ei­ni­gen schwä­che­ren Emp­fän­gern die Si­che­run­gen ver­dampf­ten. Im Thron­saal hat­te sich mein Ge­fol­ge ein­ge­fun­den. Ich trug noch im­mer die Ar­beits­mon­tur, wie es ver­nünf­tig den­ken­de Leu­te von mir er­war­te­ten. Die Auf­nah­me­ge­rä­te be­gan­nen zu sum­men. Ich leg­te mir einen Ge­sichts­aus­druck aus Spott und Über­le­gen­heit zu und be­gann:
    »Hier spricht Tu­madschin Khan, der Be­herr­scher des Zwei­ten Rei­ches. Ich ha­be eu­ren Send­bo­ten auf Mars er­klärt, daß ich eu­re Hei­mat­welt bald auf­su­chen kom­men wer­de. Hier bin ich! In mei­nem Ge­fol­ge be­fin­den sich zwei eu­rer Raum­schif­fe, die es bei ei­ner Be­geg­nung mit mei­nem Flagg­schiff an dem nö­ti­gen Re­spekt man­geln lie­ßen. Ich er­war­te, daß man sie zur Re­chen­schaft zieht. Weist mir einen Lan­de­platz zu und sorgt für einen an­stän­di­gen Emp­fang. Ich ge­den­ke, in ei­ner hal­b­en Stan­dard­stun­de mei­ner Zeit zu lan­den. Das ist al­les!«
     
    Mein »Ge­fol­ge« hat­te wäh­rend mei­ner An­spra­che nicht auf­ge­hört, um­her­zu­tol­len und sei­ne üb­li­chen Spä­ße zu voll­füh­ren. Hier und da je­doch sah ich einen grin­sen­den Blick auf mich ge­rich­tet. Es mach­te den Leu­ten Spaß, wie ich mit den Or­ghs um­sprang. Ich je­doch muß­te dar­an den­ken, daß aus dem Spaß in Se­kun­den­schnel­le blu­ti­ger Ernst wer­den konn­te – dann näm­lich, wenn die Or­ghs da­hin­ter­ka­men, daß die ge­wal­ti­ge Macht des Tu­madschin Khan wei­ter nichts als ein bis an die äu­ßers­te Gren­ze ge­trie­be­ner Bluff war.
    Es ver­ging kei­ne Mi­nu­te, da er­hielt ich Ant­wort. Die Or­ghs hiel­ten es für an­ge­mes­sen, sich ih­rer­seits eben­falls ei­nes Hy­per­sen­ders zu be­die­nen. Sie woll­ten hin­ter mir nicht zu­rück­ste­hen, oder viel­leicht glaub­ten sie auch, daß es an Bord ei­nes so hoch­ent­wi­ckel­ten Raum­schiffs wie der BA­PU­RA kei­ne ein­fa­chen elek­tro­ma­gne­ti­schen Ge­rä­te mehr ge­be.
    Das We­sen, das ich zu se­hen be­kam, war ein un­ge­wöhn­lich hoch­ge­wach­se­ner, breit­schult­ri­ger Or­gh. Sein rie­si­ges Au­ge glänz­te in ei­nem un­be­stimm­ten Feu­er, das ich noch nie zu­vor an ei­nem sei­ner Art­ge­nos­sen wahr­ge­nom­men hat­te. Ob­wohl ich noch im­mer Schwie­rig­kei­ten hat­te, einen Or­gh von dem an­dern zu un­ter­schei­den, war mir so­fort klar, daß ich hier einen be­deu­ten­den Re­prä­sen­tan­ten des Or­gh-Vol­kes vor mir

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