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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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uns die Or­gh-Ro­bots. Ich frag­te mich be­sorgt, was aus Fra­mus G. Al­li­son ge­wor­den war. Er konn­te sich ge­gen die feind­li­che Über­macht un­mög­lich durch­ge­setzt ha­ben. War es ihm we­nigs­tens ge­lun­gen zu ent­kom­men? Ich er­hielt kei­ne Ge­le­gen­heit, mich län­ger mit Al­li­son zu be­schäf­ti­gen. Der In­itia­tor des or­gh­schen Ge­gen­schlags er­schi­en auf der Sze­ne. Er trat durch ei­ne der ge­bors­te­nen Tü­ren, ein jun­ger Or­gh von her­ku­li­schem Kör­per­wuchs, ge­wiß das größ te, stärks­te We­sen die­ser Art, das wir je zu Ge­sicht be­kom­men hat­ten. Ich brauch­te nicht in sei­nem Be­wußt­sein zu le­sen, um zu wis­sen, wer er war. Er war Na­nu­ku-Vjat, der Vier­te Brut­wäch­ter, und er hat­te auf­grund des Be­rich­tes, den Ror­rho­do-Sqyn er­stat­te te, ver­mu­tet, daß wir, wenn man un­se­re Be­din­gun­gen nicht er­füll­te, et­was Dras­ti­sches un­ter­neh­men wür­den. Auf die­se Mög­lich­keit hat­te er sich vor­zu­be­rei­ten ver­sucht, und wie man sah, war ihm sein Vor­ha­ben vor­züg­lich ge­lun­gen. Er hat­te es für rat­sam ge­hal­ten, sei­ne Amts­brü­der nicht über sei­ne Ab­sicht zu in­for­mie­ren. Des­we­gen hat­te er vor­ge­ge­ben, er ha­be drin­gend ei­ne Rei­se in die süd­li­chen Pro­vin­zen zu un­ter­neh­men.
    Das eben war die Fra­ge, die ich zu stel­len ver­ges­sen hat­te: Wann der Vier­te Brut­wäch­ter ab­ge­reist war. Hät­te ich ge­wußt, daß sei­ne Ab­rei­se nach un­se­rer Be­geg­nung mit Ror­rho­do-Sqyn drau­ßen am Raum­ha­fen statt­fand, ich hät­te mich wahr­schein­lich we­ni­ger si­cher ge­fühlt und mich nicht der­art über­rum­peln las­sen.
    Mit strah­len­dem Au­ge über­flog Na­nu­ku-Vjat die Sze­ne. Ich hat­te den M-Block wie­der ge­schlos­sen. Ein Blick auf Han­ni­bal be­lehr­te mich, daß der Klei­ne sich noch im­mer auf der te­le­pa­thi­schen Ebe­ne be­fand. Das war gut so. Na­nu­ku-Vjat war ein äu­ßerst ge­fähr­li­cher Mann. Man muß­te ihn stän­dig im Au­ge be­hal­ten. Die selbst­ge­fäl­li­ge, über­heb­li­che Mus­te­rung, der er uns un­ter­zog, be­hag­te mir nicht. Ich muß­te über­haupt dar­auf be­dacht sein, daß mir, Tu­madschin Khan, dem Be­herr­scher des Zwei­ten Rei­ches, die In­itia­ti­ve nicht aus der Hand ge­nom­men wur­de. Ich trat ei­ni­ge Schrit­te auf den Or­gh zu, mus­ter­te ihn nun mei­ner­seits aus halb zu­sam­men­ge­knif­fe­nen Au­gen und fuhr ihn dann an:
    »Wer ist der Rü­pel, der sich er­dreis­tet, auf so un­ma­nier­li­che Wei­se ein wich­ti­ges Vor­ha­ben Tu­madschin Khans zu un­ter­bre­chen?«
    Als der Trans­la­tor mei­ne Wor­te über­setzt hat­te, sah ich sein Au­ge in glü­hen­dem Rot auf­leuch­ten. Das war das äu­ße­re An­zei­chen hef­ti­gen Zor­nes, wie ich schon bei an­de­ren Ge­le­gen­hei­ten er­fah­ren hat­te.
    »Wer ist der arm­se­li­ge Narr, der mich da an­quäkt?« ant­wor­te­te Na­nu­ku-Vjat im sel­ben Ton­fall wie ich. »Wer ist das arm­se­li­ge Ge­schöpf, das zwei Au­gen braucht, um halb so­viel zu se­hen wie un­ser­eins mit ei­nem?«
    »Du weißt, wer ich bin, Or­gh!« don­ner­te ich ihn an. »Ich brau­che dir mei­nen Na­men nicht zu wie­der­ho­len. Un­ter­wirf dich, oder mei­ne Ro­bo­ter ver­wan­deln dich in ein grau­es Häuf­chen Asche!«
    Er stieß ein gluck­sen­des Ge­räusch aus, das or­gh­sche Äqui­va­lent ei­nes mensch­li­chen La­chens.
    »Schau hin­auf!« ver­spot­te­te er mich. »Was, meinst du, wür­den mei­ne Ro­bo­ter mit dir an­fan­gen, wenn du den Be­fehl gä­best, auf mich zu schie­ßen?«
    »In un­se­rer Mit­te be­fin­den sich dei­ne Rats­brü­der, Or­gh!« hielt ich ihm vor. »Willst du sie er­mor­den?«
    Wäh­rend die­ses lä­cher­li­chen Re­de­du­ells ar­bei­te­te mein Ver­stand auf Hoch­tou­ren. In die­ser Si­tua­ti­on lag ernst­haf­te Ge­fahr für uns. Je­de Se­kun­de, um die die­ses un­ent­schie­de­ne Kräf­te­ver­hält­nis län­ger an­dau­er­te, füg­te dem An­se­hen des Tu­madschin Khan nicht wie­der gutz­u­ma­chen­den Scha­den zu. Den Or­ghs wur­de der Be­herr­scher des Zwei­ten Rei­ches in ei­ner La­ge vor­ge­führt, in der er nicht, wie er es

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