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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wäh­rend ich in tran­ce­ähn­li­che Star­re ver­fiel. Ich lausch­te und emp­fand deut­lich die Ge­dan­ken ei­nes ein­zel­nen We­sens, das sich oh­ne Zwei­fel schon im In­nern des Tur­mes be­fand und sich un­se­rem Stand­ort nä­her­te. Ich wä­re be­reit ge­we­sen, die Be­ob­ach­tung als un­wich­tig ab­zu­tun, wenn ich hät­te ver­ste­hen kön­nen, was in den Ge­dan­ken des Frem­den vor­ging. Sei­ne Im­pul­se wa­ren zwar kräf­tig, aber völ­lig un­ver­ständ­lich. Es kam mir vor, als un­ter­hiel te er sich mit je­mand, und den­noch war da nie­mand in sei­ner Nä­he, mit dem er hät­te spre­chen kön­nen. Auch der In­halt der Un­ter­hal­tung war ei­gen­ar­tig. Er be­stand aus ein­zel­nen kur­z­en, ab­ge­hack­ten Im­pul­sen, die wie Be­feh­le klan­gen, oh­ne daß ich sie je­doch hät­te ver­ste­hen kön­nen.
    Als ich auf­sah, fiel mein Blick auf Fra­mus G. Al­li­son. Der mäch­ti­ge Aus­tra­lier kam mir ge­ra­de ge­le­gen.
    »Al­li­son, da kommt ei­ner«, sag­te ich halb­laut, so daß ich von den Or­ghs, falls ei­ner von ih­nen doch einen Trans­la­tor trug, nicht ver­stan­den wer­den konn­te. »Neh­men Sie sich zwei Mann und einen Ro­bo­ter und se­hen Sie nach, ob Ge­fahr be­steht!«
    Al­li­son nick­te grin­send, als ma­che ihm der Auf­trag Spaß. Wort­los, nur mit Hand­be­we­gun­gen, be­or­der­te er zwei Mann, ihn zu be­glei­ten. Den Ro­bo­ter setz­te er mit Hil­fe sei­nes Ko­da­tors in Be­we­gung. Die klei­ne Grup­pe ver­ließ den Raum durch einen auf der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te lie­gen­den Aus­gang. Ich war da­bei, mei­ne Leu­te an­zu­wei­sen, daß wir bis zu Al­li­sons Rück­kehr war­ten müß­ten. Es wa­ren mir je­doch kaum die ers­ten Wor­te über die Lip­pen ge­kom­men, als sich drau­ßen ein wüs­tes Ge­tö­se er­hob, das von un­glaub­li­cher Laut­stär­ke sein muß­te, da es so mü­he­los die di­cken Mau­ern durch­drang. Ich hat­te kei­ne Zeit, mich auf Al­li­son ein­zu­stel­len, um zu er­fah­ren, was sich da drau­ßen tat. Es muß­te ge­han­delt wer­den, und zwar so­fort!
    »Die Ge­fan­ge­nen zu­rück in die Mit­te des Raum­es!« schrie ich. »Wir wer­den an­ge­grif­fen!«
    Die Leu­te rea­gier­ten mit be­wun­derns­wer­ter Schnel­lig­keit. Sie stürz­ten sich auf die völ­lig ver­dutz­ten Or­ghs und dräng­ten sie zum Teil mit kör­per­li­cher Ge­walt wie­der in die Saal­mit­te. Noch wäh­rend die­ses Durch­ein­an­der im Gan­ge war, bars­ten zur Rech­ten und zur Lin­ken meh­re­re Tü­ren, und in dem sprü­hen­den Re­gen der Trüm­mer­stücke tauch­ten Ge­schöp­fe auf, wie ich sie bis­lang noch nicht ge­se­hen hat­te. Sie gli­chen flie­gen­den Ei­ern – Rie­se­nei­ern, um ge­nau zu sein. Sie be­weg­ten sich mit ei­nem hel­len, sum­men­den Ge­räusch zwei bis drei Me­ter hoch über dem Bo­den. Von ih­ren et­wa einen Me­ter lan­gen, ei­för­mi­gen Kör­pern hin­gen ten­ta­ke­l­ähn­li­che Ge­bil­de her­ab, die äu­ßerst be­weg­lich zu sein schie­nen und me­tal­lisch glit­zer­ten.
    Ich wuß­te plötz­lich, mit wem der Frem­de sich un­ter­hal­ten hat­te – und wuß­te auch, warum ich die ge­dank­li­chen Aus­strah­lun­gen de­rer, mit de­nen er sich un­ter­hielt, nicht hat­te emp­fan­gen kön­nen. Die ei­för­mi­gen Ge­schöp­fe, die zu Dut­zen­den durch die nie­der­ge­bro­che­nen Tü­ren ein­dran­gen, wa­ren nicht na­tür­li­cher Art. Wir er­leb­ten in die­sem Au­gen­blick die ers­te Be­geg­nung mit or­gh­schen Kampfro­bo­tern!
     
    Die Pla­nung des Geg­ners war eben­so ge­schickt wie die uns­ri­ge. Er ließ sei­ne Trup­pen von meh­re­ren Rich­tun­gen her gleich­zei­tig in den Saal ein­drin­gen und schloß uns da­durch ein. Es ent­stand ei­ne un­ge­müt­li­che Patt­si­tua­ti­on, in der wir die ge­fan­ge­nen Or­ghs um­ring­ten, wäh­rend wir un­se­rer­seits von den feind­li­chen Ro­bo­tern um­ringt wur­den. Über Ko­da­tor hat­te ich un­se­re Kampf­ma­schi­nen an­ge­wie­sen, vor­läu­fig Ru­he zu be­wah­ren. Mei­nen Män­nern brauch­te ich die­sen Be­fehl nicht zu ge­ben: Sie sa­hen mit ei­ge­nen Au­gen, wie es um uns be­stellt war.
    Ge­heim­nis­voll sum­mend um­schweb­ten

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