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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Al­lein­herr­scher des Or­gh-Rei­ches ma­chen kann, so­lan­ge die üb­ri­gen zwölf Brut­wäch­ter ihm Wi­der­stand leis­ten. Des­we­gen sa­ge ich euch …«
    Wei­ter kam ich nicht.
    »Schweig, du er­bärm­li­ches Zwei­au­ge!« schrie Na­nu­ku-Vjat mit über­schnap­pen­der Stim­me. Es war ihm trotz sei­ner Be­stür­zung nicht ent­gan­gen, daß sich das Blatt zu mei­nem Guns­ten zu wen­den be­gann. Das durf­te er nicht zu­las­sen. »Dei­ne Be­haup­tun­gen sind er­fun­den. Du willst mei­ne Brü­der wan­kend ma­chen. Dei­ne Macht reicht nicht so weit, daß du mich …«
    Ich hat­te den Blick voll auf ihn ge­rich­tet, aber aus den Au­gen­win­keln sah ich Fra­mus G. Al­li­son an­ge­schli­chen kom­men. Im Geis­te bat ich ihm al­les ab, was ich ihm sei­ner un­ge­fü­gen Ge­stalt we­gen je­mals vor­ge­wor­fen hat­te. Er be­weg­te sich mit der Ge­schick­lich­keit ei­nes Pan­thers, und in der Rech­ten trug er … was? Einen Knüt­tel, einen ech­ten Knüt­tel. Der Him­mel moch­te wis­sen, wo er ihn auf­ge­trie­ben hat­te. Aber der Ver­wen­dungs­zweck, dem er ihn zu­zu­füh­ren ge­dach­te, lag auf der Hand.
    »Daß du mich …« – bis da­hin war Na­nu­ku-Vjat in sei­ner wü­ten­den Ti­ra­de ge­kom­men, da hat­te Al­li­son sich ihm bis auf zwei Schrit­te ge­nä­hert. Der mäch­ti­ge Aus­tra­lier hol­te zum Schlag aus. Jetzt erst wur­den die üb­ri­gen Or­ghs auf ihn auf­merk­sam. Ob sie mit Na­nu­ku-Vjat sym­pa­thi­sier­ten oder nicht, der un­er­war­te­te An­blick ei­nes völ­lig neu­en Geg­ners ent­lock­te ih­nen Aus­ru­fe der Ver­wun­de­rung oder des Schre­ckens. Na­nu­ku-Vjat un­ter­brach sich mit­ten im Wort und wir­bel­te her­um. Aber für ihn war es schon zu spät. Al­li­sons Hieb war gut ge­zielt. Er traf mit lau­tem Krach den haar­lo­sen Schä­del des Or­gh. Na­nu­ku-Vjat gab ein lau­tes, stöh­nen­des Ge­räusch von sich, dreh­te sich ein­mal um die ei­ge­nen Ach­se und stürz­te pol­ternd zu Bo­den. Er rühr­te sich nicht mehr, und sein Rie­sen­au­ge hat­te ei­ne dunkle, stump­fe Far­be an­ge­nom­men, als sei es nur noch ein Teil sei­ner Haut.
    Vol­ler Sor­ge be­ob­ach­te­te ich die sum­men­den Ro­bo­ter, die uns nach wie vor um­schwirr­ten. Deu­te­ten sie den An­griff auf ih­ren Herrn und Meis­ter als einen feind­li­chen Akt? Nach zehn Se­kun­den ner­ven­zer­rei­ßen­der Span­nung ge­lang­te ich mit dem Ge­fühl tiefer Er­leich­te­rung zu der Er­kennt­nis, daß sie den Vor­fall of­fen­bar über­haupt nicht wahr­ge­nom­men hat­ten.
    Tu­madschin Khan be­herrsch­te von neu­em die La­ge.
     
     

11.
     
    Wir hat­ten uns den Ab­zug an­ders vor­ge­stellt. Aber so, wie die Din­ge la­gen, muß­ten wir froh sein, mit hei­ler Haut da­von­zu­kom­men. Wir stell­ten die ge­fan­ge­nen Or­ghs wie­der in Reih und Glied. Noch im­mer summ­ten die feind­li­chen Ro­bo­ter um uns her­um. Die Fra­ge war, ob sie uns oh­ne Schwie­rig­kei­ten zie­hen las­sen wür­den. Ich gab mich na­tür­lich zu­ver­sicht­lich, lärm­te und pol­ter­te, wie man es von Tu­madschin Khan er­war­te­te. In ei­nem un­be­ob­ach­te­ten Au­gen­blick hat­te ich Ge­le­gen­heit, Fra­mus G. Al­li­son die Hand zu schüt­teln. Sei­ne Au­gen leuch­te­ten; aber er sprach kein Wort.
    Zwei Mann lu­den sich den im­mer noch be­wußt­lo­sen Na­nu­ku-Vjat auf. Sein Schä­del sah ziem­lich übel aus. Aber es schi­en noch Le­ben in ihm zu sein. Ich gab den Be­fehl zum Ab­marsch. Die Mars­ro­bo­ter bil­de­ten die Nach­hut – für den Fall, daß die Or­gh-Ma­schi­nen doch noch ver­such­ten, uns am Ab­zug zu hin­dern. Ich be­weg­te mich am En­de der Ko­lon­ne. Mein letz­ter Blick galt den sum­men­den Ro­bo­tern. Sie schie­nen uns über­haupt nicht wahr­zu­neh­men.
    Fra­mus G. Al­li­son hielt sich an mei­ner Sei­te. Jetzt end­lich hat te ich Zeit, ihm die Fra­ge zu stel­len, die mir seit lan­gem auf der Zun­ge brann­te.
    »Was ist aus Ih­ren Be­glei­tern ge­wor­den?«
    Sein Ge­sicht nahm einen düs­te­ren Aus­druck an.
    »Wir stie­ßen un­ver­se­hens auf den Or­gh und sei­ne Gleitro­bo­ter. Der Mars-Ro­bot fing so­fort an zu feu­ern. Er er­wi­sch­te ei­ne der feind­li­chen Ma­schi­nen, aber der Rest

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