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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hät­te ich sie wo­mög­lich ret­ten kön­nen.« Sei­ne Stim­me nahm plötz­lich einen nor­ma­len, sach­li­chen Ge­spräch­ston an. »Im üb­ri­gen täu­schen Sie sich, wenn Sie mei­nen, daß ich die­sen Gang nur aus Rach­durst un­ter­nom­men hät­te. Es wird für uns äu­ßerst nütz­lich sein, den in­ne­ren Auf­bau der Or­gh-Ro­bo­ter zu ken­nen. Die ers­ten zehn, die ich ab­schoß, dienten mir nur als Stu­die­n­ob­jek­te. Ich woll­te her­aus­fin­den, an wel­cher Stel­le ich sie tref­fen muß­te, um sie ei­ni­ger­ma­ßen un­be­schä­digt zu Bo­den zu brin­gen.« Er zuck­te mit den Schul­tern und stieß ein halb är­ger­li­ches La­chen aus. »Man wird lei­der nicht so schnell zum Meis­ter, wie ich es mir vor­ge­stellt ha­be. Aber der zum Bei­spiel sieht noch re­la­tiv gut er­hal­ten aus, fin­den Sie nicht auch?«
    Er deu­te­te auf einen ei­för­mi­gen Ro­bot­kör­per, der ei­ni­ger­ma­ßen heil ge­blie­ben war.
    »Al­li­son, Sie sind ein Mords­kerl!« sag­te ich, und ich glau­be, man hör­te es mir an, daß das Kom­pli­ment von Her­zen kam.
    Ich be­fahl den Mars­ro­bo­tern, das reg­lo­se Ei auf­zu­neh­men und zur BA­PU­RA zu brin­gen. Dann kehr­ten wir dem Ver­samm­lungs­raum der Drei­zehn Brut­wäch­ter, in dem un­ser Schick­sal um ein Haar be­sie­gelt wor­den wä­re, end­gül­tig den Rücken und kehr­ten zur Zen­tral­säu­le zu­rück. Ste­pan Tronss­kij war eben da­bei, den letz­ten Trupp Ge­fan­ge­ner in ei­ner der Auf­zugs­ka­bi­nen zu ver­frach­ten. Aus der Tie­fe mel­de­te sich Bo­ris Pe­tron­ko. Er hat­te ei­ni­ge der Bun­t­uni­for­mier­ten aus­ge­fragt und er­fah­ren, daß es in ei­ner un­ter­ir­di­schen Ga­ra­ge meh­re­re Hun­dert or­gh­scher Gleit­fahr­zeu­ge ge­be. Ein Trupp von fünf Mann und zwei Mars­ro­bo­tern war los­ge­zo­gen, um die Ga­ra­ge zu fin­den. In­zwi­schen stan­den zu­sätz­lich zu un­se­ren zwan­zig Gleit­boo­ten drei Dut­zend or­gh­scher Flug­glei­ter start­be­reit, so daß wir die Ge­fan­ge­nen in ei­nem Schub an Bord der BA­PU­RA bug­sie­ren konn­ten.
    Al­les in al­lem konn­ten wir mit dem Aus­gang un­se­res heu­ti­gen Un­ter­neh­mens recht zu­frie­den sein, fand ich.
     
    Das Bild der Stadt hat­te sich in­zwi­schen ge­än­dert. Die Fahr­bah­nen wa­ren na­he­zu frei von Ver­kehr, aber auf den wei­ten Sand­flä­chen hat­ten sich rie­si­ge An­samm­lun­gen auf­ge­reg­ter Or­ghs ge­bil­det, die vol­ler Span­nung dar­auf zu war­ten schie­nen, daß ih­nen je­mand mit­teil­te, was sich im Turm der Drei­zehn Brut­wäch­ter zu­ge­tra­gen hat­te. Die Ring­stra­ße, die den Turm in wei­tem Ab­stand um­gab, war je­doch na­he­zu men­schen­leer. Die Or­ghs hat­ten mitt­ler­wei­le er­kannt, daß die Ein­dring­lin­ge zur Be­sat­zung der BA­PU­RA und zu den Sol­da­ten des na­he­zu all­mäch­ti­gen Tu­madschin Khan ge­hör­ten, und mit sol­chen Ge­schöp­fen woll­ten sie aus der Nä­he nach Mög­lich­keit nichts zu tun ha­ben.
    Auf mei­nen Be­fehl hin hat­te Lis­ter­man das Feu­er un­se­rer Bord­ge­schüt­ze längst ein­ge­stellt. Wir konn­ten es uns des­we­gen er­lau­ben, auf grö­ße­re Flug­hö­he zu ge­hen, und ge­lang­ten un­an­ge­foch­ten zum Raum­ha­fen, wo die Tür­me noch im­mer wir­beln­de, hell­graue Qualm­fah­nen von sich ga­ben. Wir lan­de­ten die Mars-Boo­te in der großen Han­garschleu­se. Die Or­gh-Glei­ter da­ge­gen muß­ten sich an­de­re Ein­flu­g­öff­nun­gen su­chen. Nach­dem wir die Ge­fan­ge­nen aus­ge­la­den hat­ten, wur­den die Or­gh-Fahr­zeu­ge kur­zer­hand über Bord ge­sto­ßen. Das soll­te au­gen­schein­lich ma­chen, wie we­nig Wert wir auf die Er­zeug­nis­se der Or­gh-Tech­nik leg­ten. Nie­mand be­merk­te, daß auf mei­nen Be­fehl hin ei­ner der Glei­ter zu­rück­be­hal­ten wur­de, so daß un­se­re tech­ni­schen Ex­per­ten ihn in al­ler Ru­he aus­ein­an­der­neh­men und un­ter­su­chen konn­ten. Viel­leicht gab es doch noch et­was, das wir da­bei ler­nen konn­ten.
    Die Ge­fan­ge­nen – au­ßer den drei­zehn Brut­wäch­tern hat­ten wir noch achtund­vier­zig »Saal­die­ner« in un­se­re Ge­walt be­kom­men – wur­den in ei­nem der großen

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