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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Viel­fa­ches über­le­gen war. Daß er sei­ne Über­le­gen­heit bis­lang noch nicht hat­te zur Gel­tung brin­gen kön­nen, ver­dank­ten wir ei­nem gi­gan­ti­schen Bluff, den wir mit al­ler Sorg­falt und bis­her mit er­mu­ti­gen­dem Er­folg ab­ge­zo­gen hat­ten.
    Al­lein je­doch die Tat­sa­che, daß die Or­ghs uns die­ses To­des­kom­man­do an Bord ge­schickt hat­ten, be­wies, daß sie sich noch nicht end­gül­tig ge­schla­gen ga­ben. Sie hat­ten im­mer noch Hoff­nung, ei­ne ver­zwei­fel­te Hoff­nung wahr­schein­lich, die je­doch in dem Au­gen­blick wie­der zur hel­lo­dern­den Flam­me wer­den muß­te, in dem wir das ers­te An­zei­chen von Schwä­che se­hen lie­ßen. Wir hat­ten in­zwi­schen be­gon­nen, die Men­ta­li­tät der Or­ghs ein we­nig zu ver­ste­hen. Sie kann­ten we­der un­ter­ein­an­der, noch im Ver­kehr mit an­de­ren Völ­kern Skru­pel oder mo­ra­li­sche Be­den­ken. Bei ih­nen zähl­te, was ih­nen Nut­zen brach­te. Sol­che We­sen sind von der Über­le­gen­heit ei­nes an­de­ren schwer zu über­zeu­gen, wenn der an­de­re sich nicht noch här­ter, noch un­er­bit­ter­li­cher ver­hält als sie selbst.
    Mei­ne Re­ak­ti­on war lo­gisch – auch wenn ich in dem Au­gen­blick, in dem ich mei­nen schwe­ren Ar­beit­s­tisch auf die drei be­wußt­lo­sen Hyp­nos nie­der­senk­te, flam­men­de Wut emp­fand. Im­mer­hin hat­te ich das künst­li­che Schwe­re­feld nicht völ­lig aus­ge­schal­tet. Sonst wä­re Vi­du-Yakkhat mit sei­nen bei­den Be­glei­tern un­wei­ger­lich zer­malmt wor­den.
    Ich ließ die Platt­form wie­der stei­gen. Die drei Or­ghs bo­ten einen be­jam­merns­wer­ten An­blick. Ich konn­te nicht ent­schei­den, ob sie den mör­de­ri­schen Druck der Ba­sis­plat­te le­bend über­stan­den hat­ten. Ich hat­te auch kei­ne Zeit, mich dar­um zu küm­mern. Ich muß­te mei­ne Rol­le wei­ter­spie­len, denn ich konn­te nicht wis­sen, wel­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rä­te die Or­ghs wo­mög­lich bei sich tru­gen, die je­de Pha­se die­ser Sze­ne bild- und laut­ge­treu an die Emp­fän­ger der bei­den Or­gh-Raum­schif­fe wei­ter­ga­ben.
    »Schafft sie mir aus den Au­gen!« gell­te mei­ne Stim­me. »Packt sie in ihr lä­cher­li­ches Bei­boot und stoßt das Fahr­zeug über Bord! Die Hyp­nos sol­len zu­se­hen, wie sie sie aus ei­ge­ner Kraft in Si­cher­heit brin­gen!«
    Die bei­den Or­gh-Schif­fe folg­ten der BA­PU­RA in ei­nem Ab­stand von der­zeit 50.000 Ki­lo­me­tern. Das war nicht viel. Ich nahm als si­cher an, daß sie Fern­steu­er­sys­te­me be­sa­ßen, die es ih­nen er­mög­lich­ten, Vi­du-Yakkhats Bei­boot an Bord ei­ner ih­rer bei­den Ein­hei­ten zu zie­hen. Im üb­ri­gen be­nutz­te ich den Na­men »Hyp­no« mit Ab­sicht. Den Or­ghs soll­te im­mer und im­mer wie­der ein­ge­häm­mert wer­den, daß wir ih­re pa­ra­psy­chi­sche Be­ga­bung kann­ten und, an­statt uns vor ihr zu fürch­ten, sie als Grund­la­ge für einen Schimpf­na­men be­nütz­ten.
    Wäh­rend mein ge­wal­ti­ger Ar­beit­s­tisch gra­vi­tä­tisch durch den Thron­saal glitt und mein Hof­staat all­mäh­lich sein zir­kus­haf­tes Trei­ben wie­der auf­nahm, schal­te­te ich den Hy­per­kom ein. Wir hat­ten ei­ni­ges ge­lernt in die­sen ver­gan­ge­nen Wo­chen, zum Bei­spiel, wie man sich oh­ne Schwie­rig­kei­ten der Bord-Hy­per­sen­de­an­la­ge be­dien­te. Über ei­ne Ent­fer­nung von 50.000 Ki­lo­me­tern war die Ver­wen­dung des Hy­per­sen­ders zwar nicht be­son­ders wirt­schaft­lich. Aber es scha­de­te nicht, wenn wir den Or­ghs ein­bläu­ten, daß wir mit Ener­gie nicht zu spa­ren brauch­ten.
    Der Sen­der pe­gel­te auf ei­ne der or­gh­schen Emp­fangs­fre­quen­zen ein. Mein Bild­schirm leuch­te­te auf und zeig­te einen Aus­schnitt des Kom­man­do­stands in ei­nem der bei­den Hyp­no-Raum­schif­fe. Die Ka­me­ra er­faß­te ein Ge­wim­mel hin und her tas­ten­der Or­ghs.
    »Ich be­trach­te Vi­du-Yakkhats lä­cher­li­ches At­ten­tat als den Ver­such der arm­se­li­gen Sumpf­wes­pe, durch ih­ren Stich ein Nas­horn zum Sturz zu brin­gen!« dröhn­te mei­ne Stim­me mit­ten in die kopf­lo­se Men­ge hin­ein. Sie moch­ten sich ru­hig aus­zu­ma­len ver

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