Geheimorder Riesenauge
Vielfaches überlegen war. Daß er seine Überlegenheit bislang noch nicht hatte zur Geltung bringen können, verdankten wir einem gigantischen Bluff, den wir mit aller Sorgfalt und bisher mit ermutigendem Erfolg abgezogen hatten.
Allein jedoch die Tatsache, daß die Orghs uns dieses Todeskommando an Bord geschickt hatten, bewies, daß sie sich noch nicht endgültig geschlagen gaben. Sie hatten immer noch Hoffnung, eine verzweifelte Hoffnung wahrscheinlich, die jedoch in dem Augenblick wieder zur hellodernden Flamme werden mußte, in dem wir das erste Anzeichen von Schwäche sehen ließen. Wir hatten inzwischen begonnen, die Mentalität der Orghs ein wenig zu verstehen. Sie kannten weder untereinander, noch im Verkehr mit anderen Völkern Skrupel oder moralische Bedenken. Bei ihnen zählte, was ihnen Nutzen brachte. Solche Wesen sind von der Überlegenheit eines anderen schwer zu überzeugen, wenn der andere sich nicht noch härter, noch unerbitterlicher verhält als sie selbst.
Meine Reaktion war logisch – auch wenn ich in dem Augenblick, in dem ich meinen schweren Arbeitstisch auf die drei bewußtlosen Hypnos niedersenkte, flammende Wut empfand. Immerhin hatte ich das künstliche Schwerefeld nicht völlig ausgeschaltet. Sonst wäre Vidu-Yakkhat mit seinen beiden Begleitern unweigerlich zermalmt worden.
Ich ließ die Plattform wieder steigen. Die drei Orghs boten einen bejammernswerten Anblick. Ich konnte nicht entscheiden, ob sie den mörderischen Druck der Basisplatte lebend überstanden hatten. Ich hatte auch keine Zeit, mich darum zu kümmern. Ich mußte meine Rolle weiterspielen, denn ich konnte nicht wissen, welche Kommunikationsgeräte die Orghs womöglich bei sich trugen, die jede Phase dieser Szene bild- und lautgetreu an die Empfänger der beiden Orgh-Raumschiffe weitergaben.
»Schafft sie mir aus den Augen!« gellte meine Stimme. »Packt sie in ihr lächerliches Beiboot und stoßt das Fahrzeug über Bord! Die Hypnos sollen zusehen, wie sie sie aus eigener Kraft in Sicherheit bringen!«
Die beiden Orgh-Schiffe folgten der BAPURA in einem Abstand von derzeit 50.000 Kilometern. Das war nicht viel. Ich nahm als sicher an, daß sie Fernsteuersysteme besaßen, die es ihnen ermöglichten, Vidu-Yakkhats Beiboot an Bord einer ihrer beiden Einheiten zu ziehen. Im übrigen benutzte ich den Namen »Hypno« mit Absicht. Den Orghs sollte immer und immer wieder eingehämmert werden, daß wir ihre parapsychische Begabung kannten und, anstatt uns vor ihr zu fürchten, sie als Grundlage für einen Schimpfnamen benützten.
Während mein gewaltiger Arbeitstisch gravitätisch durch den Thronsaal glitt und mein Hofstaat allmählich sein zirkushaftes Treiben wieder aufnahm, schaltete ich den Hyperkom ein. Wir hatten einiges gelernt in diesen vergangenen Wochen, zum Beispiel, wie man sich ohne Schwierigkeiten der Bord-Hypersendeanlage bediente. Über eine Entfernung von 50.000 Kilometern war die Verwendung des Hypersenders zwar nicht besonders wirtschaftlich. Aber es schadete nicht, wenn wir den Orghs einbläuten, daß wir mit Energie nicht zu sparen brauchten.
Der Sender pegelte auf eine der orghschen Empfangsfrequenzen ein. Mein Bildschirm leuchtete auf und zeigte einen Ausschnitt des Kommandostands in einem der beiden Hypno-Raumschiffe. Die Kamera erfaßte ein Gewimmel hin und her tastender Orghs.
»Ich betrachte Vidu-Yakkhats lächerliches Attentat als den Versuch der armseligen Sumpfwespe, durch ihren Stich ein Nashorn zum Sturz zu bringen!« dröhnte meine Stimme mitten in die kopflose Menge hinein. Sie mochten sich ruhig auszumalen ver
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