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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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und schleu­der­te sie in die Hö he. Er war ein äu­ßerst ge­schick­ter Jong­leur – wenn man be­dach­te, daß er ein Sau­ri­er war. Un­ter dem Druck sei­ner mäch­ti­gen Pran­ken wur­den die hilflo­sen Zwer­ge bis dicht un­ter die De­cke ge­schleu­dert. Mit fe­dern­den Tat­zen fing der Moo­lo sie auf und schleu­der­te sie von neu­em in die Hö­he. Ich gab vor, das Spiel neh­me mei­ne Auf­merk­sam­keit so in An­spruch, daß ich kei­ne Zeit hat­te, auf die Or­ghs zu ach­ten. Sie la­gen noch im­mer auf den Kni­en. Schließ­lich mach­te Bo­ris Pe­tron­ko ei­ne auf­merk­sam­keit­hei­schen­de Hand­be­we­gung. Ich wand­te mich zu ihm hin.
    »Was willst du?« herrsch­te ich ihn an.
    Er ver­neig­te sich.
    »Ich bit­te er­ge­benst um Ver­zei­hung, Eu­er Ver­klärt­heit«, dröhn­te es aus sei­nem vor­züg­lich ge­fer­tig­ten Mas­ken­helm, »aber da sind vier Ab­ge­sand­te der Or­ghs, und die Re­geln der di­plo­ma­ti­schen Höf­lich­keit schrei­ben vor …«
    »Er­zähl du mir nicht, was die Höf­lich­keits­re­geln vor­schrei ben!« fauch­te ich ihn in hel­lem Zorn an. »Du ver­gißt, daß ich für die Som­mer­kämp­fe auf Ga­las­ht-acht noch im­mer nach ei­nem kräf­ti­gen Gla­dia­tor su­che! Nimm dich zu­sam­men, sonst frißt dich der Sand von Ga­las­ht-acht!«
    Bo­ris Pe­tron­ko, der rie­si­ge Bo­ris Pe­tron­ko, knick­te zu­sam­men und warf sich vor mir auf den Bo­den.
    »Gna­de, Ver­klär­ter!« win­sel­te er.
    Ich gab ihm einen Tritt in die Sei­te zum Zei­chen, daß er sich er­he­ben sol­le.
    »Steh auf und ver­giß nicht noch ein­mal, wie du mit dei­nem Herr­scher zu spre­chen hast!« fuhr ich ihn an.
    Mein Gott, was hat­te ich die­sen Jun­gen al­len ab­zu­bit­ten! Nicht nur Pe­tron­ko, son­dern auch al­len an­de­ren, die ich in mei­ner Rol­le als Be­herr­scher des Zwei­ten Rei­ches be­han­deln muß­te, wie der schlimms­te asia­ti­sche Despot nicht ein­mal sei­ne Skla­ven be­han­delt ha­ben wür­de. Ich leb­te von der Gna­de der Psy­cho­lo­gen, die für die BA­PU­RA die psy­cho­lo­gisch sta­bils­te Mann­schaft un­ter den Tau­sen­den von Frei­wil­li­gen­mel­dun­gen aus­ge­sucht hat­ten. Wenn ei­ner durch­dreh­te, wenn ei­ner bei mei­nen Miß­hand­lun­gen die Be­herr­schung ver­lor, war es um un­ser Un­ter­neh­men ge­sche­hen!
    Als näh­me ich die un­ver­schäm­te Zu­recht­wei­sung des Zy­klo­pen schließ­lich doch noch zur Kennt­nis, beug­te ich mich leicht nach vorn, um über die Kan­te des Ar­beit­s­ti­sches hin­weg­se­hen zu kön­nen, und rief den vier Or­ghs zu:
    »Steht auf, ihr Leu­te, und sprecht, da­mit ich euch hö­ren kann! Was bringt euch zu mir?«
    Sie er­ho­ben sich. Der vor­ders­te war Vi­du-Yakkhat. Ein ge­fähr­li­cher, iri­sie­ren­der Schim­mer lag in sei­nem Rie­sen­au­ge. Er be­gann zu spre­chen. Ich ver­stand sei­ne Wor­te nicht, wohl aber die Über­set­zung, die der Trans­la­tor her­vor­brach­te, den ich mir um den Hals ge­hängt hat­te.
    »Wir sind ge­kom­men, um für uns und die uns­ri­gen die Frei­heit zu for­dern!« sag­te Vi­du-Yakkhat mit schril­ler Stim­me.
     
    An der Sei­te des Thron­saals öff­ne­te sich ei­ne Tür, und ein schlan­ker, hoch­ge­wach­se­ner Mann schlüpf­te her­ein. Er trug einen glit­zern­den An­ti­tron-Helm. Ich at­me­te auf und wink­te dem Schlan­ken, zu mir zu kom­men. Es war Dr. Ve­r­i­coz, der Lei­ten­de Bord­arzt. Er war der Mann, den ich jetzt brauch­te. Er mach­te die vor­ge­schrie­be­nen Eh­ren­be­zei­gun­gen, dann bau­te er sich ne­ben mir auf. Ich schal­te­te den Trans­la­tor mit ei­ner un­auf­fäl­li­gen Hand­be­we­gung aus.
    »Ich brau­che Ih­re Dia­gno­se, Dok­tor«, sag­te ich zu Ve­r­i­coz, oh­ne den Blick von den Or­ghs zu wen­den. »Se­hen Sie sich den vor­ders­ten an. Läßt sich er­ken­nen, ob er un­ter Dro­gen­ein­fluß steht? Neh­men Sie sich Zeit. Ich muß si­cher sein. Ich hal­te die Ker­le mit lee­rem Ge­schwätz hin, da­mit Sie sich ge­nau ori­en­tie­ren kön­nen.«
    Ein Knopf­druck brach­te den Trans­la­tor wie­der in Gang.
    »Es ist kaum vor­stell­bar, daß ei­ne der­art re­spekt­lo­se Äu­ße­rung wirk­lich aus dei­nem übel­rie­chen­den Mund ge­kom­men sein soll,

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