Geheimorder Riesenauge
Bevölkerung. Aber er ging von falschen Voraussetzungen aus. Ich hatte nicht die Macht, die ich brauchte, um Geduld üben zu können. Ich wollte ihm in diesem Sinne antworten; aber in diesem Augenblick begann der blaue Lautsprecherring des Hyperempfängers zu pulsieren. TECHNOS Antwort lag vor. Ich tippte den Ring an und aktivierte dadurch die Übertragung.
14.
»TECHNO an Seine Verklärtheit, Tumadschin Khan. Ihrer Besorgnis, Herr, ist unverzüglich Rechnung getragen worden. Die 108. Schwere Offensivflotte und die 69. Überschnelle Zerstörerflottille sind weiterhin unterwegs auf den vereinbarten Sammelpunkt zu. Jedoch wurde der Maximalfall erneut definiert als: Zerstörung des Ghostly-Castle-Systems innerhalb von zwei Standardstunden nach Alarmimpuls. Um diesen Fall verwirklichen zu können, sind einige im Grün-bei-Rot-Sektor operierende schnelle Einheiten abgezogen worden und befinden sich derzeit im Eilmarsch auf Ghostly Castle. Mit ihrem Eintreffen ist im Laufe der nächsten neun Stunden zu rechnen. Die Einheiten werden in unmittelbarer Nähe des Feindplaneten, Abstand 15 Parsec, auf Station gehen und innerhalb weniger Augenblicke einsatzbereit sein. Zur weiteren Stärkung Ihrer Position werden die 108. Schwere Offensivflotte und die 69. Überschnelle Zerstörerflottille, sobald sie den Treffpunkt erreicht haben, von neuem in Marsch gesetzt und an einem Standort 38 Parsec von der Feindwelt entfernt verschoben. Ende.«
Ich tippte zweimal gegen den Leuchtring und verwandelte ihn dadurch in ein Mikrophon.
»In Ordnung, TECHNO«, antwortete ich. »Das genügt vorläu fig. Ende.«
Rorrhodo-Sqyn trug einen Translator. Er hatte jedes Wort verstanden. Sein großes Auge hatte eine stumpfe, graue Färbung angenommen. Ich brauchte seine Gedanken nicht zu lesen, um zu erkennen, daß seine Furcht übermächtig geworden war. Er versuchte, etwas zu sagen, brachte jedoch nur unzusammenhängende Laute hervor, die der Translator nicht übersetzen konnte.
»Laß mich dir etwas sagen, Orgh«, erklärte ich freundlicher, als ich je zu einem Angehörigen seines Volkes gesprochen hatte. »Wenn es nur um meine persönliche Sicherheit ginge, stünde es mir wohl an, die Geduld zu üben, um die du mich bittest. Aber es geht nicht nur um meine Sicherheit. Es geht um die Majestät des Beherrschers des Zweiten Reiches, die hier besudelt werden soll. Das bin nicht nur ich, das sind alle Herrscher vor mir und alle, die nach mir kommen werden. Ihretwegen kann ich solche Geduld nicht üben! Jede Unbotmäßigkeit wird von mir unnachsichtlich geahndet, und sie wird schnell erfolgen, so daß mir keine Zeit bleibt, die Schuldigen unter den Unschuldigen auszusortieren. Geh hin, Orgh, und mach das deinen Leuten klar. Vielleicht kommen sie dann zur Besinnung!«
Ich entließ ihn mit einer Handbewegung. Er schlich hinaus, geschlagen, niedergeschmettert, ein Wesen ohne jede Hoffnung. Er hatte sich erniedrigt, um mir eine flehende Bitte vorzutragen. Er war abgewiesen worden. Ich öffnete den M-Block und las in seinen Gedanken. Die Reaktion war nicht ausgeblieben. Er haßte mich aus dem tiefsten Grunde seiner Seele heraus.
Wen sollte das wundern? Mir ging es nicht besser als Rorrho do-Sqyn. Ich haßte mich selbst!
»Aus Rorrhodo-Sqyns Bewußtseinsinhalt geht ganz klar hervor«, erklärte ich, »daß meine erste Unterhaltung mit TECHNO von den Orghs aufgezeichnet und entschlüsselt wurde. Bei der zweiten Unterhaltung war Rorrhodo-Sqyn selbst zugegen. Ich nehme an, daß er nichts Eiligeres zu tun haben wird, als den übrigen Brutwächtern den Inhalt dieser Unterhaltung zu hinterbringen – bevor
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