Geheimpolizei Schwarze Sieben
sind nur gekommen, um zu melden, dass wir gestern den Dieb gesehen haben, wie er über die Mauer von Schloss Herrenfried geklettert ist«, erklärte er. »Erst hat er sich in einem Gebüsch versteckt und dann auf einem Baum, auf dem gerade Colin saß. Aber das ist beinahe alles, was wir wissen!«
Doch bald erfuhr der Inspektor jede Ein z elheit, die die Kinder beobachtet hatten, und schien erfreut. »Was mir dabei nur ni c h t in d e n Kopf will « , versetzte er nachdenklich, »wie konnte der Dieb über die hohe Mauer steigen? Der muss ja w i e eine Katze klettern können, denn eine Leiter hat er nicht benutzt. Ja, Kin d er, viel könnt ihr da weiter nicht tun, fürchte ich. Haltet nur hübsch die Augen offen, falls euch der Kerl noch einmal über den Weg laufen sollte.«
»Das Dumme ist«, entgegnete P eter zögernd, »Colin hat ja bloß die Haare auf seinem K opf gesehen, und in dem winzigen Augenblick, wo ich i h m begegnet bin, da ist e r mir so – so alltäglich vorgekommen. A b er Sie können sich trotzdem darauf verlassen, dass wir unser Bestes tun.« Damit verabschiedeten sich alle sieben und liefen wieder auf die Straße hinunt e r.
»Und jetz t « , sagte Peter, »gehen wir zuallererst zu der Stelle, wo Colin den Mann über die Mauer hat klette r n sehen. Viellei c ht finden wir etwas. Man kann nie wissen … «
Seltsame Entdeckungen.
Und die Sieben wanderten zu dem Wäldchen, wo sie am Tag zuvor Indianer g e spielt hatt e n.
»Nun zeig uns mal genau, wo der Mann über die Mauer kam«, wandte sich Peter an Colin. Der besa n n sich erst eine Weile und deutete dann auf eine Stechpalme.
»Dort zwischen dem Hollerbusch und der kleinen Ei c h e. Das muss die Stelle sein.«
»Kommt, da schaun wir mal nach!«, schlug Peter vor. Äußerst wichtig fühlte sich die Schwarze Sieben, als s i e geschlossen durch das Wäldchen und auf den bezeic h n eten Punkt losmarschierte. Sie starrten an der Mauer empor. Die war glatt und mindestens drei Meter hoch. Wie sollte die einer ohne Leiter erkl o mmen haben?
»Seht, seht! Hier war's, wo er r untergesprungen ist!«, rief Pam plötzlich und zeigte auf e i ne Vertiefung in der Erde neben der Stechpalme. Alle li e fen herbei und sahen sich das an.
»Ja, das Loch muss wohl von seinen Füßen hineinget r e ten word e n sein«, stimmte Georg ihr zu. »Schade, dass wir daraus trotzdem nichts über den Aufsprung erkennen – ich meine, wenn z. B. richtige Fußabdrücke da wären, die hätt e n uns ganz s chön weit e rgeholfen. A b er es ist ja bloß ein Loch im Boden, das wahrscheinlich vo n seinen F e rsen herrührt.«
»Wir müssten eben auch auf die andere Seite von der Mauer hinübergehen«, entschied Peter. »Es könnte doch sein, dass wir dort Fußabdrüc k e finde. Kommt, fragen wir, ob der Gärtner uns a u f das Grundstück lässt. Er ist mit unserem Helfer befreundet und kennt mich.«
»Gute Idee«, fand Georg und gemeinsam z ogen sie wieder los. Der Gärtner arbeitete i m Vorgarten, jenseits des großen schmiedeeise r nen Tors. Er blickte auf, als die Kinder ihn an s prachen.
»Johns«, bat Peter, » d ürfen wir reinkommen und uns ein bisschen umschauen? Wissen Sie, es handelt sich nämlich um den Dieb! Wir haben ihn über die Ma u er klettern sehen, und der Polizeiinspektor sagt, wir sollen weiter die Augen offen halten – und da suchen wir jetzt alles ab.«
Grinsend öffnete Johns das Gittertor. »Na, meinetwegen, wenn ich dabei bin, werdet ihr schon ni c h ts anrich t en « , brummte er. »Komisch, dass der Dieb über die Mauer gekraxelt se i n soll. Aber ich hab ja gestern d e n ganz e n Nachmittag im Vordergarten gearbeitet. Zum Tor kann der nicht hereingekommen sein. Da mü s s te ich ihn gesehen haben.«
Die sieben Kinder gingen mit Johns zusammen um die Mauer herum. Colin blieb an der Stelle stehen, wo ein Zipfel von der Stechpalme und die Krone der kleinen Eiche über die M auer hinausragten.
»Hier war's, wo er rübergeklettert ist«, sagte er. »Da müssten w i r die Fußabdrücke finden.«
Ja, es fan d en sich w o hl Spuren in der Erde, aber F ußabdrücke waren das ni c ht. Die K inder beugten sich über die kleinen Ve r tiefungen.
»Komisch«, sagte Peter kopfschüttelnd, »ganz rund und regelmäßig und ungefähr sec h s Zentimeter im Durc h m esser. Als wenn einer m it einem dicken Besenstiel herumgestochert, r i chtig dam i t in d e n G rund hine i n gebohrt hätte. Was für S p uren könnten das sein, Johns?«
»Keine Ahnung«,
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