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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Kopf. „Ja?“
    Brauer stand neben ihm, die Wagentür offen, und hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck. „Sie waren eben... seltsam abwesend.“
    „Ja, ich war in Gedanken, tut mir leid.“ Howell neigte den Kopf etwas zur Seite, doch als er Brauer ins Gesicht sah, war dessen Ausdruck nicht verschwunden. „Ist noch etwas?“
    „Nun, Sir.“ Der Deutsche räusperte sich. „Sie waren für etwa fünf Minuten weggetreten.“
    Verflucht, dachte Howell, die Ärzte sagten, so etwas könne passieren. Aussetzer im Gehirn, Probleme, sich zu artikulieren, den Arm zu heben, teilweise sogar Erinnerungslücken.
    Ich kann das jetzt nicht gebrauchen, dachte er, überhaupt nicht. Vielleicht sollte Brauer lieber die Operation leiten.
    „Brauer“, begann Howell langsam. „Wenn wir oben sind, müssen wir sprechen.“
    „Aber Sir, ich dachte, ich sollte-“
    „Nein, das hier hat Priorität.“
     
    Etwa drei Stunden waren vergangen, seitdem Michael Hendricks das Donzi-Powerboat geentert hatte. Inzwischen waren sie wieder zu Hause auf dem Weingut eingetroffen und Sanchez und Hendricks hatten sich in ihren Wohnbereich zurückgezogen. Sanchez war nach den Erlebnissen auf der Autobahn, vorsichtig formuliert, neben sich. Sie hatte fluchtartig das Badezimmer aufgesucht und war seitdem nicht mehr gesehen worden. Während Hendricks noch damit beschäftigt war, seine Blessuren, die er sich teilweise durch das Rutschen über Motorhauben und das anschließende Landen auf dem Asphalt, aber auch durch das Entermanöver des Powerboats zugezogen hatte, zu versorgen, war Sanchez verschwunden.
    Hendricks, der inzwischen Oberteil und Socken ausgezogen hatte, stapfte durch den Flur hinunter zum Badezimmer und klopfte dezent an die Holztür.
    „Nad?“
    Als die Antwort lediglich aus dem leisen Rauschen des Duschwassers bestand, öffnete Hendricks die Tür. Ihm schlug der leichte Geruch von Erbrochenem entgegen und seine Füße traten auf Sanchez' Lederjacke, die auf dem gefliesten Boden lag. In der Dusche saß Sanchez, trug immer noch ihre Jeans und das T-Shirt und hatte sich in der Ecke zusammengerollt. Sie zitterte leicht und schluchzte.
    Hendricks machte drei schnelle Schritte nach vorne, umschiffte Sanchez' Wanderstiefel, die vor der Dusche auf dem Boden lagen, und trat zu ihr unter die laufende Dusche. Das Wasser war immerhin angenehm warm, wie Hendricks' Gehirn irgendwo am Rande vermerkte. Er setzte sich neben Sanchez auf den Boden der Dusche, schob sanft, aber bestimmt den rechten Arm zwischen ihren Rücken und die Wand der Dusche, damit er sie in den Arm nehmen konnte. Sanchez drehte sich von rechts nach links und vergrub sich förmlich in Hendricks' Armen. Er drückte sie an sich, was dazu führte, dass das Zittern weniger wurde, und küsste sie zärtlich in den Nacken, worauf ihr ein leichter Schauer über den Rücken lief.
    „Das sind die Nachwirkungen“, sagte er leise und blies einen Wassertropfen, der sich an seiner Nasenspitze gesammelt hatte, fort. „Das gibt sich mit der Zeit wieder.“ Es war nicht das Beste, was er in dieser Situation hätte sagen können, doch etwas anderes fiel ihm schlicht nicht ein. Immerhin hatte er sich ähnlich gefühlt, als er das erste Mal getötet hatte. Er hatte seine Vorwürfe, seine Zweifel, das flaue Gefühl im Magen, die Übelkeit, einfach alles, in einer Flasche Scotch ertränkt und einen Tag später, nachdem die Leber einen Großteil ihrer Arbeit verrichtet hatte, sich mit dem ehemaligen Mossad-Agenten in ihren Reihen unterhalten. Dass der Mann Hendricks selbst heute noch unheimlich war und er ihn für latent psychopathisch hielt, war eine andere Geschichte, doch wusste der ehemalige Mann vom Mossad, der dort bei der Einheit für Attentate und höchst illegale Operationen gearbeitet hatte, wovon er sprach. Er brachte Hendricks bei, dass es bei jedem Feuergefecht nur noch auf eines hinauslief: Er oder ich. Es war ein Kampf ums Überleben und es überlebte nur derjenige, der schneller reagierte und besser ausgebildet war.
    „Da habe ich meine Zweifel“, presste Sanchez heiser zwischen den Zähnen hervor. Sie vergrub ihr Gesicht in Hendricks' Arm und nach einer Weile hob sie den Kopf. Die dezente Schminke war völlig verwaschen, die Augenränder leicht gerötet und ihre Stimme klang heiser, vergleichbar nach zwei Tagen Party in einem Club in Las Vegas.
    „Ich weiß, dass es notwendig war, Mike.“
    So weit war ich nicht, dachte Hendricks, ich dachte immer noch darüber nach, ob ich mein

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