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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Davon abgesehen, kann ein ganzes Dorf doch nicht einfach so verschwinden.“
    „Hmm, nun, eigentlich nicht.“
    „Das dachte ich mir nämlich auch.“
    „Dann sehe ich jedenfalls mal, was du wirklich machst.“ Sie umfasste seine Hand, die auf ihrem Bauch lag, und fügte amüsiert hinzu: „Abgesehen davon, mir an die Wäsche zu gehen.“
    „Ach, die Wäsche ist eigentlich ganz nett.“ Er grinste verschmitzt, wie er es immer tat, wenn er sich amüsierte und seinen Spaß hatte.
    „Das dachte ich mir. Nun, dann lasse ich dir mal den Spaß.“ Sie drehte sich etwas, um Hendricks aus den Augenwinkeln sehen zu können. „Aber jage mir nie wieder so einen Schrecken ein, mit deinen komischen Fragen, verstanden? Das war nicht witzig.“
    „Nein, war es nicht“, gab er zu und nickte zustimmend. „Versprochen, nächstes Mal werde ich solche Fragen als Zweifel deutlich kennzeichnen.“
    „Schlechtes Wortspiel“, meinte Sanchez bloß. „Davon abgesehen brauchst du keine Zweifel zu haben. Es gibt nichts, dass du mir gegenüber falsch gemacht hast. Und falls doch, so hätte ich es dir gesagt, und zwar deutlich. Sehr deutlich.“
    Hendricks schwieg bloß, was hätte er auch noch groß erwidern sollen, er wusste, dass Sanchez sehr direkt sein konnte und es meist auch war; dies war auch der Grund, weshalb er sie bereits damals in der Bar so gemocht hatte.
    Er begann bereits im Geiste zu planen, was er mit Sanchez unternehmen würde, wenn er aufgeklärt hatte, weshalb das Dorf plötzlich verschwunden war. Irgendein schöner Urlaub, weit weg von Afrika. Vielleicht würden sie sogar Sanchez' Familie besuchen, etwas, das sie schon lange vorgehabt hatte, wozu sie sich aber nie hatte durchringen können. Denn ihre Familie hatte es Nadia nie verziehen, dass sie mit einem Mann aus Südafrika mitgegangen war.
    „Also, Mike, was meinst du, wie lange wird die Sache da im Kongo dauern?“
    „Keine Ahnung. Kommt darauf an, was Nahas für Spuren findet. Wenn er überhaupt welche findet. Ich denke aber, dass es recht schnell gehen wird. Nicht mehr als einen Tag, maximal.“
    „Das will ich aber auch hoffen. Immerhin hatte ich nicht vor, länger als unbedingt notwendig in diesem Dschungel zu bleiben.“
    „Kann ich ja nun gar nicht verstehen. Die Einheimischen sind freundlich, pazifistisch und sehr verständnisvoll.“
    „Sagt der Mann, der da fast sein Leben gelassen hat.“
    „Und blöd genug ist, nochmal hinzufliegen.“ Hendricks grinste erneut.
    „Ganz genau. Aber immerhin hebe ich etwas das Niveau, das macht die Sache nicht mehr ganz so verrückt.“
    „Rein äußerlich ist das mit Sicherheit richtig, Nad.“
    „Mike, du bist wie immer unmöglich.“
    „Weiß ich.“
    „Und du fühlst dich auch noch gut dabei, was?“
    „Selbstredend.“
    „Genau das hatte ich befürchtet.“ Sanchez lachte fröhlich und machte es sich, halb auf Hendricks liegend, halb an ihn gelehnt, bequem. Zwar verstieß dies gegen alle Sicherheitsregeln im Flugzeug, doch dies waren halt die Vorteile, wenn man in seiner eigenen Maschine unterwegs war.
    Man war der Chef und machte die Regeln.
    So ineinander gekuschelt flogen sie den Rest der Strecke, unterbrochen von gelegentlichen Frotzeleien und Wortgefechten, die alle bloß Spaß und völlig gewöhnlich waren. Es war für Sanchez und ihren zukünftigen Mann halt üblich, diese Spielchen zu spielen.
    Als dann der Pilot verkündete, dass sie in den Landeanflug gingen, setzte Nadia sich aufrecht hin und schnallte sich an. Keiner der beiden ahnte, dass ihr Aufenthalt sehr viel mehr zutage fördern würde, als sie beabsichtigt hatten, und dass es erst der Anfang war.

Kapitel 6 – Spuren
     
    Mit einem dröhnenden Schädel kam Santiago Gorro wieder zu sich. Er war mit einer Handschelle an den Stuhl gekettet worden, auf dem er saß, und ihm gegenüber saß ein Lieutenant der südafrikanischen Polizei, der ihn ansah, als wollte er ihn auf der Stelle erschießen. Gorro setzte sein typisches, überhebliches Grinsen auf.
    „Eure Gastfreundschaft lässt zu wünschen übrig.“
    „Mister Gorro, Sie hatten verbotene Waffen bei sich, keine Genehmigung dafür und wurden an Bord einer Privatyacht gesichtet – auf privatem Grund und Boden, wo sie auf Zivilisten schossen. Verraten Sie mir, was das sollte?“
    „Ich habe für diese Waffen eine Genehmigung und die Zivilisten, wie Sie sie nennen, sind Verbrecher.“
    „Ach, dann zeigen Sie mir mal Ihre Genehmigung!“
    Gorro grinste unentwegt weiter, bloß um

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