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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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in der Hand und das genügte Mangope als Antwort auf die Frage, welche er sonst ausgesprochen hätte. Ob sie alles unter Kontrolle habe. Denn hier ging es um die Infiltration einer kriminellen Organisation und nicht um einen privaten Kreuzzug.
    „Und sie ist eines Mannes Tochter, nicht wahr, Carl?“, fragte Mangope, der immer noch Tinto im Auge behielt.
    „Schlimmer.“
    „Schlimmer? Heißt was genau?“
    „Die kleine Schwester des örtlichen Gangchefs. Und zwar die Sorte Gang, die mit AK-47 unterwegs ist.“
    Mangope stöhnte auf und setzte sich schließlich wieder an den Tisch. Er kannte die schmutzige Seite der Welt, die Abgründe, sowohl der menschlichen Natur als auch der sprichwörtlichen. Daher wusste er, dass Carl nur dann Informationen preisgeben würde, wenn man ihm etwas bot. Und in Anbetracht von dessen aktuellen Problemen, lag das Angebot auf der Hand. Mangope würde sich um die Gang kümmern müssen. Es genügte nicht, einfach deren Anführer unschädlich zu machen, seine Leute würden auf Rache sinnen und damit wäre der Krieg gerade erst einmal am Anfang.
    Nein, dachte Mangope, wir müssen Carl hier raus bringen und dann wird er schon was erzählen. Also muss ich ihm zeigen, dass er ohne meine Hilfe hier nicht überleben wird.
    „Carl, es interessiert mich nicht, wen du wann und wo vergewaltigst. Ich brauche Informationen zu van der Vaal.“
    Der Kontaktmann stockte, schluckte und schüttelte den Kopf. „Das ist Wahnsinn! Gegen van der Vaal geht man nicht vor! Das überlebst du nicht!“
    „Das lass meine Sorge sein. Weiß du, wie man in seine Organisation kommt? Und zwar schnell?“
    Carl überlegte kurz. Es war gespielt, er wusste, dass Mangope das wusste, und umgekehrt. Doch es suggerierte eine Form der Verhandlung und half, dass Carl sein Gesicht wahren konnte und nicht wie eine Flasche aufgeschraubt, der Informationen beraubt und dann weggeworfen wurde. Mangope hatte schon früh gelernt, dass die meisten Gespräche in der Unterwelt so abliefen und man sich irgendwann daran gewöhnt.
    „Ja, ich kenne einen Weg, wie ihr in die Organisation kommt. Kostet ordentlich Kohle, aber funktioniert garantiert.“
    „Sprich weiter“, forderte Mangope ihn auf, der wusste, dass sie jetzt zu den Konditionen kommen würden.
    „Nun, ich muss die Sache mit dem Gangchef bereinigen. Und du und deine Freunde, ihr seid bewaffnet und gut ausgebildet...“ Den Rest des Satzes ließ er unvollendet. Mangope beschloss, ihm ein Angebot zu machen, dass er nicht ablehnen konnte. Ganz in der Tradition der italienischen Mafia.
    „Gegenvorschlag: Wir bringen-“
    „Feindbeschuss!“, brüllte plötzlich Gorro, der die ganze Zeit zwischen den Vorhängen hindurch aus dem Fenster geschaut hatte. Der Spanier warf sich zu Boden, seine Glock schussbereit. Mangope packte Carl an der Schulter, welcher panisch aufgesprungen war, und riss ihn zu Boden. Tinto ließ sich einfach zu Boden fallen, federte sich gekonnt ab und rollte dann einmal um die eigene Achse, wobei sie am Ende dieser Bodenturneinlage die Tür zum Innenhof im Visier hatte.
    Dann schlug auch schon die erste, recht lange Salve ein, durchschlug die dünne Wand und hinterließ große Einschusslöcher in der Vorderseite.
    „Feuer erwidern!“ Das war Gorro, der, wohl aus Routine, das Kommando übernommen hatte. Mangope nahm dies schweigend zur Kenntnis. Zum einen war jetzt nicht die Zeit, um über Kompetenzen zu streiten, und zum anderen musste er Carl am Leben halten.
    „Mir nach!“ Mangope packte Carl am Gürtel und zog ihn problemlos hinter sich her, während er zur Hintertür kroch. Tinto war unterdessen aufgesprungen und in Richtung Innenhof verschwunden.
    „Los, ich halte sie auf“, sagte Gorro, der ein volles Magazin durch die Einschusslöcher abgefeuert hatte, was die Schützen - aufgrund der Einschusswinkel der Kugeln und der Geräusche mussten es mehrere sein - wohl in Deckung gezwungen hatte.
    „Bist du irre? Du hast hier keine Deckung!“ Mangope gab Gorro mit einem barschen Handzeichen zu verstehen, dass er ihm folgen solle. Gorro fügte sich und entging nur knapp der zweiten Salve, die aber dennoch mehre der dünnen Wände durchschlug.
    Verfluchte AK-47, dachte er noch, als er den Mitsubishi erreichte, wo Mangope bereits eine Reisetasche hervorgeholt hatte. Tinto gab ihm Deckung, indem sie das Hoftor ins Visier nahm und Carl stand zitternd neben Mangope und wirkte fast zerbrechlich.
    „Tonio, fang!“ Mangope warf Gorro dessen Benelli zu und

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