Gehen (German Edition)
Augenblick, in welchem wir uns getrauten unser beider getrennte Gedanken zu einem einzigen zu machen, wie wir es ja von ganz großen Gedanken, also sogenannten ganz großen Gedanken behaupten, die aber nicht Gedanke sind, denn ein sogenannter ganz großer, ein sogenannter großer Gedanke ist ja niemals ein Gedanke, er ist eine Zusammenfassung aller auf eine sogenannte große Sache bezogenen Gedanken, sagt Oehler, also den ganz großen Gedanken gibt es nicht, wir getrauen uns, haben wir uns in einem solchen Falle gesagt, sagt Oehler, wenn wir längere Zeit nebeneinander gegangen sind und nebeneinander längere Zeit einen Gedanken gehabt haben jeder für sich und diesen Gedanken jeder für längere Zeit festgehalten haben und durchschaut haben, uns diese beiden aufeinmal vollkommen durchschauten Gedanken zu einem einzigen Gedanken zu machen. Es war das, kann man sagen, nichts weiter als Spielerei, aber dann könne man sagen, daß alles nur Spielerei sei, sagt Oehler, daß wir es, mit was immer, mit Spielerei zu tun haben, auch eine Möglichkeit, sagt Oehler, daran denke ich aber nicht. Der Gedanke ist ganz richtig, sagt Oehler, wie wir vor dem Gasthaus Obenaus stehen, plötzlich vor dem Gasthaus Obenaus stehengeblieben, sagt Oehler diesen Satz: Der Gedanke ist ganz richtig, daß Karrer nicht mehr zum Obenaus gehen wird. Karrer wird tatsächlich nicht mehr zum Obenaus gehen, weil er nicht mehr aus Steinhof herauskommen wird. Wir wissen, daß Karrer nicht mehr aus Steinhof herauskommen wird, also wissen wir, daß er nicht mehr zum Obenaus hineingehenwird. Was entgeht ihm dadurch? fragen wir uns sofort, sagt Oehler, wenn wir uns auf diese Frage einlassen, obwohl wir wissen, daß es unsinnig ist, diese Frage gestellt zu haben, ist die Frage nun einmal gestellt, lassen wir uns auf sie ein und gehen an die Beantwortung dieser Frage. Was entgeht Karrer dadurch, daß er nicht mehr zum Obenaus hineingehen wird? Die Frage ist einfach gestellt, die Antwort aber ist kompliziert, denn wir können weder nur mit Ja , noch nur mit Nein auf eine Frage, wie die Frage, Was entgeht Karrer, wenn er nicht mehr zum Obenaus geht? antworten. Obwohl wir wissen, daß es einfacher gewesen wäre, sich diese Frage (gleich, welche Frage) nicht zu stellen, haben wir uns diese (und also eine) Frage gestellt. Wir haben uns eine unglaublich komplizierte Frage gestellt und zwar ganz bewußt gestellt, sagt Oehler, weil wir glauben , daß es uns möglich ist, auch eine komplizierte Frage zu beantworten, wir fürchten uns also nicht vor einer so komplizierten Frage wie vor der Frage, Was entgeht Karrer, wenn er nicht mehr zum Obenaus hineingeht? Weil wir glauben, zu wissen, daß wir über Karrer so viel (und so Tiefes) wissen, daß wir die Frage, Was entgeht Karrer, wenn er nicht mehr zum Obenaus hineingeht? beantworten können; wir getrauen uns also die Frage nicht zu beantworten, wir wissen , daß wir sie beantworten können, wir glauben, wir riskieren nichts in dieser Frage, obwohl wir allein dadurch, indem wir diese Feststellung machen, daß wir in dieser Frage nichts riskieren, alles riskieren und nicht nur in dieser Frage. Ich werde aber nicht so weit gehen, daß ich erkläre , wie ich die Frage beantworte, Was entgeht Karrer, wenn er nicht mehr zum Obenaus hineingeht? sagt Oehler, ich werde die Frage aber auch nicht ohne Erklärung und zwar ohne Erklärung, wie ich zur Beantwortung der Frage und dann auch noch, wie ich überhaupt auf die Frage gekommen bin, beantworten. Wenn wir eine solche Frage wie die Frage, Was entgeht Karrer, wenn er nicht mehr zum Obenaus hineingeht? beantworten wollen, müssen wir sie selbst beantworten, was aber die vollkommene Kenntnis des Umstandes Karrers in Beziehung zum Obenaus und im folgenden naturgemäß die vollkommene Kenntnis alles mit Karrer und alles mit Obenaus Zusammenhängenden voraussetzt, wodurch wir darauf kommen, daß wir die Frage, Was entgeht Karrer, wenn er nicht mehr zum Obenaus hineingeht? nicht beantworten können. Die Behauptung, wir beantworten die Frage, indem wir sie beantworten, ist also falsch, weil wir die Frage wohl beantwortet und wie wir glauben und wissen, selbst beantwortet haben, wie wir aber jetzt wissen, überhaupt nicht beantwortet haben, weil wir die Frage einfach nicht selbst beantwortet haben, weil es nicht möglich ist, eine Frage, wie die Frage, Was entgeht Karrer, wenn er nicht mehr zum Obenaus hineingeht? zu beantworten, weil wir ja nicht gefragt haben, Geht Karrer noch einmal
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