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Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Titel: Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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sehen, und die Schwächen des Partners herunterspielt, ist zufriedener und erlebt seine Partnerschaft als weniger konflikthaft. Für den Partner ist diese Aufwertung in der Regel ebenfalls positiv, solange es ihm noch realistisch erscheint. Durch die rosarote Brille werden mehr positive Ereignisse und Erlebnisse mit dem Partner erinnert, negative aber dennoch realistisch beurteilt.
    Wie mehrere Studien belegen, sind die Paare am zufriedensten, die sowohl an das Schicksal als auch an das Wachstum von Beziehungen glauben. Das heißt: Partner, die von Anfang an das Gefühl hatten, gut zueinanderzupassen, und dennoch glauben, dass ihre Beziehung wachsen und reifen kann. Wer auf das grundsätzliche Entwicklungspotenzial von Beziehungen vertraut, denkt auch anders über seinen Partner und seine Partnerschaft. Er macht zum Beispiel für Probleme in geringerem Ausmaß seinen Partner verantwortlich, erachtet Schwierigkeiten eher als veränderbar und glaubt stärker an die grundsätzliche Fähigkeit des Partners, auch zukünftige Schwierigkeiten in der Beziehung bewältigen zu können. Wer seine Beziehung als eine Chance für gemeinsames Wachstum versteht, sieht in Meinungsverschiedenheiten nicht gleich ein Todesurteil für die Partnerschaft, hält die Unterschiede zwischen Frauen und Männern für nicht so gravierend und gibt dem Miteinander einen hohen Stellenwert.
Zuwendung durch liebenswürdige Kleinigkeiten
    Sich dem Partner zuwenden, zuhören, für ihn da sein, ihm Trost und Ermutigung spenden sind wichtige Elemente einer alltäglichen Romantik. Auch die Liebeserklärung. Es gehört aber noch etwas dazu, und das ist mit ein wenig mehr Aufwand verbunden, als die ganz großen Gefühle zu offenbaren. Es sind die kleinen, alltäglichen Gesten unserer Zuneigung, die wir dem Partner Tag für Tag machen können. Liebenswürdige Kleinigkeiten brauchen keine Auszeit und keinen Abflug in den siebten Himmel der Liebe, sondern sind Teil unseres banalen Alltags: beim gemeinsamen Aufräumen, beim Kaffeetrinken, beim Tagesschau gucken, beim Einkauf im Supermarkt, auf dem Nachhauseweg vom Elternabend, dem abendlichen Hundespaziergang. Glückliche Paare zeigen sich ihre Zuneigung, wann immer es geht. Haben Sie schon einmal beobachtet, wie oft und mit welch kleinen Gesten sich glückliche Langzeitpaare berühren, sicheinander unambitioniert zuwenden und auch im Kreis von anderen Gesten ihrer Zuneigung und ihrer Bindung demonstrieren. Solche Paare umgibt eine Aura von inniger Zuneigung. Ihre Geheimnisse sind banal, aber gewollt: zuhören, füreinander da sein, Zuneigung zeigen, wann immer es geht, Romantik beim Geschirrspülen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Befragt man, wie dies der englische Psychologieprofessor Richard Wiseman getan hat, Frauen und Männer getrennt danach, was sie denn überhaupt für romantische Liebesbeweise vom anderen Geschlecht kennen und schätzen, stellt sich heraus, dass Wunsch und Wirklichkeit ziemlich auseinanderklaffen. 53% der Frauen gaben an, dass ihr Mann sie noch nie zu einem aufregenden Überraschungswochenende eingeladen habe. Und 45% hatten noch nie die Jacke übergeworfen bekommen, wenn ihnen kalt war. Nur 11% der Männer glaubten, dass Frauen hören wollen, »du bist die schönste Frau auf der Welt«. Dabei stand das bei Frauen ganz oben auf der Liste. Umgekehrt gaben Frauen an, sich über materielle Dinge wie teure Unterwäsche deutlich weniger zu freuen als über kleine Gesten.
    Was sich auf den ersten Blick wie ein Armutszeugnis für die Männer liest, hält Wiseman für ein Liebesmissverständnis zwischen den Geschlechtern. Der Mangel an romantischen Gesten durch Männer liegt nicht an Faulheit oder mangelnder Zuneigung, sondern daran, dass sie einer Fehleinschätzung aufsitzen. Wer also als Mann denkt, dass die Freude über Unterwäsche von Palmers zu Weihnachten die ganzen anderen Jahreszeiten hält, liegt böse daneben. Hat man mal begriffen, wie das andere Geschlecht tickt, ist es gar nicht so schwer, als Mann zu punkten: eine Tasse Tee oder eine Wolldecke, sich mit ihr gegen ihren Chef solidarisieren, ein kleiner Zettel mit einem Kompliment, die Reifen ihres Autos wechseln – aber bitte zeitnah und verbindlich.
5. Kapitel
Pflegen Sie das Gefühl von Zusammengehörigkeit
Die Dritte im Bunde – Ihre Beziehung
    Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ihre Partnerschaft wäre ein Wesen oder eine Person aus Fleisch und Blut. Nehmen Sie dazu einen leeren Stuhl, auf den Sie Ihre

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