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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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ein und wählte Gails Nummer. Sie wollte ihr sagen, dass sie auf sie warten solle. Diane würde Gail begleiten und den Atlantik zwischen sich und all diese furchtbaren Dinge bringen. Die Ziffern erschienen auf dem Display, doch als sie auf »Wählen« drückte, passierte nichts. Sie versuchte es noch einmal. Das Gleiche: kein Netz.
    Diane ging ins Schlaf zimmer, in dem eben falls ein heilloses Durcheinander herrschte. Die Bettwäsche lag auf dem Boden, die Kleidung war aus dem Schrank gerissen und überall verstreut. Kleiderschubladen waren aufgerissen, der Inhalt durchwühlt. Sie langte in die oberste Schublade und schob Socken und Unterhosen beiseite. Nichts. In der Schublade darunter waren T-Shirts, unter einem der T-Shirts entdeckte sie eine 25er Automatik. Wahrscheinlich eine schmutzige Waffe zum Fingieren von Beweisen. In der untersten Schublade war noch eine Pistole, eine Glock 9 X 19. Sie prüfte das Magazin, schob es zurück, lud durch und sicherte die Pistole. Diese Pistole steckte sie vorn in ihren Hosenbund, wo sie jeder sehen konnte. Ihre eigene Waffe ließ sie hinten, versteckt unter ihrer Hemdbluse. Dann bückte sie sich, öffnete die Schnürsenkel an ihrem rechten Stiefel, steckte die 25er hinein und band den Stiefel wieder zu.
    Diane ging zurück zum Sofa und setzte sich. Ihr Rücken schmerzte, weil sie so lange gekrümmt unter dem Wohnwagen gehockt hatte. Sie fegte alles, was noch auf dem Sofa lag, auf den Boden und legte sich auf die Seite, sodass die Waffen sie nicht drückten. Aber sie wollte es sich auch nicht zu bequem machen, denn obwohl es nach Mitternacht war, war Schlaf nicht angesagt.

    Das Geräusch eines die Schotterstraße hinunterkommenden Autos weckte sie. Sie schoss hoch und prüfte auf dem Weg zur Tür ihre Waffen.
    Efird parkte sein Auto neben ihrem Wagen, stieg grinsend aus und schlenderte auf die Tür zu.
    »Bist du schon lange hier?«
    »Jemand ist in deinem Wohnwagen gewesen.« Diane drehte sich um und ging vor ihm hinein.
    »Was, zum Teufel, ist denn hier passiert?« Er starrte auf das Chaos. Eins musste Diane ihm lassen: Sein schockierter Blick wirkte absolut echt.
    Sie beugte sich vor. »Wo ist denn Jimmy Ray? Ist das nicht sein Wagen?«
    »Er hat sich in der Disco abschleppen lassen«, erwiderte Efird. »Ist mit irgendeiner Blondine nach Hause gegangen.«
    »Aha.« Aus der Nähe roch sie Angst in Efirds Schweiß. »Mensch, Efird, du siehst aus, als hättest du gerade einen Fünf-Kilometer-Lauf hinter dir. Du bist ja völlig durchnässt.«
    Er grinste und zwinkerte ihr zu. »Jimmy Ray ist nicht der Einzige, der sich heute Nacht flachlegen lässt. Ich habe es auch zu einem kleinen Quickie gebracht.« Er roch an seiner Achselhöhle. »Rieche ich schlecht?«
    Sie ging näher an ihn heran und schnupperte. »Nein. Ist schon in Ordnung.«
    »Wer, zum Teufel, hat das hier angerichtet?« Er machte eine ausholende Handbewegung und nahm er neut das Chaos in seinem Wohnwagen ins Visier. Als er in die Kochnische ging, knirschten die Spaghetti unter seinen Stiefeln. Er nahm zwei Gläser aus dem Durcheinander auf dem Tresen, quetschte sich auf die Sitzbank und langte nach der Whiskeyflasche. Beim Anblick des Phantombilds hielte er inne. Er sah Diane kurz an, dann nahm er es und warf es auf den Schrank neben der Spüle.

    »Für mich nicht, danke«, stellte Diane klar und ließ sich gegenüber von ihm nieder. »Ich muss heute Nacht noch Auto fahren.«
    Also schenkte er nur sich einen Doppelten ein, nahm einen Schluck und seufzte erleichtert.
    »Ist das meine Pistole, die du da mit dir’rumschleppst?«
    Sie nickte. »Sie lag auf dem Bett. Wer auch immer hier eingestiegen ist, hatte es offenbar nicht auf deine Wertsachen abgesehen.«
    »Kann ich meine Knarre zurückhaben?«
    Diane zog die Glock aus ihrem Hosenbund und reichte sie ihm. »Es ist eine Kugel im Lauf. Ich war mir nicht sicher, ob dein Besucher womöglich noch einmal zurückkommen würde. Ich bin mir da immer noch nicht so sicher.«
    »Soll er doch kommen, ich bin bestens gerüstet.« Efird legte die Pistole neben sich auf den Tisch. »Was führt dich zu mir? Hast du irgendwas herausgefunden?«
    »Nur dass es an der Zeit ist abzuhauen. Die Biege zu machen. Weit weg. Und nicht wiederzukommen.«
    »Könntest du dich ein bisschen klarer ausdrücken?«
    »Nein.« Sie legte ihre Hände in den Schoß und näherte sich mit der einen der Stelle, an der ihr Revolver steckte. »Ich weiß, dass du Jimmy Ray getötet hast.«
    Efirds Kopf

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