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Gehetzt

Titel: Gehetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ab, daß Barnes im ersten Augenblick dachte, er hätte einen Schwindelanfall.
    Doch als die Neigung stärker wurde, begriff er die schreckliche Wahrheit. Sie sanken ein, die Ketten drehten sich vergeblich gegen den Sog des Moores, das den 26-Tonnen-Koloß langsam in die Tiefe zog.

9
Samstag, 25. Mai

    Instinktiv wollte Barnes den Befehl geben zurückzusetzen, um den Tank wieder auf festen Untergrund zu bringen. Er öffnete den Mund, schloß ihn aber gleich wieder. Nachdenken, Barnes, erst nachdenken, aber schnell. Der vordere Teil schien stabil, stand wahrscheinlich auf festem Grund. Nur das Heck war eingesunken. Wenn er zurückfuhr, bekamen sie keinen festen Grund unter die Ketten. Er knipste seine Taschenlampe an und leuchtete nach hinten. Anscheinend hatten sie ein Stück der Erdkruste an der Oberfläche aufgebrochen, das der wochenlange Sonnenschein festgebacken hatte. Darunter quoll dicker, klebriger Schlamm hervor, der im Lichtstrahl naß glänzte.
    Also weiter nach vorne fahren? Barnes stieg aus dem Turm und ging über die linke Kette nach vorn, hockte sich auf den Kettenschutz und setzte vorsichtig einen Fuß auf den Boden.
    Der Untergrund war fest. Doch im Licht der Scheinwerfer, die Reynolds auf seinen Befehl hin eingeschaltet hatte, erkannte der Sergeant die gleiche Bodenbeschaffenheit wie hinter dem Panzer. Kleine Risse liefen über die festgebackene Kruste und teilte sie in unzählige Felder. War vor ihnen fester Untergrund, oder hing das Vorderteil von Bert auf einem Stück fester Erde mitten im Moor? Wenigstens war der Panzer hinten nicht mehr tiefer gesackt, hatte anscheinend ein unsicheres Gleichgewicht gewonnen.
    Colburn stieg aus dem Turm aufs Chassis.
    »Was treiben Sie da, Sergeant?«

    »Wir stecken in einem Sumpf. Hinter uns ist der Boden weich wie Butter, und hier vorne bin ich mir auch nicht so sicher. Halten Sie sich bereit. Vielleicht müssen Sie mich herausziehen, denn ich werde mir das jetzt mal ansehen.«
    Barnes verlagerte sein ganzes Gewicht auf sein rechtes Bein. Der Boden hielt.
    »Reynolds soll aussteigen und die zwei Stahlseile am Heck von Bert festmachen. Außerdem brauche ich einen Hammer.
    Der Bursche hier hat ein paar Eisenpfähle. Wenn wir die Stahlseile daran festzurren, können wir vielleicht ein tieferes Einsinken von Bert verhindern, während wir uns etwas einfallen lassen.«
    »In Ordnung.«
    In der Zwischenzeit versuchte der Bauer, ihm mit Hilfe von ein paar englischen Brocken etwas mitzuteilen. In seinem Eifer, seine Botschaft an den Mann zu bringen, verschluckte er die Hälfte der Worte.
    »Stop – dort bleiben.« Der Bauer deutete auf den Panzer.
    »Ich holen großes, großes Holz.«
    Er gestikulierte wild mit der Hand und zeigte wieder auf den Panzer. »Großes Holz. Zurück bald. Sie warten.«
    ›Was können wir sonst schon tun‹, dachte Barnes. Colburn reagierte wie immer rasch und warf den Hammer in den Lichtkreis der Traktorenscheinwerfer, ehe der Bauer damit losfuhr. Barnes blieb nichts anderes übrig, als die Pfähle im Dunkeln einzuschlagen, doch nachdem er sie einigermaßen gesichert hatte, nahm er die Taschenlampe in die linke Hand und schlug die Pfähle mit der rechten tiefer in den Boden.
    Reynolds hatte die zwei Stahlseile am hinteren Ende von Bert befestigt. Barnes schlug die Pfähle so tief in den Grund, daß nur noch das obere Drittel herausragte. Eigentlich müßten sie Bert eine Zeitlang halten können, bis der Bauer zurückkam. Wenn er zurückkam.

    Das Moor lag einsam und verlassen da, ein öder Ort. Obwohl es jetzt völlig dunkel war, konnte Barnes deutlich die Silhouette des Panzers erkennen. Auf dem Chassis warteten die schattenhaften Gestalten von Colburn und Reynolds. Hoch oben am nachtschwarzen Himmel zog ein Geschwader über sie hinweg. Es war immer noch sehr schwül; Mücken summten um Barnes herum und stachen ihn in den Nacken.
    Der Sergeant richtete den Strahl der Taschenlampe auf den Rand des Moores.
    »Eine Frage, ehe ihr mir die Stahltaue zuwerft. Sinkt Bert immer noch?«
    »Ich glaube nicht.« Das war Colburns Stimme. »Der Panzer hält im Moment sein labiles Gleichgewicht. Doch hängt er hinten sehr tief.«
    »Soweit ich verstanden habe, will der Bauer mit einer Ladung starker Holzbohlen zurückkommen. Mehr konnte ich nicht verstehen, aber ich vermute, er will damit den Zwischenraum überbrücken. Also, Reynolds, ich gehe jetzt ein paar Schritte zurück. Werfen Sie mir das erste Seil zu.«
    Das Stahlseil landete Zentimeter neben

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