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Gehetzte Uhrmacher

Titel: Gehetzte Uhrmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Deaver
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aber Baker war sichtlich entsetzt. Sachs bemühte sich, nicht aus der Haut zu fahren.
    »Und wieso würden Sie mit dem nächsten Opfer nichts zu tun haben?«, fragte Baker.
    »Weil... er sie verbrennen wollte.«
    »O Gott«, murmelte Baker.
    »Ist er bewaffnet?«, fragte Rhyme.
    Vincent nickte. »Er hat eine Pistole.«
    »Eine Zweiunddreißiger?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was für einen Wagen fährt er?«
    »Einen dunkelblauen Buick. Er ist gestohlen. Ein älteres Modell.«
    »Welches Kennzeichen?«
    »Ich weiß es nicht. Ehrlich. Er hat den Wagen gerade erst geklaut.«
    »Gebt eine Großfahndung raus«, ordnete Rhyme an. Sellitto kümmerte sich darum.
    »Was noch?«, übernahm Dance. Sie spürte etwas.
    »Was meinen Sie?«
    »Was an diesem Wagen stört Sie?«
    Er senkte den Blick. »Ich glaube, er hat den Eigentümer ermordet. Das wusste ich vorher nicht. Wirklich nicht.«
    »Wo?«
    »Das hat er mir nicht gesagt.«
    Cooper forderte alle Berichte über kürzlich erfolgte Fahrzeugdiebstähle, Morde und Vermisstenmeldungen an.
    »Und...« Vincent schluckte. Sein Bein fing wieder an, ein wenig zu zittern.
    »Was?«, fragte Baker.
    »Er hat noch jemanden umgebracht. Einen jungen Mann – ein Student, glaube ich. In einer Gasse gleich um die Ecke von der Kirche, in der Nähe der Zehnten Avenue.«
    »Warum?«
    »Er hat uns aus der Kirche kommen sehen. Duncan hat ihn erstochen und die Leiche in einen Müllcontainer geworfen.«
    Cooper rief das zuständige Revier an und veranlasste eine Überprüfung.

    »Er soll Duncan anrufen«, sagte Sellitto und deutete auf Vincent. »Wir könnten sein Mobiltelefon anmessen.«
    »Sein Telefon würde nicht funktionieren. Er nimmt den Akku und die SIM-Karte raus, wenn wir nicht gerade... Sie wissen schon, bei der Arbeit sind.«
    Bei der Arbeit...
    »Er hat gesagt, auf diese Weise könne man es nicht mehr aufspüren.«
    »Läuft das Telefon auf seinen Namen?«
    »Nein, es ist eines dieser Prepaid-Dinger. Er kauft alle paar Tage ein neues und wirft das alte weg.«
    »Überprüf die Nummer«, befahl Rhyme. »Setz dich mit den Dienstanbietern in Verbindung.«
    Mel Cooper rief die großen Mobilfunkfirmen der Region an und führte mehrere kurze Gespräche. Dann legte er auf und erstattete Bericht. »East Coast Communications. Prepaid, wie er gesagt hat. Bar bezahlt. Unmöglich zurückverfolgbar, wenn jemand den Akku entfernt.«
    »Verdammt«, murmelte Rhyme.
    Sellittos Telefon klingelte. Bo Haumanns Teams von der Emergency Service Unit waren unterwegs. Sie würden in wenigen Minuten bei der Kirche eintreffen.
    »Wie es aussieht, ist das unsere einzige Hoffnung«, sagte Baker.
    Er, Sachs und Pulaski eilten zur Tür hinaus, um an dem taktischen Zugriff teilzunehmen.
    Rhyme, Dance und Sellitto blieben im Labor, um von Vincent möglichst noch mehr über Gerald Duncan in Erfahrung zu bringen, während Cooper den Namen mit zahlreichen Datenbanken abglich.
    »Was hat es mit seinem Interesse für Uhren, die Zeit und den Mondkalender auf sich?«, fragte Rhyme.
    »Er sammelt alte Uhren jeglicher Art. Er war sogar mal selbst Uhrmacher – als Hobby, meine ich. Er hat keinen Laden oder so gehabt.«
    »Aber er könnte irgendwann mal für einen gearbeitet haben«, sagte Rhyme. »Welche professionellen Organisationen gibt es für Uhrmacher? Und Uhrensammler?«

    Cooper gab etwas auf seiner Tastatur ein. »Nur in Amerika?«, fragte er.
    »Was für ein Landsmann ist er?«, wandte Dance sich an Vincent.
    »Er ist Amerikaner, schätze ich. Jedenfalls hat er keinen Akzent oder so.«
    Nachdem Cooper eine Reihe von Internetseiten überflogen hatte, schüttelte er den Kopf. »Das ist eine große Branche. Die folgenden Gruppen scheinen am wichtigsten zu sein: der Genfer Verband der Uhrmacher, Juweliere und Goldschmiede; die Association Interprofessionnelle de la Haute Horlogerie in der Schweiz; das American Watchmakers Institute; die Schweizer Vereinigung der Uhrenund Schmuckeinzelhändler; die British Association of Watch and Clock Collectors; das British Horological Institute; sowohl der Arbeitgeber- als auch der Dachverband der Schweizer Uhrenindustrie... und noch Dutzende mehr.«
    »Schicken Sie denen E-Mails«, sagte Sellitto. »Erkundigen Sie sich nach Duncan. Als Uhrmacher oder Sammler.«
    »Vergiss Interpol nicht«, sagte Rhyme. »Wie haben Sie sich kennen gelernt?«, fragte er Vincent.
    Der Mann erzählte weitschweifig von einem zufälligen und völlig harmlosen Treffen. Kathryn Dance hörte zu, stellte mit

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