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Gehirnfluesterer

Gehirnfluesterer

Titel: Gehirnfluesterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Dutton
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Beteiligten
     verändern sich gewaltig.
    Denn diese Aufgabe lösen Psychopathen, wie durch ein Wunder, besser als der Rest von uns.
    Im Gegensatz zu Szenarien, wo die Betonung darauf liegt, negative Erlebnisse zu vermeiden, erfassen Psychopathen die Regel
     schneller, wenn es etwas zu gewinnen gibt. Und das gelingt ihnen nicht nur unter Laborbedingungen, sondern auch im Alltag.
     Wenn man an das Eigeninteresse von Psychopathen appelliert, dann werden alle Hindernisse aus dem Weg geräumt.
    Wie man Freunde gewinnt – und wegsperrt
    Die Fähigkeit von Psychopathen, den Ball unter Druck flach zu halten und die Beute auch dann mitzunehmen, wenn alle anderen
     sie fallen lassen und nur noch die Flucht ergreifen, hat sich auch in Hollywood herumgesprochen. In dem Film ›Das dreckige
     Dutzend‹, der im Zweiten Weltkrieg spielt, hat eine Gruppe von zwölf Desperados den lebensgefährlichen Auftrag, ein französisches
     Schloss voller hochrangiger deutscher Wehrmachtsoffiziere zu zerstören. Vorher saßen sie alle in amerikanischen Militärgefängnissen
     und waren wegen diverser Vergehen zum Tod oder zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Nach Abschluss derMission wurde Straffreiheit in Aussicht gestellt. Die Mission gelingt, aber nur einer der zwölf überlebt. Abgesehen von dieser
     Rettungsgeschichte stellen sich auch noch andere Fragen: Warum hat diese Gruppe von Verbrechern den Auftrag überhaupt erhalten?
     Warum wird ein so wichtiger strategischer Auftrag einer Bande von Vergewaltigern und Mördern anvertraut? Sollte die Traumfabrik
     da auf so etwas wie »Realität« gestoßen sein? Kann ein Adler besser landen, wenn die Geier schon da sind? Es gibt Hinweise
     darauf, dass das zutrifft.
    In England gibt es eine Auszeichnung für besondere Tapferkeit bei Operationen gegenüber dem Feind, das »Conspicuous Gallantry
     Cross«. Es wurde 1993 eingeführt und seitdem 37   Mal verliehen. Einer dieser Anlässe wurde im ›Independent‹ beschrieben: »Es war während der Kämpfe in den Höhlen von Tora
     Bora, einer Taliban-Festung, im Rahmen der Jagd nach Osama bin Laden im Jahr 2001, als SAS Regimental Sergeant Major Bob Jones
     [Name von der Redaktion geändert] nur mit einem Messer bewaffnet und obwohl er schwer verwundet war, den bewaffneten Feind
     abwehrte. Er war schon zwei Mal getroffen worden, kam aber wieder auf die Beine und kämpfte weiter, schließlich nur mit seinem
     Messer, als es zu schonungslosen Zweikämpfen kam   … Vorgesetzte beschreiben seine außergewöhnliche Führungskraft, durch die er den anderen ein Vorbild war, als die Munition
     allmählich ausging und der Ausgang des Gefechts unsicher war. Er zog das Messer und stürmte gegen den Feind an.« 6
    Auch erfolgreiche Verführungskünstler oder Betrüger konzentrieren sich völlig auf ihr Objekt. Wenn er ein großes Ding in Aussicht
     hat, dann bereitet er sich darauf vor wie ein Sportler auf die Olympiade, sagt Greg Morant: »Ich finde möglichst alles [über
     die Person] heraus. Über ihre Arbeit und über ihre Freizeit.Sportler schauen sich Videos ihrer Rivalen an, um ihre Techniken zu analysieren. Ich mache dasselbe: Ich sammle Informationen,
     ich mache mir ein genaues Bild davon, mit wem ich es zu tun habe. Es handelt sich nicht um Zauberei. Je mehr man von jemandem
     weiß, desto eher kann man ihn beeinflussen   … Ich bin wie ein Baugutachter. Aber statt Gebäuden inspiziere ich Gehirne. Ich schaue mir alles genau an, bei den Eingängen
     angefangen. Es gibt immer einen Eingang. Manchmal muss man um das Haus herumgehen. Manchmal geht man einfach durch den Haupteingang.
     So sollte jeder handeln, der ernsthaft auf etwas aus ist. Ich will dir ja nicht zu nahetreten, aber all diese Bücher, die
     du da liest, über Überzeugung und Einfluss   … Das meiste ist doch Käse. Du kannst über Psychologie reden, solange du willst. Aber du musst deine Hausaufgaben machen.
     Um ein Feuer anzuzünden, brauchst du etwas, das brennt. Und nicht alles brennt, oder?«
    Wenn Psychopathen etwas aus einer Situation herausholen können, wenn irgendeine Art von Belohnung angeboten ist, dann greifen
     sie das Angebot auf. Und zwar hundertprozentig und ohne auf Risiken und negative Konsequenzen zu achten. Sie behalten nicht
     nur ihre Fassung, wenn es gefährlich und riskant wird, sie laufen dann sogar zu großer Form auf. Auch wenn sie Böses ahnen,
     lassen sie sich nicht abbringen.
    Ein Beispiel solcher Zielstrebigkeit lieferte mir Paul, ein

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