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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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nämlich Teilhaber an einer Sporthalle in Whitechapel.«
     »Und wie bist du dann auf die Juristerei gekommen?«
     »Bei dem Milieu, aus dem ich kam?« Preston lachte wieder. »Das haben mich damals viele Leute gefragt. Auf der anderen Seite habe ich jeden kleinen Gauner in Soho gekannt, und das war sehr nützlich, als ich anfing zu praktizieren.«
     »Du hattest wahrscheinlich laufend zu tun?«
     »Genau. Aber als Harvey dann seine Verhandlung hatte, bin ich aus London weggegangen. Das Doppelleben, das ich damals geführt habe, konnte auf die Dauer nicht gutgehen. Ich habe mich in Jamaika niedergelassen und einen neuen Anfang gemacht. Ich hatte Erfolg. Da habe ich auch meine Frau ken­ nengelernt.«
     »Wie das im Leben so geht«, sagte Chavasse.
     »Ich habe deinem Mr. Mallory schon erzählt, daß mir Harvey dann einen Brief geschrieben hat, in dem er schilderte, was er vorhatte. Als er dann nicht mehr auftauchte, haben mich Freunde benachrichtigt; und ich habe mich dann entschlossen,
    seiner Spur nachzugehen.«
    »Weiß deine Frau davon?«
     Darcy grinste. »Sie meint, ich hätte beruflich in New York zu tun.« Er trank seinen Tee aus und stellte den Becher auf den Kartentisch. »Und wie ist das bei dir gewesen? Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?«
     »Wie das eben im Leben so geht«, sagte Chavasse und hob die Schultern. »Ich habe einen Fremdsprachentick. Ich sauge Sprachen in mich auf, wie ein Schwamm Wasser aufsaugt. Es macht mir überhaupt keine Mühe. Ich hatte eine Dozentenstelle an einer Universität in der Provinz und bin fast gestorben vor Langeweile. Da hat mich ein Freund gebeten, mit ihm zusam­ men seine Schwester aus der Tschechoslowakei zu holen. Die Sache war ziemlich abenteuerlich, und ich habe mitgemacht.«
     »Und habt ihr’s geschafft?«
     »Es ging. Ich bin mit einem Beinschuß in einem österreichi­
    schen Krankenhaus gelandet. Da hat mich dann Mallory besucht und mir diesen Job angeboten. Das ist jetzt zwölf Jahre her.«
     »Hast du deinen Entschluß bereut?«
     »Dazu ist es heute zu spät. Viel zu spät. Aber nun wollen wir mal die Vergangenheit ruhen lassen und uns lieber überlegen, was wir tun, wenn wir in Saint-Denise ankommen.«

    11

    Schritte in der Nacht

    Sie schafften die Strecke in einer glänzenden Zeit; gegen einundzwanzig Uhr dreißig näherten sie sich Saint-Denise. Auf der Karte war eine winzige Bucht verzeichnet; sie lag nur einen halben Kilometer östlich von Saint-Denise, war für die Barkas­ se tief genug, und Chavasse wollte es wagen, dort an Land zu gehen.
     Eine bessere Wahl hätte er gar nicht treffen können. Die Bucht war nahezu kreisförmig rund und hatte einen Durchmes­ ser von kaum hundert Metern; sie war umsäumt von hohen Klippen. Sie gingen hier vor Anker.
     Unten in der Kabine stellte Chavasse seine Aktentasche auf den Tisch, machte sie auf und gab Darcy ein paar gebündelte Francs. »Eine Hälfte für dich, die andere Hälfte für mich. Für den Notfall.«
     »Willst du damit sagen, daß ich auch bezahlt werde?«
     Darcy verstaute das Geld in seiner Brusttasche. Chavasse drückte auf einen verborgenen Knopf und hob einen doppelten Boden aus der Tasche. Darunter lagen eine Achtunddreißiger Smith & Wesson Magnum, eine Walther PPK Automatik und eine Maschinenpistole.
     Darcy pfiff durch die Zähne. »Ist ja eine richtige Weihnachts­ bescherung.«
     »Vorbereitung ist das halbe Leben.« Chavasse gab ihm die Smith & Wesson. »Bekommt garantiert keine Ladehemmung. Solides Handwerkszeug für einen Killer.« Die Walther steckte er selbst in die Tasche, setzte wieder den doppelten Boden in die Aktentasche und tat sie in ein Schließfach. »Und nun wollen wir mal sehen, was uns Saint-Denise bei Nacht zu bieten hat.«
     Sie ruderten in dem Schlauchboot an Land, machten es fest und fanden einen schmalen Fußweg, auf dem sie über die Klippen stiegen. Der Himmel war schwarzblau, und die Sterne leuchteten wie weißes Feuer. Der Mond war nicht zu sehen, und doch lag eine seltsame Helligkeit über dem Land; man konnte weiter und deutlicher sehen, als man es um diese Tageszeit hätte erwarten mögen. Sie kamen schnell voran und erreichten einen von einzelnen Kiefern bestandenen Hügel, von dem sie Saint-Denise überschauen konnten.
     Hinter einzelnen Fenstern brannte noch Licht, und auch die untere Etage des Freibeuter war hell erleuchtet.
     »Wie willst du vorgehen?« fragte Darcy.
     »Wir werden erst einmal die Ohren spitzen«, sagte

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