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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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skrupelloser Mörder …«
     »Und was hältst du von Ho Tsen?«
     »Sicher ein gefährlicher Mann. Aber wie kommt ein Profi wie er dazu, sich mit solchen Leuten einzulassen?«
     »Genau das müssen wir eben herausfinden«, sagte Chavasse. »Ein paar Vermutungen habe ich allerdings. Du weißt selbst, wie schwer es die Chinesen auf dem Gebiet der Spionage haben. Die Russen haben nicht annähernd solche Schwierigkei­ ten. Ihre eigenen Leute können sich immerhin als Bürger der meisten westlichen Länder ausgeben. Die Chinesen können das natürlich nicht, sie fallen im Westen überall auf; das mag ein Grund sein, weshalb sie sich mit einem Mann wie Rossiter einlassen; ob er nun ein Amateur ist oder nicht. Aber das erklärt immer noch nicht, was Montefiore damit zu tun hat.«
     Malik nickte. »Und wenn du alles herausbekommen hast — was dann?«
     »Dann wird liquidiert – alle ohne Ausnahme.«
     »Und das Mädchen«, meinte Darcy. »Was geschieht mit ihr?«
     »Wenn es möglich ist, holen wir sie heraus.«
     »Aber nur wenn es möglich ist?«
     »Genau. Und nun laßt uns an die Arbeit gehen. Wir haben noch den ganzen Nachmittag Zeit. Bis zur Dunkelheit können wir noch allerhand schaffen. Einverstanden, Jacob?«
     Malik nickte. »Ich kenne die Gegend und werde das Steuer übernehmen. In gut drei Stunden müßten wir die Strecke geschafft haben. Vorausgesetzt, das Wetter hält sich; allzu gut sieht es nicht aus.«
     Er ging an Deck, und Chavasse folgte ihm. Er stellte sich an die Reling und betrachtete Marseille, während sie aufs offene Meer hinausfuhren. Marseille war eine uralte Stadt, die schon viele Herren gesehen hatte: Phönizier, Griechen, Römer.
    Hinter Cap Croisette hatte sich der Himmel verdunkelt, düste­
    re Wolken hatten sich zusammengeballt, und als sie die offene See erreichten, fielen die ersten schweren Regentropfen.

    Von der See her sah die Camargue aus wie eine Ansammlung von Dünen, die sich in der Ferne am Horizont verloren. Als sie landeinwärts steuerten, kamen sie durch dichtes Schilfrohr und Sumpfgras, das sich weit über die Wasseroberfläche erhob. Ein schwerer, beißender Geruch hing über der Sumpflandschaft; die verfaulenden Pflanzen und der schwarze gashaltige Sumpf­ boden strömten diesen Geruch aus, der an eine vergangene düstere Urwelt erinnerte; ein Ort, über den die Zeiten hinweg­ gegangen waren.
     Das Wetter hatte sich doch nicht verschlechtert; einzelne Regenschauer waren noch gefallen, aber nun hatte es ganz aufgehört zu regnen. Malik hatte wieder das Steuer übernom­ men, und Chavasse und Darcy standen an der Reling.
     Ein halbes Dutzend weißer Pferde standen auf einer Sand­ bank und sahen zu ihnen herüber; hinter ihnen, an Land, stolzierten Hunderte von buntgefiederten Flamingos.
     »Was hast du nun vor, Paul?« fragte Malik. »Wollen wir ins Dorf, oder willst du weiterfahren?«
     »Ich schlage vor, wir halten hier an«, sagte Chavasse. »Du gehst in den Dorfladen und kaufst ein paar Sachen ein. Darcy und ich halten uns besser im Hintergrund, für alle Fälle.«
     »Einverstanden.« Malik nickte. »Wenn wir weiterfahren, würden die Leute wohl nur um so neugieriger und sich fragen, wer wir sind und was wir wollen. Dorfbewohner sind auf der ganzen Welt gleich.«
     Und Chatillon war ein winziges Dorf. Zwei primitive hölzer­ ne Anlegebrücken ragten nur knapp aus dem Wasser, ein paar kleine Boote waren festgemacht, und an Land standen ein gutes Dutzend Häuser. Malik steuerte die Alouette an das äußerste Ende der einen Brücke, und Chavasse machte das Boot fest. Darcy blieb unten in der Kabine.
     Der Pole humpelte an Land, und Chavasse ließ sich im Hin­ terschiff nieder und machte sich an einer großen Angel zu schaffen; sie gehörte zu der Ausrüstung, die Malik besorgt hatte. In ihrer Umgebung tat sich nicht viel. Fünfzig Meter weiter arbeitete ein Mann an einem Fischerboot, und zwei Greise saßen auf dem anderen Kai und flickten Netze für die Wildhuhnjagd.
     Malik kam nach einer Viertelstunde mit einer großen Papier­ tüte wieder; er hatte allerhand Eßbares eingekauft. »Typische französische Dorfbewohner«, sagte er, als Chavasse ihm über die Reling half. »Voller Mißtrauen beäugen sie jeden Fremden, aber sie wollen bis in alle Einzelheiten wissen, was man hier vorhat.«
     »Und was hast du ihnen erzählt?«
     »Ich sei mit einem Freund aus Marseille gekommen, und wir wollten Vögel beobachten und ein bißchen angeln. Wie

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