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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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das, was Lenin einmal gesagt hat: Das Ziel der Terroristen ist der Terror! Ein kleines Volk hat keine andere Wahl, wenn es gegen ein mächtiges
    Reich zu kämpfen hat.«
     »Mein Vater sagte immer, daß kein Mensch wie Gott war, auch nicht Lenin. Ich fürchte, er hielt nicht viel von den Füh­ rern der Revolution.«
     »Ich glaube fast, wir wären gut miteinander ausgekommen«, sagte Chavasse. »Erzählen Sie mir doch von ihm.«
     Sie hob die Schultern. »Eigentlich gibt es da nicht viel zu erzählen. Er war Wissenschaftler und hatte wenig Interesse an Regierung und Politik. Ich glaube, daß die Archäologie das Fachgebiet ist, in das sich der Staat am wenigsten einmischen kann. So kümmerte sich kaum jemand darum, wie wir lebten.«
     »Und Ihre Mutter?«
     »Sie starb bei meiner Geburt. Als Kind wohnte ich bei einer Tante in Moskau und ging auch dort zur Schule. Als ich größer wurde, nahm Vater mich auf seine Exkursionen mit. Die letzten drei Jahre seines Lebens brachten wir in Peking zu.«
     »Warum wollte er unbedingt nach Lhasa?«
     »Das weiß ich auch nicht. Vielleicht war es ein langgehegter Traum, den er sich einmal erfüllen wollte. Vor der Rückkehr nach Rußland bot sich dann die passende Gelegenheit.«
     »Möchten Sie nicht auch nach Rußland zurück?«
     »Eigentlich nicht«, antwortete sie. »Ich vermisse natürlich die Theater, die Bibliotheken, die Kultur – aber sonst nichts. Meine Tante ist vor drei Jahren gestorben. Ich habe keine Verwandten mehr.«
     »Nur Hoffner«, sagte Chavasse leise.
     Ihr Gesicht wandte sich ihm zu. Er sah das warme Leuchten in ihren Augen. »Richtig – ich habe nur noch ihn. Er nahm mich auf, als ich krank war, und er hat mich gesund gepflegt. Er bedeutet mir sehr viel.«
     »Anscheinend empfindet er Ihnen gegenüber das gleiche. Hat er Ihnen gesagt, daß er Sie mitnehmen möchte?«
     Sie nickte. »Sie dürfen mich nicht mißverstehen: Ich würde gern mit ihm gehen. Das alles ist nur so aussichtslos!«
     »Glauben Sie mir, es ist nicht aussichtslos. Ich möchte fast sagen, daß es erstaunlich einfach sein wird, aber darüber sollten Sie sich vorläufig keine Sorgen machen. Wir müssen noch ein paar Tage warten, ehe wir etwas unternehmen kön­ nen.«
     »Aha!« Sie stand auf. »Wir haben also nichts weiter zu tun, als möglichst geduldig zu warten, bis es Ihnen einfällt, uns ins Vertrauen zu ziehen.«
     Das klang ein wenig ärgerlich. Chavasse stand auch auf und lächelte sie an. »So dürfen Sie es nicht auffassen. Ich denke dabei nur an Sie und den Doktor. Was Sie nicht wissen, das kann Ihnen auch nicht schaden.«
     Er sah sie freundlich an und legte ihr beide Hände auf die Schultern. »Das einzige Problem besteht in der Frage, wie wir uns die Zeit vertreiben sollen. Was tut man hier zum Zeitver­ treib?«
     Sie zuckte die Achseln. »Ich fürchte, viel wird hier in dieser Hinsicht nicht geboten. Wenn das Wetter erträglich ist, reite ich ein wenig aus.«
     »Das klingt doch gut!«
     Plötzlich wich die Spannung von ihr. »Wollen Sie mit mir ausreiten? Vielleicht morgen mittag, gleich nach dem Essen? Wie gut sind Sie eigentlich im Sattel?«
     Er grinste. »Es geht. Ich habe so meine Vorzüge.«
     Sie schaute ihn ernst an. »Sie haben so manche Vorzüge und Fähigkeiten, Mr. Chavasse. Mir ist schon aufgefallen, daß kaum jemand so gut Chinesisch spricht wie Sie. Russisch sprechen Sie wie ein Russe.«
     »Und Sie?« konterte Chavasse. »Ihr Englisch ist ausgezeich­ net.«
     »Das habe ich schon mit sechs Jahren in der Schule gelernt. In Rußland ist Englisch heutzutage die übliche Zweitsprache.« Sie schaute ihn prüfend an und schüttelte dann langsam den Kopf. »Nein, hinter Ihnen steckt noch etwas anderes, da bin ich ganz sicher. Eins weiß ich gewiß: daß Sie kein üblicher Aben­ teurer sind.«
     »Glauben Sie mir – ich bin wirklich nichts weiter als ein Abenteurer!«
     Wieder schüttelte sie den Kopf. »Davon lasse ich mich nicht überzeugen, das ist nicht die Antwort auf meine Frage.«
     Plötzlich kam ihr ein Gedanke, und ihre Augen weiteten sich. Sie trat einen Schritt vor und hielt ihn am Aufschlag des Bademantels fest. »Sagen Sie – es steckt doch wirklich mehr dahinter? Etwas, das direkt mit dem Doktor zu tun hat?«
     Er wählte den einzig möglichen Ausweg aus dieser peinlichen Situation: Er nahm sie in die Arme und küßte sie. Sie begann am ganzen Körper zu zittern. Eine Weile hielt er sie fest, dann drängte sie ihn

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