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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Hinter ihr lag ein Raum mit fünf Betten und mehreren Metallspinden, allem Anschein nach die Unterkunft der Wache.
     Alle Spinde enthielten die gleichen Gegenstände: Uniform­ stücke, Gummistiefel und verschiedene persönliche Dinge. Chavasse griff nach der ersten Uniform, die ungefähr seine Größe hatte. Rasch zog er sich um und ergänzte seine Ausstat­ tung mit einem Paar Stiefel.
     Als er fertig war, musterte er sich in dem gesprungenen Spie­ gel. Mit ein bißchen Glück mußte er in der schmucklosen Uniform unerkannt entkommen können. Nur eine Kleinigkeit fehlte ihm noch: eine Kopfbedeckung.
     Im letzten Spind fand er schließlich eine Militärmütze mit der Kokarde der Volksrepublik über dem Schild. Er zog sie tief ins Gesicht. In diesem Augenblick trat ein Soldat ein. Es war ein junger, stämmiger Mann mit O-Beinen und derben Bauernfäu­ sten. Zuerst blieb ihm vor Überraschung der Mund offen, dann aber stürzte er sich auf Chavasse.
     Chavasse hatte nicht die Absicht, dem Soldaten einen fairen Boxkampf zu liefern. Dazu hätte auch seine Kraft kaum ausge­ reicht. Hinter ihm lehnte ein alter, zerbrochener Stuhl an der Wand. Chavasse packte ihn und ließ ihn mit voller Wucht auf den Kopf des Unglücklichen herunterkrachen. Stöhnend brach der Soldat in die Knie. Er versuchte, Chavasse festzuhalten, aber der befreite sich mit einem harten Fußtritt. Der Soldat sank in eine Ecke und blieb liegen.
     Chavasse verließ den Raum, schloß die Tür hinter sich und ging rasch den Korridor entlang. Am Ende führten Stufen zu einer weiteren Tür hinauf. Sekunden später stand er in der Eingangshalle des Krankenhauses.
     Gleich neben dem Eingang erhob sich ein Glaskasten, in dem zwei Wachen Tee tranken. Chavasse marschierte mit gesenk­ tem Kopf weiter. Einer der Wächter drehte sich halb um und rief Chavasse lachend ein paar Worte zu. Chavasse trat mit lässigem Winken in die Nacht hinaus.
     Der Jeep parkte mit hochgeklapptem Verdeck gleich an der Treppe des Haupteingangs. Ohne zu zögern, schritt Chavasse die Stufen hinunter und schwang sich hinter das Steuerrad. Er ließ den Motor aufheulen, löste die Handbremse und fuhr langsam los.
     Unwillkürlich horchte er hinter sich, weil er Warnrufe und das Heulen einer Alarmsirene erwartete, aber nichts geschah. Vorn am Haupttor stand ein Posten mit umgehängter Maschi­ nenpistole unter dem Licht der Laterne. Chavasse verlangsamte die Fahrt, aber der Soldat winkte ihn vorbei. In weitem Bogen fuhr Chavasse über den Platz vor dem Krankenhaus und ließ den Wagen nach Changu hinunterrollen.
     Als er im Hof vor Hoffners Haus hielt, nieselte es immer noch. Es war unangenehm kalt geworden. Alles war so einfach gewesen – fast zu einfach. In Chavasse kam kein rechtes Glücksgefühl auf, als er die Stufen zur Haustür hinaufstieg. Er war nur hundemüde und ein wenig schwindelig.
     Er riß am Glockenstrang und hörte drin im dunklen Haus das Läuten. Dann lehnte er sich gegen die Tür. Als sie geöffnet wurde, fiel er fast vornüber.
     Und dann war er in Sicherheit – wirklich in Sicherheit. Wei­ che und dennoch starke Arme streckten sich ihm entgegen, um ihn zu stützen. Aus dem Halbdunkel leuchtete ihm Katja Stranoffs Gesicht entgegen – glücklich und voller Liebe.

    13

    Er saß am Feuer und ließ sich wärmen von diesem wunderba­ ren Gefühl der Abgeschlossenheit gegen die feindliche, regnerische Welt draußen. Katja bereitete am Herd Tee.
     Hoffner untersuchte ihn mit dem Stethoskop. Seine Miene war ernst und konzentriert. Nach einer Weile richtete er sich auf und schüttelte den Kopf. »Sie gehören ins Krankenhaus, Paul. Vom medizinischen Standpunkt aus gesehen, sind Sie ein Wrack.«
     »Es dürfte meiner Gesundheit kaum zuträglich sein, wenn ich mich hier noch viel länger aufhalte«, antwortete Chavasse. »Sie müssen mir etwas geben, was mich wenigstens für einige Zeit wieder auf die Beine bringt. Gibt es so etwas?«
     Hoffner nickte. »Das schon, aber es hilft nur für eine begrenz­ te Zeitspanne.« Er bückte sich über seine schwarze Arzttasche und holte eine Injektionsspritze und eine Ampulle heraus.
     »Wie lang hält das vor?« fragte Chavasse.
     »Unter normalen Umständen vierundzwanzig Stunden. Bei Ihrem augenblicklichen Zustand kann ich es allerdings nicht genau absehen. Ich kann Ihnen höchstens noch eine Spritze dieser Art geben, nicht mehr. Das bedeutet eine Frist von zwei Tagen höchstens. Danach wird es mit Ihnen rapid

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