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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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nicht begeistert. Hab stark das Gefühl, irgendwas stimmt nicht mit ihm. Aber macht nichts. Crowther hat gesagt, er übernimmt beide – fürs Doppelte.«
     »Ich geb’s weiter. Und wo ist die Ware?«
     »In einem Safe in der Jermyn Street, auf den Namen Alfred Bonner. Übrigens nicht, was wir erwartet haben, aber etwas ebenso Gutes.«
     »Und der Schlüssel?«
     »Den hat seine Schwester. Wheeler Court fünfzehn, Bethnal Green. Sie wird keine Schwierigkeiten machen. Sie weiß, daß ihn jemand abholen wird.«
     »Gut – wird sofort erledigt.«
     »Bis bald also. Wir sehen uns in der Kirche.«
     Lächelnd und leise durch die Zähne pfeifend, ging er zu sei­
    nem Wagen zurück.

    Als Chavasse aus der Luke des Tankwagens kletterte, hatte es zu regnen aufgehört. Fröstelnd stand er im kalten Wind und wartete auf Youngblood. Der Fahrer machte die Klappe zu und
    blickte zu ihnen hinunter.
     »Auf der anderen Straßenseite zweigt ein Weg ab. Dort er­ wartet Sie jemand. Viel Glück.«
     Er stieg wieder in sein Fahrerhaus, die Luftbremsen zischten, und der Tanker verschwand in der Dunkelheit.
     Chavasse blickte einen Moment den roten Hecklichtern nach; dann drehte er sich zu Youngblood um. »Wie spät ist es?«
     »Kurz vor halb eins.«
     »Also haben wir fast fünf Stunden in dieser Sardinenbüchse gelegen. Wir müssen mindestens zweihundertfünfzig Kilome­ ter weit gefahren sein.«
     Irgendwo in der Ferne heulte ein Hund, und dann kroch der Mond hinter einer großen Wolke hervor und tauchte die Land­ schaft in hartes weißes Licht. Um sie herum ragten drohend Berge in den sternenübersäten Himmel auf.
     »Wo sind wir bloß, verdammt noch mal?« sagte Youngblood.
     Auf der anderen Straßenseite rollte ein Stein, und eine junge Frau trat aus dem Dunkel. »Haben Sie ein bestimmtes Ziel?«
     Chavasse erkannte sofort den Akzent. »Eins steht fest – ir­
    gendwo in Yorkshire«, sagte er zu Youngblood.
     Das Mädchen trug ein Kopftuch und einen alten Regenman­ tel. Sie wartete geduldig, ihr Gesicht wirkte in dem harten weißen Mondlicht unglaublich schön.
      »Babylon« sagte Youngblood.
     »Das ist zu weit für mich, aber ein Stück kann ich Sie mit­
    nehmen«, sagte sie mit seltsam tonloser Stimme.
     Als sie den Weg voranging, wandte sich Youngblood ärger­ lich an Chavasse: »Diese ganze verdammte Sache kommt mir immer mehr vor wie Alice im Wunderland. Gleich werden wir das weiße Kaninchen treffen.«
     »Oder den verrückten Hutmacher«, sagte Chavasse grinsend und ging dem Mädchen rasch nach.
    Sam Crowther sah sie vom Heuboden seiner Scheune im Mondlicht den Weg herunterkommen. »Da sind sie«, sagte er leise.
     Billy, der neben ihm stand, beugte sich aufgeregt vor.
     »Diesmal müssen wir zwei Nüsse knacken, Billy«, sagte Crowther. »Aber wir werden’s schon schaffen, was? Schön eine nach der anderen.«
     Er klopfte Billy auf die Schulter und stieg die Leiter hinunter. Als er aus der Scheune trat, kam das Mädchen mit Youngblood und Chavasse gerade zum Tor herein.
     »Brav gemacht, Molly«, sagte Crowther. »Geh rein und mach ihnen ein bißchen Harn and Eggs.«
     Das Mädchen ging schweigend ins Haus, und Crowther wandte sich ihnen grinsend zu und streckte seine Hand aus. »Mr. Youngblood und Mr. Drummond, nehme ich an. Man hat in den Elfuhrnachrichten so viel über Sie gebracht, daß ich das Gefühl habe, Sie schon jahrelang zu kennen. Ich bin Sam Crowther.«
     Youngblood übersah seine Hand. »Und wer ist das?« Er deutete mit dem Kopf auf Billy, der eben aus dem Schatten der Scheune trat.
     »Ach, bloß Billy, Mr. Youngblood. Bloß Billy.« Crowther lachte leise und tippte sich an die Stirn. »Er hat nicht alle Tassen im Schrank, doch er ist harmlos und fleißig. Aber warum stehen wir hier draußen herum? Kommen Sie rein, ich zeig Ihnen Ihr Zimmer. Bis Sie sich gewaschen haben, wird Molly sicher mit dem Kochen fertig sein.«
     »Ihre Tochter?« sagte Chavasse, als sie in die Diele traten.
     »Ja, Mr. Drummond. Ein braves Mädchen, unsere Molly.«
     »Sie scheint sehr schweigsam zu sein.«
     »Kein Wunder«, sagte Crowther. »Ihre Mutter ist gestern gestorben.« Er öffnete auf der linken Seite eine Tür, und ihr Blick fiel auf einen billigen Sarg mit vergoldeten Griffen, der auf einem Tisch stand. »Wir beerdigen sie morgen früh um zehn auf dem Dorffriedhof. Es sind zwölf Kilometer bis dort­ hin, und deshalb kommt der Leichenwagen schon um neun. Die Herren werden sich

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