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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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hielt die Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger seiner linken Hand. Jedesmal, wenn er die Zigaret­ te an den Mund führte, zitterte die Hand leicht und verriet seine innere Spannung.
     Als der Uhrzeiger auf die Neun rückte, drückte er die Zigaret­ te in dem Aschenbecher auf seinem Nachttisch aus und blickte zu Chavasse hinüber.
     »Ich möchte mich für alles bedanken, was du in der Werkstatt getan hast. Zuerst Brady und dann die andere Sache.«
     »Schon gut.«
     »Ich würde mich gern revanchieren – ich bin nicht gern je­
    mand was schuldig –, aber leider geht das nicht. Ich möchte, daß du dir darüber klar bist – ganz gleich, was passiert.«
     »Hört auf mit der Quatscherei, ihr beiden.«
     Bevor Youngblood etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür. Carter öffnete, und Chavasse hörte eine freundliche, wohlklin­ gende Stimme: »Dr. Mackenzie – ich mache nur meine
    Runde.«
     Der Mann, der ins Zimmer trat, trug einen weißen Mantel, aus dessen einer Tasche ein Stethoskop hing. Er hatte ein blasses, gutgeschnittenes Gesicht, das zu einem starren Lächeln verzo­ gen war.
     Jeder andere hätte ihn für einen etwas weibischen jungen Mann aus guter Familie gehalten, doch Chavasse ließ sich nicht täuschen. Er erkannte einen Ganoven auf den ersten Blick.
     »Na, wie geht’s?« sagte er freundlich, und als Carter sich abwandte, um die Tür zuzuschließen, zog er eine Achtunddrei­ ßiger Automatik hervor und hieb sie dem Wärter mit aller Kraft auf den Hinterkopf.
     Carter brach laut aufstöhnend zusammen. Der andere Wärter, der auf dem Bett geschlafen hatte, schrie wütend auf und stürzte sich von hinten auf Mackenzie. Er prallte gegen die Wand und ließ den Revolver fallen, der über den blankge­ scheuerten Fußboden schlitterte.
     Die beiden wälzten sich einen Moment hin und her; dann war Youngblood bei ihnen. Er packte den Wärter am Kragen, riß ihn hoch und rammte ihm die Faust in den Bauch. Der Wärter krümmte sich zusammen, und Youngblood stieß ihm das Knie unters Kinn, so daß er gegen die Wand flog. Er sackte zu Boden, und Mackenzie versetzte ihm einen Tritt gegen den Kopf.
     »Fast hätte er uns alles vermasselt«, sagte er zu Youngblood, während sie sich keuchend über die beiden Wärter beugten.
     »Na so was«, sagte Chavasse. »Ich muß schon sagen, eine prima Schau hast du abgezogen, Harry.«
     Er stand drei oder vier Meter hinter ihnen, die eine Hand auf dem Rücken. Youngblood drehte sich zu ihm um. »Das war keine Schau, das war echt. Noch nie was von Mabofin gehört? Ein neues Medikament, das sämtliche Symptome hervorruft, sonst aber unschädlich ist.«
    »Wirklich gut vorbereitet, das Ganze.«
     »Eine interessante Unterhaltung«, unterbrach ihn Mackenzie. »Aber Sie haben sicher nichts dagegen, wenn wir sie verschie­ ben und jetzt machen, daß wir hier wegkommen.«
     »Gern – ich wüßte nicht, was ich lieber täte«, sagte Chavasse.
     Mackenzie lächelte nachsichtig. »Ich fürchte, Sie werden wohl leider hierbleiben müssen. Wir haben nur einen Platz frei.«
     »Er hat recht, Drum«, sagte Youngblood. »Es geht leider nicht.«
     Chavasse nahm die Hand vom Rücken und richtete Macken­ zies Automatik auf die beiden. »Das Ding ist anderer Ansicht. Es meint: wir alle oder keiner.«
     Mackenzies freundliches Lächeln verschwand, und er trat einen Schritt auf Chavasse zu. »Nicht«, sagte Youngblood seufzend. »Er meint’s ernst.«
     Mackenzie zuckte die Achseln. »Das wird dem Baron aber gar nicht recht sein.«
     »Zum Teufel mit dem Baron. Er kann’s ja auf die Rechnung setzen, oder? Also, wie kommen wir hier raus?«
     »Wie Sie meinen.« Mackenzie öffnete die Tür und schob einen Rollstuhl ins Zimmer. »Nur für den Fall, daß wir jemand begegnen. Wir fahren mit dem Lift am Ende des Korridors hinunter in den Keller und verlassen das Krankenhaus durch den Personalausgang. Um diese Zeit ist dort kein Mensch. Ich hab aber nur für einen Kleider.« Er wandte sich zu Chavasse. »Mit Ihrem Krankenhauspyjama werden Sie kaum weit kom­ men.«
     »Kein Problem.« Chavasse deutete auf Carter. »Er hat unge­ fähr meine Größe. Ziehen Sie ihn aus. Ich werde mir seine Hose und sein Hemd und den Pullover anziehen, den er unter seiner Uniformjacke trägt.«
     Die beiden widersprachen ihm nicht, und einen Moment später warf Youngblood ihm die Sachen zu. Chavasse ging zum anderen Ende des Zimmers, legte den Revolver so hin, daß er ihn leicht

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