Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
Vom Netzwerk:
menschlich.
    Er beugte sich vor und schob ihre Knie zusammen. „So lange wir hier sind, möchte ich nicht, dass du dich mir anbietest. Ich nehme dich dann, wenn ich es möchte. Und so, wie ich es möchte. Keine Avancen, verstanden?“
    Sie seufzte zufrieden. Zum einen, weil es viel einfacher war, ihr Verhalten zu kontrollieren, wenn es feste Regeln gab. Zum anderen, weil sie es mochte, wenn er diesen halb amüsierten, halb strengen Tonfall verwendete. Seine Augen funkelten dabei bedrohlich bis belustigt. „Ja, mein Gebieter“, sagte sie artig.
    „Nenn mich nicht so. Zeige mir lieber, dass du tatsächlich folgsam sein kannst, ganz ohne Koketterie.“
    Leanne schlug die Seiten des Bademantels züchtig über die Oberschenkel, zwang sich zu einem ernsten Gesicht und sagte: „Das werde ich.“
    Devin sah aus, als zweifelte er noch ein bisschen, aber sie würde ihm schon zeigen, dass sie das Spiel nach seinen Regeln spielen konnte. Auf jeden Fall würde das der aufregendste Urlaub werden, den sie je verbracht hatte.
    „Es gibt noch eine Reihe von Dingen, die du dir unbedingt einprägen solltest“, erklärte er. „Du bekommst nachher an der Rezeption einen Wisch, den du unterschreiben musst. Darin geht es um Haftungsausschluss bei Verletzungen, die durch unsachgemäßen Gebrauch der hiesigen Einrichtungen entstehen.“
    „Alles auf eigene Gefahr.“
    „Sozusagen. Und es geht um Diskretion. Du wirst hier einigen Menschen über den Weg laufen, die dir bekannt vorkommen. Prominenz aller Sparten geht hier ein und aus. Das war von Anfang an der Grundgedanke, als die Glowcastle Society gegründet wurde.“
    „Das wäre ja ein gefundenes Fressen für Paparazzi.“
    „Aus ebendiesem Grund ist es untersagt, anderen von dem Aufenthalt hier zu erzählen.“
    „Heißt das, ich darf Celia kein Sterbenswort sagen?“
    „Ja, so leid es mir tut.“
    Leanne lachte vergnügt. „Aber im Gegenteil. Sie wäre entsetzt, wenn ich ihr erzählen würde, an welchem sündigen Ort wir Urlaub machen. Sie wird ja schon rot, wenn man gewisse Dinge nur ausspricht.“
    „Ich hatte von Celia nicht den Eindruck, dass sie verklemmt ist.“
    Leannes Lachen ging in ein Kichern über. „Sie hat Höllenqualen gelitten, weil du sie beim Ritt auf dem Dildo gesehen hast. Und die Dessous-Modenschau gestern war auch nicht ihr Ding, das kannst du mir glauben. Sie ist sehr ... wie soll ich sagen? ... seriös. Ja, das trifft es am ehesten. Nicht verklemmt, das würde ich nicht sagen. Aber sie betrachtet alles, was mit Sexualität zu tun hat, als ganz private Angelegenheit.“
    „Nun, das ist es im Grunde auch“, räumte Devin ein.
    „Celia würde nie mit einem Mann schlafen, bevor er ihr nicht sein ganzes Leben erzählt hat.“
    „Dann sollte sie jüngeren Liebhabern den Vorzug geben, da dauert das Erzählen nicht so lange.“
    Leanne verschluckte sich vor Lachen fast an einer Erdbeere. „Aber zurück zu den Regeln“, sagte sie, nachdem sie sich wieder im Griff hatte. „Ich darf also nichts ausplaudern. Dabei fällt mir ein, dass ich Celia versprochen hatte sie anzurufen, sobald wir da sind.“
    Leanne sprang auf und lief zu der Kofferablage, auf der sich auch ihre Handtasche befand. Schon während sie sie aufklappte, wurde ihr klar, dass sie ihr Handy gar nicht eingepackt hatte. „Mist, ich habe mein Handy vergessen. Gibst du mir deins? Ich will auf keinen Fall, dass Celia sich Sorgen macht.“
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, sich selbst deutlicher zuzuhören als sonst. Sie pfefferte die Tasche auf den Koffer. „Sieh mich an“, sagte sie.
    „Gern.“
    „Sieh nur, was Celia aus mir macht! Ständig habe ich ihretwegen ein schlechtes Gewissen.“ Sie setzte sich an den Tisch zurück und zählte auf: „Erst, weil ich vergessen habe, sie am Flughafen abzuholen. Dann, weil ich in Urlaub fahre. Und jetzt, weil ich sie nicht sofort angerufen habe. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Als sie weg war, konnte ich heimkommen, wann ich wollte, ohne mich spätestens um Mitternacht zu melden, damit Celia beruhigt schlafen konnte. Ich konnte Fast Food essen, ohne mir dabei einen Vortrag über Vitamin- und Mineralstoffmangel anhören zu müssen. Ich konnte abartig hohe Hacken tragen, ohne von ihren orthopädischen Bedenken ins Stolpern gebracht zu werden. Ich konnte einfach ich sein! Unsere Beziehung hat nur funktioniert, weil ich mich immer gefügt habe. Oh, das hört sich jetzt so verbittert an, aber so meine ich es nicht. Wir haben viel Spaß

Weitere Kostenlose Bücher