Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
Vom Netzwerk:
miteinander und ergänzen uns hervorragend, gerade weil wir so verschieden sind. Aber sie könnte mir ruhig etwas mehr Vertrauen entgegenbringen. Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt.“
    „Du solltest mit ihr darüber reden, wenn du wieder daheim bist“, meinte Devin.
    „Das ist zwecklos. Sie würde mir nur aufzählen, was mir alles schon beinahe passiert wäre, wenn sie nicht auf mich aufgepasst hätte. Sie hat ein Gedächtnis wie ein Elefant. Am besten stelle ich sie vor vollendete Tatsachen.“
    Devin neigte den Kopf zur Seite und hob fragend eine Augenbraue. „Und wie soll das aussehen?“
    „Ich tanze nicht mehr nach ihrer Pfeife. Beispielsweise, indem ich sie erst morgen anrufe.“
    „Das halte ich für keine gute Idee. So lieferst du ihr nur den Beweis, dass du wirklich nicht zuverlässig bist.“
    „Auch gut.“ Leanne schob trotzig die Unterlippe vor.
    Devin köpfte lachend ein hartgekochtes Ei. „Gut, dass ich dich besser im Griff habe. Ich muss dir nur heißen Sex versprechen, und schon bist du gefügig.“
    Leanne runzelte in gespielter Entrüstung die Stirn. „Das war jetzt aber politisch völlig unkorrekt. So redet man nicht mit einer modernen Frau.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Auch wenn es in meinem Fall stimmt.“
    Devin löffelte das Ei aus, streckte sich und gähnte.
    Leanne wollte nicht, dass er schlafen ging und sie allein ließ, darum bat sie: „Erzähl mir, was es hier sonst noch zu beachten gibt.“
    „Da wäre noch die Etikette der Gäste untereinander. Das ist hier keine große Fetischparty, bei der es jeder mit jedem treibt. Die Paare bleiben weitgehend unter sich. Hin und wieder kann es sein, dass sich Vierer ergeben oder kleine Grüppchen, aber das ist eher die Ausnahme. Man verhält sich förmlich, macht keine anzüglichen Bemerkungen.“
    „Und wie sind die Geister zu behandeln?“ Leanne beschloss, das Frühstück mit einer halben Grapefruit abzurunden, die sie mit Honig beträufelte.
    „Welche Geister?“
    „In alten schottischen Schlössern spukt es bekanntlich. Ich glaube, ich bin einem der Geister begegnet. Als wir vorhin im Foyer waren, hatte ich einen Moment lang das Gefühl, eine kalte Hand hätte mich am Unterarm berührt. Ich habe direkt eine Gänsehaut bekommen.“
    Devin grinste. „Das war kein Geist, sondern Franklin Larsson. Er hat mich letztes Jahr verheerend im Tennis geschlagen. Mal sehen, ob ich ihm inzwischen besser gewachsen bin. Sein Aufschlag ...“
    Leanne hörte nicht mehr zu, denn ihr Puls dröhnte in ihren Ohren.
    Franklin ist hier! Franklin ist HIER?
    Sie legte den Honiglöffel auf den Teller, damit Devin nicht merkte, dass ihre Hand zitterte.
    Celia hatte recht. Sie erzählte immer, wenn man das Schicksal herausforderte, erlebte man alle möglichen Überraschungen.
    Ich habe mir auf der Herfahrt vorgenommen, meinen Schwärmereien ein Ende zu setzen und sexuell endlich erwachsen zu werden. Und was tut das Schicksal? Es präsentiert mir die Versuchung auf einem silbernen Tablett
.

    „Meinst du, ein halbes Stündchen reicht dir?“, fragte Leanne, als Devin sich nach dem Frühstück ins Bett legte.
    „Nach deinem Zeitempfinden schon“, antwortete er und zog die rote Satinbettdecke über seinen nackten Oberkörper. „Dein halbes Stündchen hat immerhin die ganze Nacht gedauert.“
    „Das lag nur an deinem ruhigen Fahrstil.“ Sie küsste ihn auf den Mund, zuckte aber gleich wieder zurück und tat geknickt. „Waren das jetzt schon Avancen?“
    „Ich werte es als Gute-Nacht-Kuss.“ Er gähnte und drehte sich auf die Seite.
    „Und was soll ich inzwischen machen?“
    „Auspacken, etwas lesen, mir beim Schlafen zusehen. Was dir einfällt.“
    Sie setzte sich im Schneidersitz auf die freie Bettseite und betrachtete Devins Schulter, die sich bald schon rhythmisch hob und senkte. Die Vorhänge waren zugezogen, ließen aber genug Licht durch, um Leanne bei Devins Anblick Erregung verspüren zu lassen. Er hatte ihr so viel gegeben in der kurzen Zeit, seit sie ihn kannte. Es war treulos und undankbar von ihr, dass sie nach wie vor an Franklin dachte, dem sie nichts bedeutete.
    Aber was genau bedeutete sie Devin eigentlich? Aller Wahrscheinlichkeit nach war sie nur ein schönes Spielzeug für ihn, denn Devin kam aus einer anderen Gesellschaftsschicht. Er stammte aus einer Familie, in der jeder studiert hatte. Wenn Devin eine ernste Beziehung einging, dann sicher mit einer Ärztin oder Anwältin.
    Was soll das denn? Seit wann denke ich an ernste

Weitere Kostenlose Bücher