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Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
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Angst haben, empörte Blicke zu ernten oder eine Moralpredigt wie die, die Celia ihr einmal gehalten hatte, als sie unter dem Minirock nur einen String trug. „Es ist Sommer, da wird mein Po so heiß“, war als Begründung nicht akzeptiert worden.
    Sie ließ den Bademantel von den Schultern gleiten und sah noch mal den Gang entlang. Kein Mensch war zu sehen. Die Fackeln flackerten aufmunternd, und der rote Läufer lockte wie ein Catwalk. Was konnte schon passieren? Niemand würde anzügliche Bemerkungen machen, so verlangte es schließlich die Hausordnung.
    Leanne stellte sicher, dass die Tür nicht zufallen und sie aussperren konnte, indem sie den Bademantel als Stopper zusammenschob, dann trat sie in den Gang. Die Luft war hier ein oder zwei Grad kühler als im Zimmer. Leanne hob den Kopf, straffte die Schultern und stolzierte den Läufer entlang bis zu der Ecke, an der der Gang abbog. Sie sah kurz ums Eck und stellte fest, dass der Gang zu einem weiteren Gebäudeflügel führte. Sie kehrte um und ging mit federleichten Schritten bis zum Treppenhaus. Nackt in einem schottischen Schloss! Celias Lebensphilosophie zufolge forderte sie gerade wieder das Schicksal heraus. Gleich würde sich eine Tür öffnen und Franklin würde erscheinen. Bei ihrem Anblick wäre es doch glatt um ihn geschehen und ...
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter.
    Leanne fuhr mit einem spitzen Schrei herum und sah sich einem Mann gegenüber, der mittelalterlich gewandet war, mit einem schwarzen Lederwams über einem weißen Schnürhemd. Der Geist des früheren Schlossherrn?
    Sie verschränkte schützend die Arme vor den Brüsten.
    „Kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte der vermeintliche Geist, der jemand vom Personal sein musste.
    „Ähm, nein, ich ... danke, alles bestens.“
    „Zu wem gehören Sie, wenn ich fragen darf?“
    „Zu Mr. Flinkman.“
    „Ah, gerade erst angekommen. Dann sollten Sie nicht allein hier herumgeistern.“
    Leanne kicherte. Wer geisterte denn hier herum?
    „Ich finde allein zurück“, sagte sie, als der Mann sie am Ellbogen nahm und sanft aber bestimmt zum Gang zurückführte.
    „Sicher“, sagte er, ließ sie aber nicht los.
    Seufzend ließ Leanne sich bis zur Tür ihrer Suite führen, aber auch dort machte der Kerl nicht halt, sondern hob den Bademantel auf, reichte ihn ihr und fragte: „Wo ist Mr. Flinkman?“
    „Er schläft.“
    „Hatte er Ihnen gestattet, die Suite zu verlassen?“
    Du meine Güte, war sie hier im Gefängnis oder was? „Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.“
    „Mr. Flinkman ist seit sieben Jahren Mitglied der Glowcastle Society. Ich kenne seine Gewohnheiten. Ich will nur sicherstellen, dass Sie sich nicht unnötig in Schwierigkeiten bringen, indem Sie seine Anweisungen missachten.“
    Leanne wollte ihn einen aufgeblasenen Pinkel nennen, aber das wäre eine anzügliche Bemerkung gewesen.
    Zu allem Überfluss war Devin aufgewacht. Er erschien in Boxershorts in der Schlafzimmertür. „Hallo, Carl. Was gibt’s? Ist meine Elfe davongeflattert?“
    „Nur ein Stück den Flur auf und ab“, sagte Carl.
    „Na schön. Maßregle sie. Ich lege mich wieder schlafen.“
    Devin wollte sich schon umdrehen, da protestierte Leanne: „Was heißt hier maßregeln? Was soll der Unsinn?“
    Carl nahm von seinem Gürtel einen breiten Lederstreifen ab, der aus zwei separaten Lagen bestand. „Strecken Sie bitte die Hand aus“, forderte er Leanne auf.
    „Nie im Leben.“ Sie verschränkte die Hände hinter dem Rücken, auch wenn sie dafür ihre Vorderseite nackt und ungeschützt präsentieren musste.
    Devin seufzte, aber sie konnte sehen, dass er sich amüsierte. Jedenfalls hatte er seine Mundwinkel nicht ganz im Griff, denn die Andeutung eines Grinsens war nicht zu übersehen. „Schatz, ich mache keine Ausnahmen. Nie. Wenn du mir nicht gehorchst, solange wir auf Glowcastle sind, bestrafe ich dich. Wenn du damit nicht klarkommst, fahren wir wieder heim.“
    „Ich komme bestens damit klar, wenn du mich bestrafst, aber ich lasse mich nicht von einem Wildfremden maßregeln.“
    „Wenn er es in meinem Auftrag tut, ist es so, als hätte ich es getan. Streck deine rechte Hand aus.“
    Leanne spürte ein Kribbeln zwischen den Schulterblättern. Sie wollte ja gern, aber sie traute sich auch nicht so recht. Der Lederriemen sah fies aus. „Warum nicht auf den Po?“, fragte sie. „Der verträgt mehr.“
    „Das Hauspersonal darf deinen Po nicht anrühren.“ Devin trat hinter Leanne, löste ihre

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