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Geht das denn schon wieder los?

Geht das denn schon wieder los?

Titel: Geht das denn schon wieder los? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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also nicht imprägniert und deshalb als Regenschutz völlig ungeeignet, und überhaupt ist der blaue noch ganz neu!«
    »Eben drum! Dann hält er wenigstens ein bisschen länger die Nässe ab. Wir wollen die Schirme doch nur zum Grillen haben, damit bei einem eventuellen Schauer nicht gleich die ganzen Würste wegschwimmen!«
    Langsam kam mir der Verdacht, dass im Laufe der kommenden Wochen ein Teil sowohl unseres Mobiliars als auch des Geschirr- und Besteckbestands seinen Weg nach Schwetzingen finden würde, für ein paar Terrassenstühle wäre Katja ebenfalls dankbar. »Die kämen in erster Linie euch selber zugute, denn für die Älteren sind diese Bierbänke ohne Lehne viel zu unbequem.«
    Es erfreut einen doch immer wieder, wenn man merkt, wie selbstlos sich der Nachwuchs um das Wohlergehen seiner Altvorderen sorgt!
    Dann klingelte das Telefon, Nicki war dran und wollte wissen, ob ihre Schwester schon weg sei.
    »Die ist …«
    Katjas entsetzter Blick, ihr Kopfschütteln und das Getrippel mit Zeige- und Mittelfinger auf der Tischplatte signalisierten unmissverständlich, was ich zu sagen hatte.
    »… vor ein paar Minuten raus! Eigentlich müsste sie schon bei euch sein. – Nein, ich weiß nicht, ob sie an die Milch gedacht hat … ja, tschüss bis morgen!«
    Katja stand schon auf dem Flur, suchte Jacke und Tasche und Autoschlüssel und wollte nach einem Blick auf die Uhr wissen, wie lange bei uns die Geschäfte geöffnet seien. »Etwa immer noch bloß bis um sechs?«
    »Du solltest allmählich wissen, dass wir im Gegensatz zu euch in einer ländlichen Gegend wohnen, wo man seine Besorgungen bis achtzehn Uhr erledigt haben sollte, sonst sind nämlich die Rollläden unten. Und den Tante-Emma-Laden, bei dem man hintenrum auch noch abends um zehn was kriegen konnte, gibt’s schon lange nicht mehr, Frau Heinemann wohnt jetzt betreut oder wie das heißt, jedenfalls sie ist umgezogen in so eine Seniorenanlage.«
    »Schei …! Ich habe Nicki doch versprochen, dass ich die Milch mitbringe, damit sie nicht extra deshalb noch mal rausmuss! Du hast nicht zufällig …«
    Aber da hatte ich schon die Kühlschranktür geöffnet und die vorhin erst gekaufte Literflasche Milch herausgenommen. »Wie ich deinem Vater klar machen soll, dass er heute Abend doch nicht seinen geliebten Karamelpudding kriegt, dürfte noch ein Problem werden. Den habe ich ihm nämlich bereits gestern versprochen.«
    »Ach, du machst das schon!« Sie schenkte mir ein zuversichtliches Lachen und rannte los. Vorne auf dem Parkplatz, als sie gerade eingestiegen war, konnte ich ihr die stehen gebliebene Milchflasche doch noch in die Hand drücken …
    Und so was will in hundertsieben Tagen heiraten!

[home]
    Kapitel 20
    W eshalb ich eigentlich angerufen habe: Wolltet ihr nicht mitkommen zur Weinprobe?«, fiel Stefanie noch ein, nachdem sie mir erst die sehr unergiebige Diskussion mit dem Staubsaugervertreter geschildert hatte, dessen IQ nach ihrer Ansicht nur knapp über seiner Schuhgröße gelegen hatte, und anschließend von mir wissen wollte, mit welchem Recht ein Hundefriseur so viel Geld verlangt. »Charly kostet inzwischen mehr als ich!«
    »Charly sitzt auch nicht mit einer Zeitung vor der Nase ruhig auf einem Stuhl, sondern macht jedes Mal einen Heidenlärm, wenn er den Laden nur von weitem sieht.«
    Sein Frauchen bestritt das entschieden. »Unser Hund macht keinen Lärm – er bellt nur!«
    Seinerzeit hatten Steffi und Hannes den nach Saschas Scheidung verwaisten Rauhaardackel Mäx »aber nur für ein paar Wochen!« in Pflege genommen, und dann war der Hund acht Jahre später – von seinen Adoptiveltern tief betrauert – in ihrem Garten neben dem Kirschlorbeer begraben worden. Einen neuen Vierbeiner würde es selbstverständlich nicht mehr geben, hatten sie unisono verkündet, Mäx sei schließlich ein Unikat gewesen, also durch keinen anderen Hund zu ersetzen, und überhaupt sei man mit einem Haustier immer viel zu sehr angebunden.
    Acht Wochen später hatte Charly Einzug gehalten, ein drei Monate alter West-Highland-Terrier mit einem Stammbaum länger als der ganze Hund. Seine Oma lebt sogar noch hoch betagt irgendwo im schottischen Hochland.
    Susanne bezeichnet ihn allerdings als »blondierten Mäx«, doch über diese Diskriminierung ist Charly erhaben; als Abkömmling eines schottischen Adelsgeschlechts ignoriert man derartige Bemerkungen, und das ganz bewusst, denn sonst könnte man ja nicht das getrocknete Schweineohr annehmen

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