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Geht das denn schon wieder los?

Geht das denn schon wieder los?

Titel: Geht das denn schon wieder los? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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zurück. »Aber irgendwas findet sich schon. So furchtbar förmlich wird diese Hochzeit sowieso nicht. Weißt du eigentlich, dass ich bei Margit trauzeugen muss?«
    Nein, woher denn? Ich wusste lediglich, dass Nicki bei ihrer Zwillingsschwester diese Aufgabe übernehmen würde, während Tom von seiner Jugendfreundin Gunni moralisch unterstützt werden sollte, schon seit etlichen Jahren verheiratet und deshalb von Katja als ungefährlich eingestuft.
    »Übrigens wird es noch einen Trauzeugen geben, für den näht Inge gerade einen Smoking.« (Nur zur Erinnerung: Auch Inge gehört auf die Liste der hilfreichen Freunde, ihr Name steht für N wie Nähen und Bügeln.)
    »Ich weiß ja, dass Inge mal Schneiderin gelernt hat, doch wohl mehr für den Hausgebrauch und nicht für männliche Abendgarderobe?!«
    »Aber wenn doch der Smokingträger bloß achtzig Zentimeter groß ist …?«
    »Etwa ein Liliputaner?«
    »Nein, ein lila Nilpferd!«
    Natürlich, das Nili! Margit hatte dieses Stofftier vor etlichen Jahren von einem Tauchurlaub mitgebracht und damit indirekt die später grassierende und besonders bei Steffi chronisch gewordene Nilpferd-Seuche ausgelöst. Jedenfalls war Margits Nili zum Maskottchen des Taucher-Stammtisches ernannt worden, war immer und überall dabei gewesen, und nachdem ihm zwei talentierte Heimwerker eine komplette Ausrüstung gebastelt hatten, durfte Nili sogar einmal an einem Tauchgang teilnehmen. Hinterher hing es zwar tagelang zum Trocknen auf der Leine, aber der Ausflug in sein eigentliches Element ist fotografisch dokumentiert. Nili sitzt tatsächlich in einundzwanzig Meter Tiefe vor einem Korallenriff und flirtet mit einer Languste. Im Gegensatz zu Stefanies Resy, die ja nur platt auf dem Bauch liegt, ist Nili ein relativ bewegliches Nilpferd, kann also auch richtig sitzen und ist daher prädestiniert, einen Smoking zu tragen.
    »Wie habt ihr denn das Vieh aus der Wohnung gekriegt?«
    »Ich glaube, Rainer hat es im Mülleimer entführt.«
    In diesem Augenblick kam ein unangenehm zischendes Geräusch aus der Küche, und da wusste ich, dass die Salatkartoffeln zum dritten Mal übergekocht waren.
    Noch vierzig Stunden bis X.

[home]
    Kapitel 22
    K ann mir mal jemand sagen, wie ich den ganzen Krempel ins Auto kriegen soll? Ich fahre doch keinen Fünftonner!« Zweifelnd betrachtete Sven den Stapel Decken, den ich neben dem Wagen abgelegt hatte.
    »Die müssen aber noch mit! Du stopfst sie einfach zwischen die anderen Sachen, damit verringert sich auch die Gefahr, dass die Stühle auf die Lichterketten kippen. Hast du die Schilder wenigstens so verstaut, dass sie nicht abknicken können?«
    Ich sah ja ein, dass Svens Barbiemobil für den Transport dreier Klappstühle sowie diverser Luftmatratzen, Kissen und Decken nicht vorgesehen war, von den grafischen Kunstwerken seines Vaters gar nicht zu reden! Hinzu kamen noch einige meist zerbrechliche Kleinteile. Geschirr in größeren Mengen kann man sich bekanntlich leihen, und Gläser kriegt man von der Brauerei, irgendwo muss der Inhalt von drei Fässern Bier ja rein, aber Katja hatte mich auch noch um Blumenvasen gebeten. Man könne wohl mit einigen Sträußen rechnen, hatte sie gemeint, und an kleine Schüsseln für das Dessert habe sie sowieso nicht gedacht. »Notfalls tun’s auch Untertassen, davon haben wir genug, bloß wenn man die nicht grade hält, rutscht doch die Hälfte von dem, was drauf ist, runter!«
    Und prompt war ihr gleich noch etwas anderes eingefallen. »Natürlich haben wir einen Geschirrspüldienst organisiert, und es gibt auch genug Freiwillige, die sich abwechseln wollen, nur weiß ich nicht, wie lange die nüchtern bleiben. Würdest
du
vielleicht auch mal eine halbe Stunde …?«
    »Nein!«, hatte ich sofort abgelehnt, denn nur zu gerne würde ich sogar heute noch nicht nur den Erfinder der Waschmaschine, sondern auch seinen Kollegen von der Küchenfraktion mit Lorbeer bekränzen. »Ich habe in meinem früheren Leben wirklich genug Tassen und Teller abgewaschen! Damals waren Geschirrspülautomaten für den Alleinverdiener einer Großfamilie nämlich noch unerschwinglich! Und überhaupt werden wir auf eurer Freiluftveranstaltung keine Wurzeln schlagen, denn auch diesmal wird sich an der üblichen Rollenverteilung nichts ändern – hin fährt dein Vater, zurück ich –, also muss ich nüchtern bleiben, und das erträgt man auf derartigen Veranstaltungen nicht länger als zwei oder maximal drei Stunden. Spätestens dann hat

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