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Geht das denn schon wieder los?

Geht das denn schon wieder los?

Titel: Geht das denn schon wieder los? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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denn genehm seien beziehungsweise welche Farben zum Kleid passen könnten.
    »Ich weiß noch gar nicht, was ich anziehe«, soll Katja gesagt haben, »aber garantiert nichts Weißes!«
    Und nun plötzlich diese Frage von Stefanie nach einer Fußbank. Bis jetzt war ich ja davon ausgegangen, dass ihr Kabrio noch einmal herhalten würde, nachdem es doch schon vor einigen Jahren Saschas Nastassja über den steilen Schotterweg zur kleinen Burgkapelle transportiert hatte, auf dass mein Sohn zum zweiten Mal den Bund fürs Leben schließen konnte. Es sieht nun mal eleganter aus, wenn man aufrecht aus einem Auto steigen kann, als sich – Füße voraus – mit eingezogenem Kopf aus der Tür schieben zu müssen.
    Nicht umsonst gehören zu Lieschen Windsors königlichem Wagenpark ein paar Autos mit besonders hohem Verdeck und vermutlich auch größeren Türen, jedenfalls verlässt Ihre Majestät stets in aufrechter Haltung das jeweilige Gefährt. Bei Staatsbesuchen wird immer mindestens eins davon vorausgeschickt, das konnte man in den Zeitungen nachlesen, wenn Lisbeth ihre hier stationierten Truppen besuchte.
    Aber weshalb um alles in der Welt wurde für den Brautwagen eine Fußbank benötigt? Oder gehörte zu Udos Sammlung etwa auch ein altes Feuerwehrauto oder etwas Ähnliches mit Leiter außen dran? Ausgeschlossen war das nicht.
    Natürlich nicht, beteuerte Stefanie, ein Jeep werde es sein, und zwar einer, der schon den letzten Krieg und sogar den D-Day mitgemacht habe, irgendwo sei sogar noch das Loch von einer Gewehrkugel zu sehen, »aber der Einstieg ist verflixt hoch, und da ich annehme, dass Katja ausnahmsweise mal hohe Absätze tragen wird, könnte es Schwierigkeiten beim Einsteigen geben. Vielleicht hat sie ja auch was an mit engem Rock oder so, dann käme sie schon überhaupt nicht rein. Wir brauchen also eine Fußbank, aber eine schmale, sie soll ja nicht gleich ins Auge fallen!«
    »Na gut, ich höre mich mal um. Wie hoch muss das Ding denn sein?«
    »Fünfundzwanzig Zentimeter müssten reichen.«
    Da sich trotz intensiver Suche im weiteren Bekanntenkreis nirgends etwas Geeignetes gefunden hatte, musste schließlich Udos Azubi eine Fußbank nach genauen Maßangaben schreinern, was er zur Zufriedenheit seines Lehrherrn auch geschafft hat. Jetzt steht sie übrigens in Katjas Bad, weil die sonst nicht ans obere Schrankfach kommt, in dem die großen Handtücher liegen.
    Ich hatte meine Hände gerade wieder im Kuchenteig versenkt, denn der war immer noch nicht genug durchgeknetet, als das Telefon erneut klingelte. »Nun geh du endlich mal ran!«, brüllte ich durch die geschlossene Wohnzimmertür. »In der nächsten halben Stunde bin ich für niemanden da!«
    Offenbar hatte mein Tonfall jene Toleranzgrenze überschritten, unterhalb derer Rolf gern schwerhörig ist, denn ich bekam mit, wie er den Hörer abnahm. Allerdings hörte ich auch, was er wenig später dem unbekannten Anrufer mitteilte: »Doch, sie ist zu Hause, aber sie hat gerade gesagt, dass sie nicht da sein will. Ausnahmezustand? Wieso bei dir? Ich dachte, der herrscht nur bei uns! – Ja, ist gut, ich gebe dich mal weiter!« Und prompt hatte ich den Hörer wieder in den klebrigen Händen.
    Diesmal war Nicki dran. »Könnt ihr Timmi nehmen? Nur für eine Stunde oder so, ich habe nämlich einen Zahnarzttermin und total vergessen, dass Omi und Opi heute auf Shoppingtour sind.«
    Omi und Opi sind Nickis Schwiegereltern, die seinerzeit nur
ein
Kind großgezogen haben und nun bei ihrem Enkel mit Begeisterung Versäumtes nachholen. Als vorteilhaft erweist sich außerdem, dass Omi und Opi in der Parallelstraße wohnen, während wir am genau entgegengesetzten Ende des Ortes angesiedelt sind. Außerdem ist Opi bereits Rentner, und Omi hat auch mehr Zeit als ich, weil sie keine Bücher schreibt und vor allem keine Tochter verheiraten muss. Doch ab und zu übernehmen wir natürlich auch das Timmi-Sitting, aber musste das ausgerechnet an diesem Tag sein?
    »Selbstverständlich kannst du ihn bringen«, täuschte ich Bereitwilligkeit vor. »Nur wird er sich diesmal mit einem männlichen Alleinunterhalter abfinden müssen, sonst kriege ich diesen verdammten Tortenboden nie in den Ofen. Außerdem sollte ich noch eine Runde auf dem Markt drehen, weil’s nur dort die ganzen Küchenkräuter gibt, die kleinen Paprikas und frische Radieschen und vor allem kein Telefon, denn mein Handy werde ich garantiert zu Hause vergessen. Deine Schwester hängt nämlich alle fünf Minuten

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