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Geht das denn schon wieder los?

Geht das denn schon wieder los?

Titel: Geht das denn schon wieder los? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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Gepäck raus, ein paar Dankesworte, ein durch einen Dollarschein verstärkter Händedruck, und weg waren unsere immer diensteifrigen Betreuer. Wir vermissten sie auch sofort, denn unser Gepäck mussten wir selber zur Rezeption schleppen.
    »In einer halben Stunde in der Halle«, informierte uns Hannes, bevor er einen der Fahrstühle ansteuerte, »oder ist euch das zu früh?«
    Natürlich war das nicht zu früh, im Ein- und Auspacken der Koffer hatten wir inzwischen Routine, und als ich den nur durch ein halbhohes Metallgitter von sechzehn Stockwerken Tiefe getrennten Minibalkon sah, hatte ich auch kein Bedürfnis nach dem »tollen Ausblick«. Warum haben nicht
wir
das Zimmer im vierten Stock bekommen statt Steffi und Hannes? Aber je höher, desto (angeblich) besser, und der junge Mann an der Rezeption hatte natürlich bloß Susanne im Auge gehabt und nicht ihre wesentlich ältere Begleiterin, die mit gemischten Gefühlen den Zimmerschlüssel entgegengenommen hatte. Jetzt saß sie auf dem Bett, vor sich den geöffneten Koffer und blätterte noch einmal die Fotos von der Kamel-Safari durch. »Hast du Greg eigentlich
doch
noch deine Karte gegeben?«
    Der so sichtbar Verliebte hatte Susanne heute Mittag seine Visitenkarte zugesteckt und dabei um ihre Adresse gebeten, denn er habe ja viel fotografiert und wolle ihr die Aufnahmen zuschicken. »Du hast ihm doch vorhin was in die Hemdentasche gesteckt?!«
    »Stimmt! Das war die Visitenkarte mit der neuen Anschrift meiner Frauenärztin, die ist kürzlich umgezogen.«
    »Und die Dame heißt zufällig auch Susanne?«
    »Nein, Solveig, aber weil ihr der Name nicht gefällt, benutzt sie lediglich den Anfangsbuchstaben.«
    »Kann ich verstehen. Nur … meinst du nicht, dass sie überrascht sein wird über Post und Fotos aus Dubai?«
    »Sie nicht, aber wahrscheinlich ihr Mann!«
    Ich wollte ihr gerade die Packung mit den Papiertaschentüchern an den Kopf werfen, als neben mir das Telefon läutete. »Wir ziehen von 411 nach 1207«, sagte Stefanie. »Das Bett ist zu klein.«
    »Wieso? Hannes ist zwar groß, aber doch kein Zweimeterriese.«
    »Es betrifft auch mehr die Breite; hier steht nämlich ein Kingsize-Bett, und das ist bloß eins vierzig breit. Da kann
ich
ja gleich auf ’m Bettvorleger schlafen.«
    Sie hatte Recht. Zum Anlehnen ist eine breite Männerbrust ungemein beruhigend, zu zweit in einem Bett aber ganz und gar nicht!
    Wie sich wenig später herausstellte, verfügte Zimmer 1207 auch nur über ein in der Breite geschrumpftes Bett, worauf ein letzter Umzug notwendig wurde und wir uns einander schließlich bis auf ein Stockwerk angenähert hatten.
    Es war schon verhältnismäßig spät und bereits dunkel, als wir durch einen der vielen Eingänge das Hotel verließen und nun auf einer namenlosen Straße standen in einer Stadt, deren sparsam vorhandene Hinweisschilder wir nicht lesen konnten.
    »Ich habe Hunger!« Hannes, seit Tagen an regelmäßige Fütterungen gewöhnt, setzte Prioritäten. »Gibt’s hier keinen McDonald’s?«
    »Glaubst du wirklich, ich bin in einer der angeblich faszinierendsten Städte diesseits des Äquators, um mich in so einen Buletten-Tempel zu setzen?«, giftete Steffi, während sie sich suchend umsah. »Wir sind doch ganz dicht am Zentrum, also muss es hier herum auch einheimische Restaurants geben. Ich frag mal!« Sie zog ihren Taschen-Reiseführer heraus, öffnete ihn bei der Seite mit dem eingeknickten Eselsohr und steuerte auf einen Einheimischen zu. »Hal ladaikum ghurfa?«
    Der schon recht betagte Mann starrte sie entgeistert an, schüttelte stumm den Kopf und machte, dass er weiterkam.
    »Ich denke, die sind hier alle so höflich.« Etwas ratlos kam sie zurück. »Ich habe ihn doch nur gefragt, wo es ein gutes Restaurant gibt. Und richtig ausgesprochen habe ich es auch.« Sie deutete auf die entsprechende Stelle.
    Im Halbdunkel entzifferte Susanne die deutsche Übersetzung: »Haben Sie noch Zimmer frei?« Dann gab sie lächelnd das Büchlein zurück. »Take it easy, Steffi, wahrscheinlich bist du nicht sein Typ gewesen!«
    »Ach hör doch auf! Ich bin in die falsche Zeile gerutscht, ist bei dieser Beleuchtung ja kein Wunder!«
    Dieses Intermezzo hatte zwar bewiesen, dass Stefanies Kommunikationsversuche nicht dazu beitragen würden, uns in diesem Land verständlich zu machen, aber irgendwie musste doch rauszukriegen sein, wo man etwas zu essen bekommen konnte!
    »Weshalb gehen wir nicht zurück ins Hotel?«, schlug ich vor. »Gleich

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