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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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Reisetasche aus dem Schrank zog und auf das Bett warf.
    Hannah zog den Reißverschluss wieder zu. »Nein, hast du nicht. Du kannst Roper nicht verlassen.«
    Amy blieb am Bett stehen und öffnete die Tasche erneut. »Dann schau mal gut zu.« Sie ging zur Kommode und begann ihre Kleidungsstücke herauszuziehen und alle Sachen in der großen Tasche zu verstauen. »Ich habe bei Hot Zone angerufen und Micki hat mir beigepflichtet. Wenn Roper schon fünf Minuten nach Eintreffen seiner Mutter von seinem Tagesprogramm abweichen muss, dann soll er gefälligst einen anderen Weg finden, seine Karriere wieder in Schwung zu bringen.«
    Als die Schubladen geleert waren, wandte sich Amy dem Schrank zu und legte ihre Hosen, Jeans und Pullover ordentlich in die Tasche, bevor sie ihre Schuhe in die Seitentaschen zwängte.
    Hannah setzte sich auf das Bett, klemmte ihre zusammengeklappten Beine unter sich und verfolgte Amys hektisches Packen. »Ich spreche nicht von seiner
Karriere oder deiner Funktion als seine Werbeberaterin oder Betreuerin oder was auch immer. Ich spreche von dir, von Amy, der Frau, die John Roper, den Mann, verlässt.«
    »Bist du etwa bei Mike weitergekommen, dass er dir den Anruf bei deiner Mutter verzeiht?«, fragte Amy und ging ins Badezimmer, um ihre Toilettensachen einzupacken.
    »Nein, aber er ist ein Mann und er ist dickköpfig. Aber du erlebst auch nicht, dass ich ihn verlasse, nur weil mir die Entscheidungen, die er trifft, nicht gefallen«, sagte Hannah so laut, dass Amy, die gerade ihr Shampoo und ihre Pflegespülung aus der Dusche holte, sie hören konnte.
    »Es ist doch so«, sagte Amy, kehrte zu Hannah zurück und fuhr mit dem Packen fort. »Ich habe mich mit Roper hier bei unserem Aufenthalt in der Lodge eingelassen, damit ich nicht ständig gegen diesen Drang ankämpfen musste, solange wir so dicht zusammen wohnten. Das machte Sinn.« Sie legte den Plastikbeutel mit ihren Duschsachen in die Tasche und zog den Reißverschluss zu.
    »Sprich weiter«, sagte Hannah, ihre Skepsis unüberhörbar.
    Amy ignorierte ihren Unterton. »Aber nachdem die Presse jetzt einen riesigen Wirbel um alles veranstaltet, wird es Zeit, nach Hause zu gehen. Außerdem kann ich keinem Mann helfen, der sich nicht helfen lassen will. Also geh ich.«

    »Verlangen gestillt und den Mann aus dem Kopf bekommen, wie?«, fragte Hannah trocken.
    Amy schnaufte tief durch. »Genau.«
    »Lügnerin.«
    Schon möglich, dachte Amy, aber das würde sie nie offen zugeben. Sie war enttäuscht von Roper und wie er die erste Krisensituation bewältigt hatte, und sie war enttäuscht von sich selbst, dass sie sich so heftig in einen Mann verknallen konnte, der die Presse magisch anzog und der das genaue Gegenteil von dem war, was sie in ihrem Leben haben wollte und brauchen konnte.
    »Ich werde mich mit dir nicht streiten. Ich bestehe allerdings darauf, dass du etwas von dir hören lässt. Ich bin neu in der Stadt und hab nicht sonderlich viele Freunde, erinnerst du dich? Also, wenn du nach New York kommst, will ich dich unbedingt treffen. Und wenn du nach L.A. zurückgehst, dann möchte ich, dass du anrufst und in Kontakt mit mir bleibst, okay?« Amy wechselte damit zu einem etwas angenehmeren Thema über.
    Hannah stand auf und umarmte Amy. »Okay. Solange dir klar ist, dass diese Unterhaltung über dich und Roper in meinen Augen noch nicht abgeschlossen ist.«
    Amy verzog das Gesicht. »Schön«, sagte sie, da sie wusste, dass Hannah davon nicht abzuhalten war. Wenn sie es mit Big Mama aufnahm, mangelte es Hannah sicherlich nicht an Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit.

    Amy blickte auf ihre Uhr. Sie hatte einen Mietwagen bestellt, der sie abholen würde, und musste los. Musste los, bevor sie zu lange und zu intensiv über all die Gründe nachdenken konnte, aus denen sie Roper nicht verlassen wollte, wenn ihr doch andererseits keine Wahl blieb. Die einzige Möglichkeit für ihn, sich darüber klar zu werden, was für ein Leben er sich wünschte, welche Art Verhältnis er zu seiner Familie haben wollte und wie er seiner Karriere oberste Priorität einräumen konnte, bestand darin, dass Amy sich zurückzog. Nur wenn sie ihn allein ließ, konnte er in Ruhe sein Leben vor und nach Amy Stone miteinander vergleichen.

    Zur Feier des Tages gönnte er sich ein Bier. Roper war gefunden worden. Es war eine lange Durststrecke gewesen. Langweilig. Niemand, auf den er sich hätte einschießen können. Keiner, den er für all seine Probleme hätte

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