Geht's noch?
verantwortlich machen können. Jetzt war das alles vorbei. Der Spaß konnte wieder beginnen.
14
SEIT EINER WOCHE war Roper nun zu Hause und noch immer konnte er nicht fassen, dass Amy einfach ihre Sachen gepackt und ihn allein in der Lodge zurückgelassen hatte.
Konnte. Es. Nicht. Fassen.
Noch schlimmer. Als er jetzt zu Hot Zone kam, um sich Unterstützung bei seiner besten Freundin zu holen, hatte Micki hinter ihrem Schreibtisch gesessen und Amys Schritt aus professioneller wie privater Sicht befürwortet. »Das hat man davon, wenn man seine beste Freundin um Hilfe angeht«, brummte er.
Sie sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an, von Mitleid keine Spur. »Du hast dich an deine beste Freundin gewandt, um die Wahrheit zu erfahren.«
Er steckte die Hände in seine Hosentaschen und starrte aus dem Fenster in den Himmel, dessen graue Farbe seiner Stimmung entsprach. »Ich hatte die feste Absicht, Amys Rat zu folgen, sobald ich meiner Familie die Dinge erklärt hatte. Es bestand gar kein Grund für sie, die Sache so persönlich zu nehmen, einfach zu packen und zu verschwinden.«
»Na, dann lass mal hören. Hast du ihren Rat, seit du
wieder zu Hause bist, tatsächlich befolgt? Hast du wirklich so unbeirrbar und konzentriert gearbeitet wie in der Lodge?«, fragte Micki.
Nein, hatte er nicht. Weil direkt nach seiner Rückkehr auch seine alten Gewohnheiten wieder zurückgekehrt waren. »Sie brauchen mich.« Aber er hatte vor, mit ihnen zu reden. Bald.
»Du brauchst dich«, sagte Micki mit eindringlicher Stimme. »Hast du mit Amy gesprochen, seit du wieder zurück bist?«
Er wandte ihr das Gesicht zu. »Sie hat mich zu dem Interview mit Sports Illustrated begleitet, und sie hat noch ein paar andere Pressetermine arrangiert, um diese Hannah-Geschichte zu kontern. Nur damit die Leute wissen, dass ich besser denn je zurückkehren werde.«
Micki nickte mit zufriedener Miene. »Bei ein paar Dingen habe ich ihr geholfen, aber sie hat ein gutes Händchen für den Job.«
»Wenn du es schon weißt, warum fragst du dann?«
Sie grinste. »Weil ich dir begreiflich zu machen versuche, was offensichtlich ist. Nämlich, dass Amy verdammt gut in ihrem Job ist und sie dich völlig auf deine Karriere und nicht auf all den Hickhack in deiner Familie konzentriert hatte, und kaum bekommen sie dich wieder in die Finger, schon vergisst du alles Gelernte.« Sie stützte ihre Ellbogen auf den Tisch und lehnte sich nach vorn. »Amy hat das persönlich genommen, und um ehrlich zu sein, kann ich ihr das
nicht verdenken. Soweit meine Einschätzung als Werbeexpertin. Bekomm endlich einen klaren Kopf, oder du kannst dich von deiner Karriere verabschieden. Du kannst die Ablenkungen derzeit nicht alle verarbeiten. «
Sie hatte recht.
Genau wie Amy.
»Du sagst, das ist deine Einschätzung als Werbeexpertin. Wie sieht denn deine persönliche aus?«, fragte er, überzeugt davon, dass Micki noch mehr zu sagen hatte.
»Dass du dich in Amy Stone verliebt hast.« Micki lächelte mit wissender Bestimmtheit.
Er hatte sich verliebt, aber er würde seine Gefühle nie offen zugeben, nicht einmal seiner besten Freundin gegenüber. »Und?«, fragte er, um zu erfahren, was seine Freundin noch zu sagen hatte.
»Sie ist nicht bereit, sich noch privat mit dir zu treffen, seit du wieder in der Stadt bist, und das macht dich wahnsinnig.« Micki schüttelte ihren Kopf und lachte.
»Und aus irgendeinem Grund macht es dir Spaß, mich leiden zu sehen, wie?«
»Es macht mir Spaß, dass du dich zum ersten Mal in deinem Leben verliebt hast. Dass du dich zum ersten Mal in deinem Leben für etwas anstrengen musst, das nichts mit Baseball zu tun hat. Dass Amy sich dir nicht einfach wie alle die anderen an den Hals wirft«, sagte Micki. »Und, nein, mir macht es keinen Spaß, dich
leiden zu sehen. Ich glaube nur einfach, dass euch beiden noch einige Hürden bevorstehen. Wie allen Paaren, die füreinander bestimmt sind.«
Er machte eine finstere Miene. »Du klingst wie eine Romantikerin.«
Sie stand hinter ihrem Schreibtisch auf. »Ich sage bloß, wie es ist. Oder hast du etwa?« Sie begann damit, Akten auf ihrer Schreibtischplatte zusammenzusuchen, was ihm anzeigte, dass sie jetzt ein Meeting hatte und ihre Gesprächszeit abgelaufen war.
»Hab ich was?«
»Amy gesagt, was du für sie empfindest? Dass du in sie verliebt bist? Wenn sie weiß, dass sie diejenige welche ist, dann hilft ihr das ja vielleicht dabei, hier oben ein wenig Klarheit zu finden.« Micki tippte
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