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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Eleanor, ich muss Euch etwas erzählen. An Bord der Red Rover war ein junger Seemann namens Lars - ein Douglas mit einem schottischen Vater und einer norwegischen Mutter. Er hat mich tief beeindruckt.
    Beinahe habe ich's bedauert, als wir an Land gegangen sind. Glaubt Ihr, er ist mit Wallace nach Paris geritten?«
    »Vielleicht«, erwiderte Eleanor belustigt. »Zu dieser Truppe gehören einige Männer, die ich nie zuvor gesehen habe, und dein Lars ist möglicherweise dabei.«
    »Das hoffe ich ... Nun will ich mich um Euer Bad kümmern.«
    »Ja, bitte.«
    »Sicher wird Euch das warme Wasser ermuntern.«
    Nichts wird mich jemals ermuntern, dachte Eleanor.
    König Philipp ließ die Neuankömmlinge nicht warten. Kurz nachdem sie ihre Quartiere aufgesucht hatten, beorderte er sie in seinen privaten Empfangsraum. Sie trugen ihre Hochländertracht, keine Kettenhemden, nur die Schwerter an den Hüften und die Messer in den Stiefelschäften. Ehrerbietig knieten sie vor Philipp nieder, aber er bat sie sofort aufzustehen und begrüßte sie warmherzig. Dann bestellte er Wein und eine Mahlzeit und sie setzten sich an einen großen Tisch vor dem Kaminfeuer.
    Aufmerksam hörte er Wallace zu, der die jüngsten Ereignisse in Schottland schilderte und versicherte, die Engländer würden den schottischen Kampfgeist niemals brechen. Obwohl er bei Falkirk zahlreiche Krieger verloren hatte, würde er sein Ziel - die Befreiung seiner Heimat - weiterhin verfolgen.
    Philipp erläuterte seine eigene Situation, seinen neuesten Vertrag mit Edward. Unter diesen Umständen konnte er den Schotten keine Truppen zur Verfügung stellen. Selbstverständlich waren sie an seinem Hof stets willkommen und er würde auch ein Treffen mit John Baliol oder >König John< arrangieren, wie er von den Verwaltern Schottlands genannt wurde. Wenn sie Vorräte brauchten, würde er sie gern unterstützen. Während die-ser langen Ansprache erkannte Brendan, dass sie die Reise vergeblich unternommen hatten. Sicher wäre es besser gewesen, sie hätten in den schottischen Wäldern die Überfälle auf die englischen Vorratswagen fortgesetzt, statt auf die militärische Unterstützung des französischen Königs zu hoffen. Im Winter waren die Straßen nach Norden fast unpassierbar und die Transporte der Engländer durch das Tiefland eine leichte Beute.
    »Wie üblich habt Ihr mir einen großen Dienst erwiesen«, betonte Philipp. »Nun ist die Countess of Clarin in Sicherheit. Leider kann ich nicht mehr für Euch tun. Was Thomas de Longueville betrifft...«
    Trotz der Enttäuschung, die Wallace empfinden musste, beugte er sich vor und verteidigte den Piraten. »In seinem Herzen ist er ein französischer Loyalist, Euer Gnaden. Jahrelang verfolgte er Eure Feinde auf dem Meer. Aber da er als Seeräuber bezeichnet wird, hofft er auf Eure Barmherzigkeit.«
    »Wird er das Diebesgut mit seinem Lehnsherrn teilen?«
    »Zweifellos.«
    »Und der kostbarste Schatz an Bord des Piratenschiffs? Wie Ihr wisst, gehört Comte de Alain de Lacville zu meinen vertrauenswürdigsten Beratern. Ohne diesen Ritter wären viele meiner Feldzüge fehlgeschlagen.«
    »Macht Euch keine Sorgen, Euer Gnaden, er hat der jungen Dame nichts angetan.«
    Bei diesen Worten senkte Brendan den Kopf. Wäre de Longueville nicht besiegt worden - hätte er die Bedeutung des Comte de Lacville erkannt und ein hohes Lösegeld für Eleanor gefordert? Oder wäre sie einfach verschwunden?
    »Seid Ihr der Mann, der das Piratenschiff gekapert hat, Brendan of Graham?«, fragte Philipp.
    »Aye.« »Was haltet Ihr von de Longueville?«
    »Ein interessanter Mann.«
    »Wäre er über Lady Eleanor hergefallen?«
    Nachdenklich runzelte Brendan die Stirn. »Vor seiner Übermacht mussten schon viele englische Schiffe kapitulieren. Ohne Gewalt anzuwenden, hätte er seine Erfolge nicht erzielt. Aber er würde sein Schwert niemals gegen eine Frau erheben.«
    »Das meine ich nicht.«
    »Ich glaube, er möchte Euch demütig um Gnade bitten, Sire. Wie er sich unter anderen Umständen verhalten hätte, kann ich nicht sagen.«
    »Dann danke ich dem Himmel, dass Ihr die Lady in Eure Obhut genommen habt.«
    »Aye, Gott sei Dank«, murmelte Eric und warf Brendan einen ironischen Blick zu.
    »Im Lauf der Jahre hat er viele Schätze gewonnen und versteckt«, erklärte Wallace. »Die will er Euch übergeben, Sire.«
    »Um meine Schatullen zu füllen, die der Krieg geleert hat?«, fragte Philipp.
    »In der Tat«, bestätigte Brendan.
    »Wir alle

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