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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Das alles ist ungeheuerlich! Selbstverständlich muss ich nach Hause reiten. Alfred weiß, dass ich niemals zum Feind überlaufen oder meinen König verraten würde.«
    »Macht, was Euch beliebt, Sir. Ich werde Euch nicht daran hindern.«
    Plötzlich ergriff Eleanor das Wort. »Auch ich werde zurückkehren.«
    »Nein!«, stieß Brendan hervor.
    »In England gibt es Gesetze. Und an der ganzen Sache war irgendwas faul. Vielleicht hat der Duke of York den Grafschaftsrichter gar nicht beauftragt, auf Clarin Ermittlungen durchzuführen. Oder Fitzgerald ist sogar schuld an Alains Tod. Wenn ich mit meinem Vetter heimkehre, werden wir beide gegen ihn aussagen und ...«
    »Morgen reden wir miteinander, Lady.«
    »Versteh doch, Brendan ...«
    »Morgen«, unterbrach er sie, schloss die Augen, um zu bekunden, dass er sich endlich ausruhen wollte.
    »Brendan ...«
    Erbost hob er die Lider. »Was willst du denn in London erreichen? Vor Gericht wird deine Aussage genauso wenig zählen wie das Wort deines Vetters. Und man wird dich hinrichten.«
    »Nicht alle Engländer sind so bösartig wie Fitzgerald.«
    »Das habe ich auch gar nicht behauptet«, entgegnete er ungeduldig.
    »Wenn du nicht mit mir reden willst...«
    »Das möchte ich. Sogar sehr gern. Morgen.« Er schloss wieder die Augen und wusste, dass sie ihn anstarrte. Sicher hätte sie ihm am liebsten den Aleschlauch an den Kopf geworfen. Nach einer Weile hörte er, wie sie langsam davonging.
    Ja, er wollte mit ihr reden. Aber nicht vor den anderen. Wäre er nicht so wütend gewesen, hätte er in dieser Nacht für ihre Bequemlichkeit gesorgt. Doch über ihre Lippen war kein einziges Dankes wort gekommen. Stattdessen wollte sie mit aller Macht in ein Land zurückkehren, wo man sie enthaupten würde - mochte sie schuldig oder unschuldig sein.
    Gegen Mitternacht weckte ihn Eric. Zusammen mit Gregory und Collum hielt Brendan Wache, bis der Morgen graute. An diesem Tag ritt er immer wieder neben Corbin, der verwirrenden Gedanken nachzuhängen schien.
    Als er Brendans prüfenden Blick bemerkte, erklärte er: »Ich verstehe es noch immer nicht. Plötzlich beschließt Fitzgerald, dass Eleanor - die berühmte Santa Lenora - sterben muss, statt vor Gericht zu erscheinen. Auch mich hätte er ermordet. Und warum wurde Alain vergiftet?«
    »Würde Alfred versuchen, sich das Erbe von Clarin anzueignen - mit allen Mitteln?«, fragte Brendan.
    »Mein Bruder? Um Himmel willen, nein! Er ist sehr verantwortungsbewusst und fromm. Nach seiner Überzeugung sieht der Allmächtige alles und wird jeden für seine Sünden bestrafen - während ich eher glaube, ein paar Sünden können nicht schaden.«
    »Also habt Ihr den Comte ermordet?«
    »Warum sollte ich? Nein. Sein Tod verschafft mir keine Vorteile.«
    »Und Eure Frau?«
    »Isobel ist zu allem fähig. Aber der Tod des Comte nützt auch ihr nichts, weil er zu alt gewesen wäre, um einen Sohn zu zeugen. Jetzt tut sie ihr Bestes, um nach unserer jahrelangen kinderlosen Ehe den Erben von Clarin zu empfangen. Vielleicht schafft sie's - da Alfred seine romantischen Neigungen mit Schäferinnen oder Milchmädchen befriedigt.«
    »Vielleicht ist Eure Gemahlin bereits guter Hoffnung.«
    »Wohl kaum, sonst hätte sie's lauthals verkündet.«
    In der Abenddämmerung erreichten sie Heberts Festung. Inzwischen waren einige Mauern erhöht und befestigt worden. Wallace eilte ihnen im Hof entgegen und umarmte Brendan. Von allen Seiten rannten Männer herbei, um die Neuankömmlinge zu begrüßen und zu erfahren, was geschehen war. Verwundert lauschten sie Brendans Bericht und beglückwünschten ihn zu seinem Sieg über Fitzgeralds Truppe.
    »Und wir haben auch noch einen englischen Gefangenen!«, rief Rune MacDuff.
    »Das ist Corbin of Clarin, Lady Eleanors Vetter«, erklärte Brendan.
    Gelassen hielt Corbin den prüfenden Blicken stand. »Wie Ihr seht, habe ich weder einen Teufelsschwanz noch Hörner.«
    Da lachten sie alle und Jem Maclver fragte: »Also ist er kein Gefangener? Verzichten wir auf ein Lösegeld?«
    »In diesem Augenblick bin ich nicht einmal das Hemd wert, das an meinem Rücken klebt«, versicherte Corbin. »Und ich bin kein Gefangener. Sir Brendan hat mir erlaubt, den Rückweg anzutreten, wenn wir diese Festung erreicht haben.«
    »Bleibt lieber bei uns, Engländer!«, schlug Lars vor, der auf William Wallaces Schiff nach England gesegelt war. Als er vortrat, entdeckte er Eleanor, die immer noch im

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