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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Komfort - Wolldecken, wackelige Tische und Stühle, einige Fässer Ale. Eines der englischen Schlachtrösser hatten die Schotten mit Proviant beladen.
    Als sie abstiegen, vereinbarten sie, in zwei Schichten Wache zu halten. Im ersten Tageslicht wollten sie die Reise fortsetzen. Eric schlug vor, sie sollten Lord Heberts Festung aufsuchen, die derzeit in schottischer Gewalt war und einer längeren Belagerung standhalten konnte. »Ich übernehme die erste Schicht«, erbot er sich.
    »Aye«, stimmte Brendan zu.
    Die Pferde wurden festgebunden, die eroberten Waffen und Rüstungen verwahrt. Dann entschied Eric, der Franzose de Longueville und Liam müssten zusammen mit ihm während der ersten Hälfte der Nacht Wache halten. Brendan betrat die große Halle der Ruine, wo Gregory und Bridie gerade Brotlaibe, Dörrfleisch und Käse auspackten.
    In ein lebhaftes Gespräch vertieft, verstummten Eleanor und ihr Vetter bei Brendans Ankunft. Corbin legte eine Hand auf ihre Schulter. »Offenbar muss ich Euch danken, Sir Brendan - obwohl ich kaum glauben kann, dass es ein Mann in Fitzgeralds Position gewagt hätte, meine Kusine vom Gericht fern zu halten. Um das zu erreichen, hätte er auch mich ermorden müssen. Wie könnte er zwei Todesfälle erklären?«
    »Ganz einfach.« Brendan trat zum Tisch, ergriff einen Aleschlauch und füllte einen Becher. Durstig spülte er den Straßenstaub seine Kehle hinunter. »Er hätte behauptet, Eleanor sei geflohen. Als seine Männer sie einfingen, wolltet Ihr Eurer Kusine helfen und es kam zu einem Kampf. Dabei seid Ihr bedauerlicherweise gestorben.«
    »Wieso hat er das alles geplant?«, fragte Corbin.
    »Keine Ahnung. Wisst Ihr's?«
    »Nein. Ich bin ihm schon früher begegnet, auf dem Schlachtfeld und in London. Aber unsere Festung hatte er nie zuvor aufgesucht. Kurz vor dem Trauergottesdienst traf ein Bote ein und teilte uns mit, die Nachricht von Comte de Lacvilles Ableben habe York erreicht und ein Repräsentant des Duke würde nach Clarin reiten, um Nachforschungen anzustellen.«
    »Hat ihn der Tod des Comte betrübt?«
    »Nicht sonderlich.«
    »Da er nie zuvor auf Clarin war, kann er die Tat nicht begangen haben. Seltsam ...«
    »Dass er mich notfalls umgebracht hätte, finde ich ebenso eigenartig. Durch meinen Tod würde er nichts gewinnen. Da Eleanors Ehe kinderlos blieb, würde mein älterer Bruder Alfred das Erbe antreten - nicht ich.«
    »Dann wärt Ihr eben einfach nur im Weg gewesen. Gestern Abend versuchte ich, Euch die Reise auszureden, weil ich nicht wusste, wie Ihr Euch bei unserem Angriff auf die Engländer verhalten würdet.«
    »Natürlich hätte ich Euch bekämpft.«
    »Und ich hätte mich bemüht, Euch am Leben zu lassen.«
    Schweigend beobachtete Eleanor die beiden Männer. Brendan bemerkte ihre Blässe. In diesem Augenblick erschien sie ihm fast zerbrechlich. Während des Ritts hatte sie ihren Schleier verloren. Das lange rotgoldene Haar hing auf ihren Rücken hinab und sie glich einem ätherischen Zauberwesen. Kein Wunder, dass sie sich erschöpft fühlte ... Ihr Mann war gestorben, man hatte sie des Mordes bezichtigt.
    Und jetzt floh sie vor den Engländern - zusammen mit ihrem Feind. Falls Isobel nicht gelogen hatte, erwartete sie ein Kind. Sein Kind.
    »Sir, ich muss Euch danken«, erwiderte Corbin. »Aber ich gehöre nicht zu Euch. Bin ich Euer Gefangener?«
    Eine Scheibe Brot und ein Stück Käse in den Händen, setzte sich Brendan auf den Boden und lehnte seinen müden Rücken an die Wand. Heißhungrig begann er zu essen. »Bis wir Heberts einstige Festung erreichen und in Sicherheit sind, wüssten wir Eure Gesellschaft zu schätzen, Sir Corbin. An Eurer Stelle würde ich mir die Rückkehr nach England gründlich überlegen.«
    »Warum?«
    »Da wir Fitzgerald und seine Männer nicht getötet haben, werden sie Euch anklagen. Ihr habt gehört, dass der Grafschaftsrichter uns nach Norden zurückschicken wollte, als er uns noch für seine Landsleute hielt. Also führte er mitsamt seiner Truppe irgendwas im Schilde, bei dem sie keine Zeugen brauchten. Gewiss, Ihr könntet ihn des versuchten Mordes an Eurer Kusine bezichtigen. Doch dann würde er sich mit einer Lüge herausreden und behaupten, Ihr stündet mit den Schotten im Bunde.«
    »Aber das stimmt nicht!«
    »Ebenso wenig wie die Anschuldigungen gegen Eleanor. Trotzdem wäre sie zum Tode verurteilt - oder von Fitzgerald erstochen worden.« Nachdem Brendan den letzten Bissen verspeist hatte, lehnte er sich zurück

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