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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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schwieg.
    Â»Sind Sie noch am Apparat?«, fragte Justus.
    Â»Ja … ich …«, kam es stockend aus dem Hörer.
    Â»Ich weiß: Es ist unverzeihlich, Mr O’Sullivan! Und es war ein dummer Zufall!«
    Â»Jetzt … jetzt ist alles aus!« O’Sullivans Stimme klang ausgesprochen weinerlich. So hatten ihn die drei ??? noch nie reden gehört. »Ich sehe mein Instrument nie wieder!«
    Â»Doch, Mr O’Sullivan! Der Entführer wird sich wieder bei Ihnen melden! Schließlich will er das Geld! Besteht denn irgendeine Chance, den Geldtopf wieder aufzufüllen? Anschließend werden wir versuchen, den Dieb zu fangen und Ihnen das gestohlene Geld wiederzubringen, das versprechen wir Ihnen!«
    Â»Wie denn, Justus? Morgen soll das Lösegeld übergeben werden. Ich sitze in Flagstaff im Sedona-Hotel, meine Bank ist in Beverly Hills. Es ist Sonntag, Justus! Wie soll ich denn jetzt an 600.000 Dollar kommen? Langsam übersteigt das auch meine Kapazitäten.« Er rang mit sich. »Trotzdem, mit dem Verlust könnte ich ja noch leben.«
    Â»Sollten wir nicht besser die Polizei informieren?«
    Â»Ja. Ich denke, das sollten wir. Morgen Mittag. Direkt nach dem Treffen mit dem Entführer!«
    Â»Sie halten ein Treffen also nach wie vor für sinnvoll«, stellte der Erste Detektiv zufrieden fest. Er dachte ähnlich.
    Â»Natürlich, Justus. Ich würde den übrig gebliebenen Teil des Geldes übergeben und dem Entführer einfach sagen, was passiert ist. Dann sieht er meinen guten Willen! Das ist doch meine einzige Chance! Ich kann diese Aufgabe übernehmen, Justus. Wenn der Täter mich akzeptiert …«
    Justus glaubte, nicht recht zu hören. »Ich denke kaum, dass der Entführer sich überhaupt nur blicken lässt, wenn Sie auftreten! Das passt nicht in sein bisheriges Verhaltensmuster. Selbstverständlich werden wir das in die Hand nehmen, Mr O’Sullivan! Schließlich haben wir Ihnen das alles eingebrockt!«
    O’Sullivan schwieg. Er schien zu überlegen. »Sprechen wir nachher noch mal«, sagte er und seine Stimme klang resigniert. »Ich werde versuchen, jemanden bei meiner Bank zu erreichen. Ich rufe dich an.«
    Justus steckte das Handy weg. »Puh!«, sagte er erleichtert. So verzwickt die Lage auch war, so war ihm jetzt immerhin wohler zu Mute. O’Sullivan hatte ihnen den Überfall geglaubt. Sie hatten die Chance, den Fehler wieder gutzumachen. »Bis morgen haben wir noch Zeit genug! Peter und Bob, wir müssen uns etwas einfallen lassen!«
    Â»Erst einmal sollten wir uns darum kümmern, dass O’Sullivan die Dollars zurückbekommt«, sagte Bob. »Das bedeutet: Dick Perry auftreiben. Denn er hat den Mann mit der Strickmütze gesehen. Vielleicht hat er beobachtet, welches Auto er fährt. Irgendeine Spur muss sich doch ergeben!«
    Â»Aber damit fangen wir an, wenn wir die Geige haben«, antwortete Justus.
    Â»Wie? Die Geige haben ?« Peter war fassungslos. »Du glaubst doch wohl nicht, dass O’Sullivan das fehlende Geld noch auftreibt?«
    Justus schüttelte den Kopf. »Das ist unwahrscheinlich. Aber ganz habe ich noch nicht aufgegeben. Immerhin besitzen wir noch 400.000 Dollar. Vielleicht gelingt es mir ja vorzutäuschen, es wäre eine Million. Es kommt auf die Situation der Übergabe an. Ich muss … flexibel agieren!«
    Peter sah seinen Freund mit einer Mischung aus Bewunderung und Erstaunen an. »Das wäre ein hohes Risiko, Justus!«
    Â»Wenn einer Nerven wie Stahlseile hat, dann unser Erster!«, sagte Bob anerkennend. Justus hatte einen Plan. Bobs Laune besserte sich schlagartig.
    Aber Peter war dagegen. »Wenn das schief geht, sind die 400.000 Dollar auch noch weg! Dann haben wir innerhalb eines Tages eine Million Dollar verbraten! Das glaubt uns keiner, in was für einer verrückten Situation wir sind … Aber ich halte mich zurück. Entscheidet ihr!«
    Â»Als Erstes brauchen wir einen Copyshop, Gummibänder, drei Scheren oder besser noch: eine Schneidemaschine«, sagte Justus. Er sprühte plötzlich wieder vor Tatkraft. »Wir machen uns Dollarkopien, schneiden sie auf das Format des Geldes und packen sie zu Bündeln zusammen! Nur ganz oben drauf legen wir echtes Geld. Die so präparierten Bündel packen wir in die Mitte der Rucksäcke. An den Seiten deponieren wir möglichst richtiges Geld. Wenn der Erpresser
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