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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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Autos lag eine bunte Strickmütze.«
    Â»Eine bunte Strickmütze … was soll uns das sagen?«, brauste Justus los. Er war immer noch in Fahrt. Dann fiel es ihm schlagartig ein. Der Mann im Fastfood-Restaurant hatte eine solche Mütze getragen. Der so seltsam hinter ihnen hergeblickt hatte, als ihnen das Geld zu Boden gefallen war. Und das war nicht Peters Schuld gewesen. Hatte sie der Mann seitdem verfolgt? Letztlich war es egal. Vorerst jedenfalls. Das Geld war weg.
    Â»Entschuldigung, Peter«, sagte Justus nach einer kurzen Denkpause. »Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht blöde anpampen. Ich weiß, wir sind ein Team. Ich bin nur so enttäuscht.«
    Peter nickte. »Vergessen wir’s, Erster.«
    Das Geld war weg, ein großer Teil zumindest, und das bedeutete, dass sie ihren Auftrag nicht mehr ausführen konnten. Es war einfach nur peinlich. Eine Weile saßen sie ratlos herum.
    Â»Peter, gib doch endlich zu, dass das alles nicht wahr ist und du das Geld versteckt hast! Um es später zu holen. Davon hast du doch sowieso geträumt!« Justus lachte. »So verrückt es sich anhören mag: Aber diese Lösung wäre mir jetzt am liebsten!«
    Â»Glaubst du das wirklich?«, fragte Peter säuerlich.
    Â»Für Außenstehende klingt die Geschichte schon etwas schräg!«, sagte Justus.
    Â»Vor allem wird O’Sullivan so denken!«, nahm Bob den Faden auf. »Der nimmt uns die Story vom Überfall auf dem Parkplatz doch kaum ab, oder?«
    Der Gedanke war nicht von der Hand zu weisen. »Vielleicht gab es Zeugen?«, mutmaßte Justus. »Das Mädchen vielleicht?«
    Â»Ich glaube nicht, dass sie etwas mitbekommen hat«, sagte Peter. »Sie war schon ein Stück weit weg. Wir könnten sie natürlich suchen …«
    Â»Unsere einzige Chance!« Die drei Freunde schlossen das Auto ab und rannten in den Supermarkt. Gang für Gang suchten sie den Laden bis auf den letzten Quadratmeter ab. Doch das Mädchen war längst verschwunden.
    Geknickt trotteten die Detektive wieder nach draußen.
    Â»Es bleibt uns nichts anderes übrig, als O’Sullivan zu informieren«, sagte Bob.
    Justus stöhnte auf. Er hatte vor fast nichts Angst. Und er drückte sich selten vor einer unangenehmen Aufgabe, außer, wenn Tante Mathilda mit ihrer Putzausrüstung winkte. Aber wenn er an das Gespräch mit O’Sullivan dachte, wurde ihm richtig schlecht. »Lasst uns zum Zeltplatz zurückfahren und das übrig gebliebene Geld zählen, damit wir wenigstens wissen, wovon wir reden«, schlug er vor. So verschaffte er sich etwas Aufschub.
    Den anderen fiel auch nichts Besseres ein, und so setzten sie sich wieder ins Auto und fuhren zurück. Fast wünschten sie sich, Dick Perry zu sehen. Genau genommen hatte er ihnen zwei Mal geholfen: bei der Polizeikontrolle – und als er Justus das verlorene Bild zurückgegeben hatte. Und hatte er sie nicht auch vor dem Mann mit der Strickmütze gewarnt? Aber ausgerechnet jetzt hatte niemand auf sie aufgepasst. Wahrscheinlich war der Detektiv aus Santa Monica längst auf dem Weg nach Maine.
    Sie erreichten den Campingplatz und verzogen sich ins Zelt. Missmutig öffnete Peter den zweiten Rucksack und schüttete seinen Inhalt auf den Zeltboden. Sie fingen an zu zählen.
    Und zählten.
    Und zählten.
    Â»Eine Million Dollar sind ganz schön viel«, sagte Bob, als er die letzten Scheine zusammensuchte.
    Â»Nicht mal eine halbe Million«, korrigierte Justus. »Wir sind exakt bei 398.400 Dollar. Der Mistkerl hat auch noch den volleren Sack erwischt.«
    Â»Fehlen 601.600 Dollar«, sagte Bob. »Sollen wir zusammenlegen?«
    Peter flüchtete sich in Sarkasmus. »Wenn wir zu dritt die nächsten siebzig Jahre bei Tante Mathilda putzen, bekommen wir’s vielleicht hin.«
    Â»Bei solchen Aussichten wandere ich lieber nach Südamerika aus«, verkündete Justus bitter.
    Es half nichts. Er musste O’Sullivan informieren. Mit trockenem Mund wählte Justus dessen Handynummer. Zu allem Unglück hob ihr Auftraggeber auch noch gleich ab.

Riskante Pläne
    Mit zitternder Stimme beichtete Justus, was passiert war. Als er alles erzählt hatte, hielt Justus das Handy so, dass Peter und Bob mithören konnten, und entschuldigte sich noch einmal bei ihrem Auftraggeber: »Es tut uns ausgesprochen Leid, Mr O’Sullivan.«
    O’Sullivan
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