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Geister der Vergangenheit

Geister der Vergangenheit

Titel: Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie den Richtplatz denn suchen?«
    »Darauf würde es hinauslaufen.«
    »Und wie stellen Sie das an?«
    »Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das Internet ist zum Beispiel eine davon.«
    Fiona Rush konnte nicht anders. Sie musste lachen und sprach davon, dass es kaum größere Gegensätze geben konnte, als ein wandelndes Skelett und das Internet.
    Suko hob die Schultern. »Das ist nun mal so. Man muss mit der Zeit gehen.«
    »Und dieser Richtplatz«, fragte Fiona. »Glauben Sie denn, dass man ihn finden kann?«
    »Ich denke schon.« Suko setzte sich auf die Schreibtischkante. »Ich denke, dass es genügend Plätze oder Orte in dieser Umgebung gibt, die früher als Richtplätze genutzt worden sind.«
    »Früher...«
    »Heute sieht das anders aus.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte Fiona.
    »Dass Sie von diesem Skelett verfolgt wurden, deutet meines Erachtens auf einen Vorgang hin, der sich in der Vergangenheit abgespielt hat.«
    »Aber damit habe ich doch nichts zu tun.«
    »Bestimmt nicht, Fiona. Aber auch Sie sind nicht aus dem Nichts hervor entstanden. Indirekt haben Sie eine Vergangenheit, und damit meine ich Ihre Vorfahren.«
    Sie saß plötzlich sehr ruhig auf dem Stuhl. Nur ihre Augendeckel bewegte sie. »Moment mal, jetzt muss ich tatsächlich erst nachdenken. Das Gebiet, auf dem wir uns bewegen, ist mir zu fremd. Ich weiß nichts von einer Vergangenheit.«
    »Sie nicht. Die andere Seite offenbar schon.«
    »Aber ich habe keine Ahnenforschung betrieben, Inspektor. Ich kenne meine Eltern, die Großeltern, und das ist schon alles. Mehr Vergangenheit gibt es bei mir nicht.«
    »Sie müssen weiter zurückgehen«, schlug Suko vor.
    »Das kann ich nicht. Das ist einfach unmöglich. Es gibt keinen Anhaltspunkt und demnach auch keine Erinnerung. Es tut mir echt leid, dass ich Ihnen dabei nicht helfen kann, Inspektor.«
    »Trotzdem werden wir die Flinte nichts ins Korn werfen. Außerdem sind wir beide nicht allein. Es gibt noch jemand, der uns zur Seite stehen wird. Mein Freund und Kollege John Sinclair.«
    »Ja, das hört sich gut an«, fand Fiona. »Ich bin ja froh über jede Unterstützung. Aber ich will Ihnen auch sagen, dass ich eine verdammte Angst vor dem Alleinsein habe.«
    »Das ist verständlich. Nur ist diese Angst überflüssig, Fiona. Sie werden nicht mehr allein sein.«
    »Wollen Sie mich beschützen?«
    »So ähnlich. Zunächst einmal möchte ich einen Fall aufklären. Es kann nicht sein, dass dieses Skelett durch die Gegend läuft und Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Das kommt nicht infrage. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Muss ich ja wohl«, murmelte sie, »denn allein bin ich zu schwach.« Sie zog die Nase hoch und schluckte. »Ich bin da in etwas hineingeraten, aus dem ich nicht mehr herauskomme.« Sie hob die Schultern. »Jeder hat sein Schicksal. Da gehen schon die seltsamsten Vermutungen durch den Kopf.«
    »Welche?«
    Fiona winkte ab. »Vergessen Sie es. Das hängt auch mit meiner Scheidung zusammen, die schmutzig gewesen ist. Ich habe daran gedacht, dass sich mein Mann rächen will. Verrückt, nicht? Aber es ist nun mal so.«
    »Hat er davon gesprochen?«
    »Nur indirekt. Und mir ein Skelett zu schicken, traue ich ihm wahrlich nicht zu. Außerdem hat er sich mit derartigen Dingen nie in seinem Leben beschäftigt. Der war zu sehr Realist.«
    »Gut, das haken wir dann ab.« Suko griff zum Hörer. »Ich werde mich jetzt mit meinem Partner in Verbindung setzen. Er ist für einen anderen Fall unterwegs.«
    »Was ist denn noch?«
    »Es geht um einen unheimlichen Mönch.« Suko ließ die Hand auf dem Hörer liegen. Sein Blick bekam einen sehr nachdenklichen Ausdruck. »Ja, um einen Mönch«, wiederholte er, »der plötzlich erschien, einen Mann in Angst versetzte, und wieder verschwand.«
    »Wie bei mir?«
    »So ähnlich. Und ich werde den Eindruck nicht los, dass es da einen Zusammenhang gibt...«
    ***
    Wir betraten das Zimmer und sahen Phil Granger vor der offenen Schiebetür seines kleinen Sideboards stehen. Er hatte sich bücken müssen, um die Flasche Gin hervorzuholen.
    Als er uns an der Tür sah, ließ er sie sinken. »Wie sind Sie reingekommen?«
    »Die Tür war offen«, sagte Bill.
    »Ah ja.« Er öffnete die Flasche und trank einen kräftigen Schluck. »Das musste sein.«
    »Ist Ihre Sache«, meinte Bill. »So lange es in einem vernünftigen Rahmen bleibt.«
    »Was meinen Sie denn damit?«
    »Ich denke, dass Sie nüchtern bleiben sollten. Der Tag ist noch nicht vorbei und

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