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Geister der Vergangenheit

Geister der Vergangenheit

Titel: Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht übertrieben hatte. Dass ein Skelett unser Büro beim Yard besucht hatte, das war noch nie vorgekommen, aber dieser Besuch hatte nicht Suko oder mir gegolten, sondern einer Frau namens Fiona Rush, die ich persönlich nicht kannte.
    »Und dann gab es noch die Botschaft, die auf einem Zettel geschrieben im Vorzimmer hinterlassen worden ist«, sagte Suko.
    Er wollte weitersprechen, doch da fuhr ich ihm in die Parade. »Moment mal, eine Botschaft. Aufgeschrieben?«
    »Ja.«
    »Lautete der Text etwa: Heute Abend am Richtplatz?« Nach dieser Frage hörte ich erst mal nichts.
    Suko konnte nicht leicht überrascht werden, aber diesmal blieb ihm ein Kommentar im Hals stecken. Ich konnte förmlich hören wie er schluckte. »Du kennst ihn, John?«
    »Ja, denn der Mönch hat bei Phil Granger die gleiche Botschaft hinterlassen. So können wir davon ausgehen, dass beide Fälle in einem Zusammenhang stehen.«
    »Das ist wohl wahr!«, flüsterte Suko. »Aber es ist auch ein Hammer.«
    »Jedenfalls kein Zufall.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Es steht fest, dass wir weder Phil Granger noch Fiona Rush allein lassen können. Die Angabe Richtplatz ist zwar deutlich genug, aber weißt du, wo er sich befindet?«
    »Nein, John. Ich habe überlegte, und dabei ist mir die Idee gekommen, im Internet nachzuschauen.«
    »Okay, das ist gut.«
    »Dann kommt ihr ins Büro?«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Bis gleich.« Ich drückte auf den Ausknopf, drehte mich um und schaute Bill Conolly an, der einiges verstanden hatte, sich aber das Meiste zusammenreimen musste und mich deshalb fragend anschaute.
    »Wir haben es mit zwei parallelen Fällen zu tun, Bill. Phil Granger ist ein Mönch erschienen und danach verschwunden. Suko hat Besuch von einer gewissen Fiona Rush bekommen. Sie ist eine Frau, die ebenfalls ein derartiges Erlebnis gehabt hat. Nur nicht mit einem Mönch. Bei ihr war es ein Skelett.«
    Bill schwieg. Da er nicht auf den Mund gefallen war, kam das bei ihm nicht oft vor. Er schüttelte nach einer Weile den Kopf und gab ein krächzendes Lachen ab.
    »Meine Güte, das darf nicht wahr sein. Das kann ich einfach nicht glauben.«
    »Es stimmt aber.«
    »Und jetzt müssen wir erst recht diesen verdammten Richtplatz finden.«
    »Genau, Bill. Suko schaut bereits im Internet nach. Es kann sein, dass sich dort eine Spur auf tut.«
    »Okay, das hört sich recht gut an.«
    Ich nickte Phil Granger zu. Er hatte uns zugehört und saß wie ein Häufchen Elend in seinem Sessel.
    »Haben Sie uns zugehört?«, fragte ich ihn.
    »In etwa.«
    »Dann werden Sie uns jetzt begleiten, Mr. Granger.«
    »Was? Ich soll hier weg?«
    »Ja. Es ist zu gefährlich für sie, schutzlos hier in der Wohnung zu bleiben. Ziehen Sie sich etwas an. Danach fahren wir zum Yard, wo sie eine Leidensgenossin treffen werden. Sie hat das erlebt, was Sie auch hinter sich haben.«
    »Ach. Ist ihr auch ein Mönch erschienen?«
    »Nein, ein Skelett.«
    Er wurde noch bleicher, gab aber keinen Kommentar mehr ab. Er stand auf und verschwand in einem Nebenzimmer, um sich andere Klamotten anzuziehen.
    Bill und ich blieben zurück. Der Reporter nickte mir zu und sagte: »Ich bin kein Schwarzmaler, aber ich denke schon, dass da noch einiges auf uns zukommen wird.«
    »Genau das, Bill...«
    RICHTPLATZ!
    Nur dieser eine Begriff zählte für Suko. Damit hatte er sich beschäftigt. Er hatte Glenda’s Platz vor dem Computer eingenommen und musste anerkennen, dass er sich schon fremd fühlte. Das war einfach nicht seine Welt. Gern hätte er sich Glenda oder Shao, seine Partnerin, an die Seite gewünscht. Er war zwar nicht nahe daran zu verzweifeln, aber freuen konnte er sich auch nicht. Auch die neben ihm sitzende Fiona Rush war nicht in der Lage, ihm zu helfen.
    Mit Informationen war Suko regelrecht überschüttet worden. Es gab genügend Richtplätze in London und auch außerhalb. Nur war die Stadt in der Vergangenheit kleiner gewesen. Da hatte man zahlreiche Richtplätze außerhalb der Mauern verlegt. Es gab die eigentliche City, das Handelszentrum, und den Regierungsbezirk Westminster. Zu dieser Zeit überstieg die Bevölkerung nie fünfzigtausend Bürger. Und wem es doch geschah, raffte die Pest wieder zahlreiche Bewohner dahin. Man hatte auch Hexen verbrannt. Besonders die Tudor hatten sich dabei hervorgetan.
    Das alles brachte Suko nicht viel weiter.
    Auch Fiona Rush zuckte mit den Schultern. »Das ist alles zu viel. Man hat die Menschen ja an zahlreichen Orten

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