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Geisterbahn

Geisterbahn

Titel: Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Geisterbahn vergossenworden, auf den Gondelgleisen, und dort in die Bretter eingesickert. Aber wenn die Cops sie hier fanden, im Bad, würden sie vielleicht glauben, der fehlende Teil des Blutes sei einfach im Abfluß der Wanne verschwunden.
    Conrad fiel das VIP-Abzeichen an ihrer Bluse ein. Er fischte es aus der Wanne und steckte es in seine Jackentasche.
    Er holte auch den Schutzhelm, die Taschenlampe und das Notizbuch heraus, die allesamt blutverschmiert waren. Diese Gegenstände säuberte er im Waschbecken, trug sie zum Dielenschrank und legte sie auf das Regalbrett über dem Kleiderhaken. Er wußte nicht, ob sie ihre Ausrüstung normalerweise dort aufbewahrte, aber die Polizei würde es auch nicht wissen, und die Stelle kam ihm ziemlich wahrscheinlich vor.
    Er faltete die leere Plane zusammen.
    In der Küche inspizierte er im harten Licht der Neonlampe sorgfältig seine Hände. Er hatte sie im Badezimmer gewaschen, als er die Gegenstände gesäubert hatte, die er zum Wandschrank getragen hatte, doch unter seinen Fingernägeln war noch etwas Blut verkrustet. Über der Küchenspüle schrubbte er sich die Hände erneut kräftig ab.
    Er fand die Schublade, in der die Tote ihre Geschirrtücher aufbewahrte. Er schlang eines der Tücher um die rechte Hand und nahm ein weiteres zur Küchentür mit.
    Der Schausteller öffnete die Tür, in deren Mitte sich drei kleine, dekorative Fenster befanden. Er schaute auf den Parkplatz hinaus; unter dem grellen Licht der Natriumdampflampe konnte er keine Bewegung ausmachen, und er hörte auch nichts. Er drückte das zusammengefaltete Geschirrtuch gegen die Außenseite einer der kleinen Scheiben und schlug dann mit der geschützten rechten Hand gegen die innere Oberfläche, wobei er sich bemühte, so leise wie möglich zu sein. Das Glas brach mit einem dumpfen Knacken, und mit Hilfe des zusammengefalteten Geschirrtuchs drückte er die Bruchstücke nach innen auf den Küchenboden, so daß es aussah, als hätte der Mörder die Scheibe von außen zerschlagen, um sich Zutritt zu verschaffen. Conrad schloß die Tür leise, schüttelte die Geschirrtücher aus, damit keine Glassplitter an dem Stoff hängenblieben, faltete sie wieder zusammen und legte sie in die Schublade zurück, wo er sie gefunden hatte.
    Plötzlich wurde ihm klar, daß Fäden von den Geschirrtüchern vielleicht noch an den Glasscherben klebten. Er schaute auf die hellen Splitter hinab. Er hatte keine Zeit, jeden einzelnen zu untersuchen. Ebenso mangelte es ihm an der Zeit, den Kofferraum ihres Autos mit einem Vergrößerungsglas auf Blutspuren abzusuchen. Wahrscheinlich hatte er noch andere verräterische Spuren übersehen. Aber er hatte sein Bestes gegeben und mußte einfach auf den Schutz des dunklen Gottes hoffen, der ihn führte.
    Er ließ Janet Middlemeirs Autoschlüssel auf der Küchenzeile liegen und klemmte sich die zusammengefaltete Plane unter den Arm. Als er aus der Wohnung trat, wischte er die Türknöpfe mit seinem Taschentuch ab. Er war nie verhaftet worden; seine Fingerabdrücke befanden sich in keiner Kartei, dennoch war Vorsicht geboten.
    Er entfernte sich von der Wohnanlage. Der Kirmesplatz lag fünfzehn Kilometer entfernt, aber er hatte nicht vor, die gesamte Strecke zu Fuß zurückzulegen. Er wollte sich von einem Taxi zum Jahrmarkt zurückbringen lassen, aber nicht das Risiko eingehen, es in der Nähe Janet Middlemeirs Wohnung zu bestellen; der Chauffeur würde die Fahrt eintragen und sich später vielleicht sogar an das Gesicht seines Passagiers erinnern. Fast zwei Kilometer.
    von der Wohnung der Frau entfernt, warf er die Plane in eine große Mülltonne hinter einem anderen Apartmentgebäude. Nachdem er einen weiteren Kilometer zurückgelegt hatte, erreichte er ein Holiday Inn. Er ging in die Hotelbar, trank zwei doppelte Scotch und bestellte sich dann ein Taxi.
    Auf der Fahrt zum Kirmesgelände dachte er darüber nach, was er von dem Augenblick an getan hatte, da er die Leiche auf der Gondelspur gefunden hatte, und soweit er es sehen konnte, waren ihm keine schweren Fehler unterlaufen. Er hatte die wichtigsten Spuren beseitigt. Gunther würde nicht verhaftet werden - zumindest nicht in nächster Zeit.
    Conrad konnte nicht zulassen, daß sie ihm Gunther nahmen. Gunther war sein Sohn, ein ganz besonderes Kind, sein eigen Fleisch und Blut. Aber mehr noch - Gunther war ein Geschenk der Hölle, Conrads Instrument der Rache. Wenn Conrad endlich Ellens Kinder fand, würde er sie entführen, an einen

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